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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796.

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Feldherrn nehmen und dadurch Matt wer-
den. Nimm nicht gleich den Bauer, der
sich vor deinen König setzt; er schützt ihn
oft besser als die eigenen Bauern, weil er
nicht genommen werden kann. Kannst du
einen Stein nicht mehr retten, so suche ihn
durch einen andern Zug zu vergüten, wo-
durch du einen Stein des Gegners eroberst,
oder die Stellung deines Spiels besserst.
Kannst du einen feindlichen Stein auf zwey
und mehrerley Art nehmen, so untersuche,
welche die beste ist; im allgemeinen gilt da-
bey die Regel, den Stein von schlechterem
Werthe zuerst zu gebrauchen, wenn ihn
der Gegner wieder nehmen kann. Steine
von gleichem Werthe ohne besondere Ab-
sicht gegen einander aufzuopfern, ist ganz
gegen den Geist des Schachspiels; aber man
giebt bisweilen gern den Feldherrn gegen
einen Bauer hin, wenn er am Mattmachen
hindert; oder man giebt gern gleich gegen
gleich, wenn man den feindlichen Stein,
der jetzt in besonderer Action ist, erhalten
kann; denn ein Bauer der in einer Haupt-
action begriffen ist, gilt weit mehr als der
beste Officier, der müssig zuschauet, oder
unvollkommen deckt.
Feldherrn nehmen und dadurch Matt wer-
den. Nimm nicht gleich den Bauer, der
ſich vor deinen König ſetzt; er ſchützt ihn
oft beſſer als die eigenen Bauern, weil er
nicht genommen werden kann. Kannſt du
einen Stein nicht mehr retten, ſo ſuche ihn
durch einen andern Zug zu vergüten, wo-
durch du einen Stein des Gegners eroberſt,
oder die Stellung deines Spiels beſſerſt.
Kannſt du einen feindlichen Stein auf zwey
und mehrerley Art nehmen, ſo unterſuche,
welche die beſte iſt; im allgemeinen gilt da-
bey die Regel, den Stein von ſchlechterem
Werthe zuerſt zu gebrauchen, wenn ihn
der Gegner wieder nehmen kann. Steine
von gleichem Werthe ohne beſondere Ab-
ſicht gegen einander aufzuopfern, iſt ganz
gegen den Geiſt des Schachſpiels; aber man
giebt bisweilen gern den Feldherrn gegen
einen Bauer hin, wenn er am Mattmachen
hindert; oder man giebt gern gleich gegen
gleich, wenn man den feindlichen Stein,
der jetzt in beſonderer Action iſt, erhalten
kann; denn ein Bauer der in einer Haupt-
action begriffen iſt, gilt weit mehr als der
beſte Officier, der müſsig zuſchauet, oder
unvollkommen deckt.
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[475/0507] Feldherrn nehmen und dadurch Matt wer- den. Nimm nicht gleich den Bauer, der ſich vor deinen König ſetzt; er ſchützt ihn oft beſſer als die eigenen Bauern, weil er nicht genommen werden kann. Kannſt du einen Stein nicht mehr retten, ſo ſuche ihn durch einen andern Zug zu vergüten, wo- durch du einen Stein des Gegners eroberſt, oder die Stellung deines Spiels beſſerſt. Kannſt du einen feindlichen Stein auf zwey und mehrerley Art nehmen, ſo unterſuche, welche die beſte iſt; im allgemeinen gilt da- bey die Regel, den Stein von ſchlechterem Werthe zuerſt zu gebrauchen, wenn ihn der Gegner wieder nehmen kann. Steine von gleichem Werthe ohne beſondere Ab- ſicht gegen einander aufzuopfern, iſt ganz gegen den Geiſt des Schachſpiels; aber man giebt bisweilen gern den Feldherrn gegen einen Bauer hin, wenn er am Mattmachen hindert; oder man giebt gern gleich gegen gleich, wenn man den feindlichen Stein, der jetzt in beſonderer Action iſt, erhalten kann; denn ein Bauer der in einer Haupt- action begriffen iſt, gilt weit mehr als der beſte Officier, der müſsig zuſchauet, oder unvollkommen deckt.

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Zitationshilfe: Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/507>, abgerufen am 21.11.2024.