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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Für die Theorie dieses Spiels mag das Bishe-
rige genug seyn, aber für die Praxis habe ich
noch manches aufgespart. Hier ist es.

Wenn man den Gegenstand ausgefragt hat,
so gehe man hinterher noch einmal die ganze
Reihe der Fragen durch, die man gethan hat,
und untersuche, wo man hätte besser fragen
und kürzer zur Sache kommen können; noch
mehr ist diess Wiederholen nöthig, wenn man
den Gegenstand nicht heraus bringen konnte;
man sieht dabey am besten worin man gefehlt
hat, und wird dadurch vorsichtiger.

Man thue keine doppelte Fragen, z. E. ists
ein Mineral oder eine Pflanze? denn der Andre
muss sonst ja und nein zugleich sagen.

Anfängern sage man gleich das Fach, woraus
man sich etwas in den Sinn nimmt, z. E. aus der
Naturgeschichte, Geographie u. s. w. und man
wähle für sie keinen Gegenstand, der über ihren
Gesichtskreis hinausliegt.

Das Errathen darf bey dem Spiele nicht ge-
duldet werden, ob es gleich, um das Fragen ab-
zukürzen oft sehr gut ist, die allgemeinern zu
überspringen und gleich einmal eine specielle
Frage zu thun, wenn man Scharfsinn genug hat,
allerley Nebenumstände aufzufassen, um schon
auf die Spur zu kommen, ehe noch eine Frage
gethan ist.

Für die Theorie dieſes Spiels mag das Bishe-
rige genug ſeyn, aber für die Praxis habe ich
noch manches aufgeſpart. Hier iſt es.

Wenn man den Gegenſtand ausgefragt hat,
ſo gehe man hinterher noch einmal die ganze
Reihe der Fragen durch, die man gethan hat,
und unterſuche, wo man hätte beſſer fragen
und kürzer zur Sache kommen können; noch
mehr iſt dieſs Wiederholen nöthig, wenn man
den Gegenſtand nicht heraus bringen konnte;
man ſieht dabey am beſten worin man gefehlt
hat, und wird dadurch vorſichtiger.

Man thue keine doppelte Fragen, z. E. iſts
ein Mineral oder eine Pflanze? denn der Andre
muſs ſonſt ja und nein zugleich ſagen.

Anfängern ſage man gleich das Fach, woraus
man ſich etwas in den Sinn nimmt, z. E. aus der
Naturgeſchichte, Geographie u. ſ. w. und man
wähle für ſie keinen Gegenſtand, der über ihren
Geſichtskreis hinausliegt.

Das Errathen darf bey dem Spiele nicht ge-
duldet werden, ob es gleich, um das Fragen ab-
zukürzen oft ſehr gut iſt, die allgemeinern zu
überſpringen und gleich einmal eine ſpecielle
Frage zu thun, wenn man Scharfſinn genug hat,
allerley Nebenumſtände aufzufaſſen, um ſchon
auf die Spur zu kommen, ehe noch eine Frage
gethan iſt.

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[429/0461] Für die Theorie dieſes Spiels mag das Bishe- rige genug ſeyn, aber für die Praxis habe ich noch manches aufgeſpart. Hier iſt es. Wenn man den Gegenſtand ausgefragt hat, ſo gehe man hinterher noch einmal die ganze Reihe der Fragen durch, die man gethan hat, und unterſuche, wo man hätte beſſer fragen und kürzer zur Sache kommen können; noch mehr iſt dieſs Wiederholen nöthig, wenn man den Gegenſtand nicht heraus bringen konnte; man ſieht dabey am beſten worin man gefehlt hat, und wird dadurch vorſichtiger. Man thue keine doppelte Fragen, z. E. iſts ein Mineral oder eine Pflanze? denn der Andre muſs ſonſt ja und nein zugleich ſagen. Anfängern ſage man gleich das Fach, woraus man ſich etwas in den Sinn nimmt, z. E. aus der Naturgeſchichte, Geographie u. ſ. w. und man wähle für ſie keinen Gegenſtand, der über ihren Geſichtskreis hinausliegt. Das Errathen darf bey dem Spiele nicht ge- duldet werden, ob es gleich, um das Fragen ab- zukürzen oft ſehr gut iſt, die allgemeinern zu überſpringen und gleich einmal eine ſpecielle Frage zu thun, wenn man Scharfſinn genug hat, allerley Nebenumſtände aufzufaſſen, um ſchon auf die Spur zu kommen, ehe noch eine Frage gethan iſt.

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/461>, abgerufen am 23.11.2024.