überhaupt Jeder mehrmals dazu gebraucht wer- den, indem er sich entweder dazu anbietet, oder von dem Anführer dazu aufgefordert wird; nur muss dieser dahin sehen, dass er dem Fop- penden im Laufen gewachsen sey.
Der Foppende kann auch List gebrauchen; er thut oft, als habe er die Linie berührt und läuft etwas fort. Lässt sich sein Verfolger da- durch hintergehen und verfolgt ihn: so kommt jener wieder zurück, berührt die Linie, und läuft dann desto sicherer wieder nach Hause; denn nach der Regel des Spiels muss sein Ver- folger in diesem Falle erst wieder die grosse, hin- terste Linie berührt haben, ehe er ihn fangen kann, da nun hierzu etwas mehr Zeit gehört, als zur Berührung der kleinen Linie: so entflieht der Foppende weit leichter.
So wird diess Spiel unter dem Nahmen Pri- sonners-base ganz genau in England gespielt. Es ist auch in der Schweiz üblich. Da es den Körper ziemlich stark bewegt, Gelenkigkeit, Schnelligkeit und Achtsamkeit erfordert, auch mit Vergnügen verbunden ist: so verdient es al- lerdings empfohlen zu werden. Man spielt in England noch ein ähnliches Spiel, unter dem Nahmen Soldiers-base, da es aber äusserst leicht Zänkereyen verursacht: so verdient es nicht be- schrieben zu werden.
überhaupt Jeder mehrmals dazu gebraucht wer- den, indem er ſich entweder dazu anbietet, oder von dem Anführer dazu aufgefordert wird; nur muſs dieſer dahin ſehen, daſs er dem Fop- penden im Laufen gewachſen ſey.
Der Foppende kann auch Liſt gebrauchen; er thut oft, als habe er die Linie berührt und läuft etwas fort. Läſst ſich ſein Verfolger da- durch hintergehen und verfolgt ihn: ſo kommt jener wieder zurück, berührt die Linie, und läuft dann deſto ſicherer wieder nach Hauſe; denn nach der Regel des Spiels muſs ſein Ver- folger in dieſem Falle erſt wieder die groſse, hin- terſte Linie berührt haben, ehe er ihn fangen kann, da nun hierzu etwas mehr Zeit gehört, als zur Berührung der kleinen Linie: ſo entflieht der Foppende weit leichter.
So wird dieſs Spiel unter dem Nahmen Pri- ſonners-baſe ganz genau in England geſpielt. Es iſt auch in der Schweiz üblich. Da es den Körper ziemlich ſtark bewegt, Gelenkigkeit, Schnelligkeit und Achtſamkeit erfordert, auch mit Vergnügen verbunden iſt: ſo verdient es al- lerdings empfohlen zu werden. Man ſpielt in England noch ein ähnliches Spiel, unter dem Nahmen Soldiers-baſe, da es aber äuſserſt leicht Zänkereyen verurſacht: ſo verdient es nicht be- ſchrieben zu werden.
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überhaupt Jeder mehrmals dazu gebraucht wer-
den, indem er ſich entweder dazu anbietet,
oder von dem Anführer dazu aufgefordert wird;
nur muſs dieſer dahin ſehen, daſs er dem Fop-
penden im Laufen gewachſen ſey.
Der Foppende kann auch Liſt gebrauchen;
er thut oft, als habe er die Linie berührt und
läuft etwas fort. Läſst ſich ſein Verfolger da-
durch hintergehen und verfolgt ihn: ſo kommt
jener wieder zurück, berührt die Linie, und
läuft dann deſto ſicherer wieder nach Hauſe;
denn nach der Regel des Spiels muſs ſein Ver-
folger in dieſem Falle erſt wieder die groſse, hin-
terſte Linie berührt haben, ehe er ihn fangen
kann, da nun hierzu etwas mehr Zeit gehört, als
zur Berührung der kleinen Linie: ſo entflieht der
Foppende weit leichter.
So wird dieſs Spiel unter dem Nahmen Pri-
ſonners-baſe ganz genau in England geſpielt.
Es iſt auch in der Schweiz üblich. Da es den
Körper ziemlich ſtark bewegt, Gelenkigkeit,
Schnelligkeit und Achtſamkeit erfordert, auch
mit Vergnügen verbunden iſt: ſo verdient es al-
lerdings empfohlen zu werden. Man ſpielt in
England noch ein ähnliches Spiel, unter dem
Nahmen Soldiers-baſe, da es aber äuſserſt leicht
Zänkereyen verurſacht: ſo verdient es nicht be-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/270>, abgerufen am 27.11.2024.
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