ne sehr starke Bewegung und macht schnellfüssig und flink; aber auf der andern muss es doch auch mit Vorsicht gespielt werden. Meine Bemer- kungen sind folgende:
Der Platz dazu darf durchaus kein anderer, als völlig ebener und weicher Rasen seyn. Die Mitspielenden, welche die Kette hinter der Hen- ne ausmachen, dürfen in Rücksicht auf Grösse und Stärke nicht gar zu ungleich seyn; achtjäh- rige schwächliche Knaben unter 12, 14 jährige zu stellen, ist misslich. Jene werden bey den steten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort- geschleudert, indem sie den Kräften der leztern nicht genug wiederstehen können.
Geschiehet das Anfassen bey den Kleidern, so leiden diese leicht Gefahr, zerrissen zu werden; bey den Händen, so geschehen leicht zu gewalt- same Verdrehungen selbst Verrenkungen der Ar- me; lässt man jeden ein Tuch um den Leib bin- den und daran fassen, so werden die Eingewei- de zu heftig dadurch gedrückt. -- Alles diess kann nur vermieden werden, wenn die Perso- nen, welche sich anfassen nicht heftig ziehen, sondern sich nur mässig anhalten. Man lasse aber durchaus nie Hand in Hand fassen.
S 4
ne ſehr ſtarke Bewegung und macht ſchnellfüſsig und flink; aber auf der andern muſs es doch auch mit Vorſicht geſpielt werden. Meine Bemer- kungen ſind folgende:
Der Platz dazu darf durchaus kein anderer, als völlig ebener und weicher Raſen ſeyn. Die Mitſpielenden, welche die Kette hinter der Hen- ne ausmachen, dürfen in Rückſicht auf Gröſse und Stärke nicht gar zu ungleich ſeyn; achtjäh- rige ſchwächliche Knaben unter 12, 14 jährige zu ſtellen, iſt miſslich. Jene werden bey den ſteten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort- geſchleudert, indem ſie den Kräften der leztern nicht genug wiederſtehen können.
Geſchiehet das Anfaſſen bey den Kleidern, ſo leiden dieſe leicht Gefahr, zerriſſen zu werden; bey den Händen, ſo geſchehen leicht zu gewalt- ſame Verdrehungen ſelbſt Verrenkungen der Ar- me; läſst man jeden ein Tuch um den Leib bin- den und daran faſſen, ſo werden die Eingewei- de zu heftig dadurch gedrückt. — Alles dieſs kann nur vermieden werden, wenn die Perſo- nen, welche ſich anfaſſen nicht heftig ziehen, ſondern ſich nur mäſsig anhalten. Man laſſe aber durchaus nie Hand in Hand faſſen.
S 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0311"n="279"/>
ne ſehr ſtarke Bewegung und macht ſchnellfüſsig<lb/>
und flink; aber auf der andern muſs es doch auch<lb/>
mit Vorſicht geſpielt werden. Meine Bemer-<lb/>
kungen ſind folgende:</p><lb/><p>Der Platz dazu darf durchaus kein anderer,<lb/>
als völlig ebener und weicher Raſen ſeyn. Die<lb/>
Mitſpielenden, welche die Kette hinter der Hen-<lb/>
ne ausmachen, dürfen in Rückſicht auf Gröſse<lb/>
und Stärke nicht gar zu ungleich ſeyn; achtjäh-<lb/>
rige ſchwächliche Knaben unter 12, 14 jährige<lb/>
zu ſtellen, iſt miſslich. Jene werden bey den<lb/>ſteten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort-<lb/>
geſchleudert, indem ſie den Kräften der leztern<lb/>
nicht genug wiederſtehen können.</p><lb/><p>Geſchiehet das Anfaſſen bey den Kleidern, ſo<lb/>
leiden dieſe leicht Gefahr, zerriſſen zu werden;<lb/>
bey den Händen, ſo geſchehen leicht zu gewalt-<lb/>ſame Verdrehungen ſelbſt Verrenkungen der Ar-<lb/>
me; läſst man jeden ein Tuch um den Leib bin-<lb/>
den und daran faſſen, ſo werden die Eingewei-<lb/>
de zu heftig dadurch gedrückt. — Alles dieſs<lb/>
kann nur vermieden werden, wenn die Perſo-<lb/>
nen, welche ſich anfaſſen nicht heftig ziehen,<lb/>ſondern ſich nur mäſsig anhalten. Man laſſe aber<lb/>
durchaus nie Hand in Hand faſſen.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="sig">S 4</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[279/0311]
ne ſehr ſtarke Bewegung und macht ſchnellfüſsig
und flink; aber auf der andern muſs es doch auch
mit Vorſicht geſpielt werden. Meine Bemer-
kungen ſind folgende:
Der Platz dazu darf durchaus kein anderer,
als völlig ebener und weicher Raſen ſeyn. Die
Mitſpielenden, welche die Kette hinter der Hen-
ne ausmachen, dürfen in Rückſicht auf Gröſse
und Stärke nicht gar zu ungleich ſeyn; achtjäh-
rige ſchwächliche Knaben unter 12, 14 jährige
zu ſtellen, iſt miſslich. Jene werden bey den
ſteten Schwenkungen der Reihe zu heftig fort-
geſchleudert, indem ſie den Kräften der leztern
nicht genug wiederſtehen können.
Geſchiehet das Anfaſſen bey den Kleidern, ſo
leiden dieſe leicht Gefahr, zerriſſen zu werden;
bey den Händen, ſo geſchehen leicht zu gewalt-
ſame Verdrehungen ſelbſt Verrenkungen der Ar-
me; läſst man jeden ein Tuch um den Leib bin-
den und daran faſſen, ſo werden die Eingewei-
de zu heftig dadurch gedrückt. — Alles dieſs
kann nur vermieden werden, wenn die Perſo-
nen, welche ſich anfaſſen nicht heftig ziehen,
ſondern ſich nur mäſsig anhalten. Man laſſe aber
durchaus nie Hand in Hand faſſen.
S 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/311>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.