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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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klärt, woran die Zuhörer oft gesprächsweise Theil
nahmen.

Sind diese Merkwürdigkeiten erzählt, so fragt
der Hausvater von Neuem:

"Welch Clima, welch Gewächs und welche
Sitten
fandst du an jedem Ort', durch den dein
Fuss geschritten?"

(Hier erzählt der Wanderer im vorliegenden
Falle von der Sanftheit des Climas an der Nor-
wegischen Küste und giebt die Ursachen davon
an, dann von der strengern Kälte im Innern, auf
den hohen Gebirgen; von den Schneschuhen,
womit die Normänner über diese Schneegebir-
ge laufen; von dortigen Schneelawinen; von
der Norwegischen Mode Bärte zu tragen und
von den Produkten unter allerley erläuternden
Bemerkungen.)

"Hat der Wanderer auf alle diese Fragen
richtig geantwortet, so sagt endlich der Haus-
vater zu ihm:

Hab' Dank, hab' Dank, du guter Mann,
für das was du gesagt.
Bleib' bey uns bis es wieder tagt,
und -- nimm diess Schüsslein an.

Hierbey übergiebt der Hausvater dem
Reisenden einige Früchte, die zum Behufe des
Spieles herbey geschafft sind. Bringt er aber im

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klärt, woran die Zuhörer oft geſprächsweiſe Theil
nahmen.

Sind dieſe Merkwürdigkeiten erzählt, ſo fragt
der Hausvater von Neuem:

„Welch Clima, welch Gewächs und welche
Sitten
fandſt du an jedem Ort’, durch den dein
Fuſs geſchritten?“

(Hier erzählt der Wanderer im vorliegenden
Falle von der Sanftheit des Climas an der Nor-
wegiſchen Küſte und giebt die Urſachen davon
an, dann von der ſtrengern Kälte im Innern, auf
den hohen Gebirgen; von den Schneſchuhen,
womit die Normänner über dieſe Schneegebir-
ge laufen; von dortigen Schneelawinen; von
der Norwegiſchen Mode Bärte zu tragen und
von den Produkten unter allerley erläuternden
Bemerkungen.)

„Hat der Wanderer auf alle dieſe Fragen
richtig geantwortet, ſo ſagt endlich der Haus-
vater zu ihm:

Hab’ Dank, hab’ Dank, du guter Mann,
für das was du geſagt.
Bleib’ bey uns bis es wieder tagt,
und — nimm dieſs Schüſslein an.

Hierbey übergiebt der Hausvater dem
Reiſenden einige Früchte, die zum Behufe des
Spieles herbey geſchafft ſind. Bringt er aber im

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[339/0371] klärt, woran die Zuhörer oft geſprächsweiſe Theil nahmen. Sind dieſe Merkwürdigkeiten erzählt, ſo fragt der Hausvater von Neuem: „Welch Clima, welch Gewächs und welche Sitten fandſt du an jedem Ort’, durch den dein Fuſs geſchritten?“ (Hier erzählt der Wanderer im vorliegenden Falle von der Sanftheit des Climas an der Nor- wegiſchen Küſte und giebt die Urſachen davon an, dann von der ſtrengern Kälte im Innern, auf den hohen Gebirgen; von den Schneſchuhen, womit die Normänner über dieſe Schneegebir- ge laufen; von dortigen Schneelawinen; von der Norwegiſchen Mode Bärte zu tragen und von den Produkten unter allerley erläuternden Bemerkungen.) „Hat der Wanderer auf alle dieſe Fragen richtig geantwortet, ſo ſagt endlich der Haus- vater zu ihm: Hab’ Dank, hab’ Dank, du guter Mann, für das was du geſagt. Bleib’ bey uns bis es wieder tagt, und — nimm dieſs Schüſslein an. Hierbey übergiebt der Hausvater dem Reiſenden einige Früchte, die zum Behufe des Spieles herbey geſchafft ſind. Bringt er aber im Y 2

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/371>, abgerufen am 22.11.2024.