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Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840.

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Genüge, um nicht zu fürchten, daß der Geist der Geldsucht, die rein materielle Richtung der meisten Juden sich mit den Drängern der Menschheit verbinden und sich auf die Masse des ganzen Volkes werfen würde. Deßhalb wünschte er, daß sich die Rothschilds taufen ließen. Wenn er auch in seinen Briefen dagegen protestirt, daß er die Rothschild's hasse, so entsetzte er sich doch vor der politischen Stellung, die die vorzugsweise jüdische Börse im modernen Europa einnahm, vor diesem Geist der Anleihen und der Papierspekulationen, wo mit den Thränen und dem Blut der Völker die Course der Staatseffekten notirt werden. So viel Mitleid er mit dem armen Manne hatte, der durch die Straßen seinen Zwerchsack trägt und nach den Fenstern der Häuser Handle! hinaufruft, so abscheulich war ihm der Vorschub, den die reiche Judenschaft der weltlichen Tyrannei leistet, so widerlich war ihm der Ehrgeiz der reichen Judenfamilien, wenn sie des Umgangs mit der christlichen Aristokratie sich rühmten und glücklich waren, ihre Töchter auf dem Ball eines Gesandten tanzen zu sehen. Börne hatte auch kein Interesse an der neuerdings üblichen zu übertriebenen Herausstellung der Nationalität und der sittlichen Sonderung, sondern wünschte eine Verschmel-

Genüge, um nicht zu fürchten, daß der Geist der Geldsucht, die rein materielle Richtung der meisten Juden sich mit den Drängern der Menschheit verbinden und sich auf die Masse des ganzen Volkes werfen würde. Deßhalb wünschte er, daß sich die Rothschilds taufen ließen. Wenn er auch in seinen Briefen dagegen protestirt, daß er die Rothschild’s hasse, so entsetzte er sich doch vor der politischen Stellung, die die vorzugsweise jüdische Börse im modernen Europa einnahm, vor diesem Geist der Anleihen und der Papierspekulationen, wo mit den Thränen und dem Blut der Völker die Course der Staatseffekten notirt werden. So viel Mitleid er mit dem armen Manne hatte, der durch die Straßen seinen Zwerchsack trägt und nach den Fenstern der Häuser Handle! hinaufruft, so abscheulich war ihm der Vorschub, den die reiche Judenschaft der weltlichen Tyrannei leistet, so widerlich war ihm der Ehrgeiz der reichen Judenfamilien, wenn sie des Umgangs mit der christlichen Aristokratie sich rühmten und glücklich waren, ihre Töchter auf dem Ball eines Gesandten tanzen zu sehen. Börne hatte auch kein Interesse an der neuerdings üblichen zu übertriebenen Herausstellung der Nationalität und der sittlichen Sonderung, sondern wünschte eine Verschmel-

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[26/0068] Genüge, um nicht zu fürchten, daß der Geist der Geldsucht, die rein materielle Richtung der meisten Juden sich mit den Drängern der Menschheit verbinden und sich auf die Masse des ganzen Volkes werfen würde. Deßhalb wünschte er, daß sich die Rothschilds taufen ließen. Wenn er auch in seinen Briefen dagegen protestirt, daß er die Rothschild’s hasse, so entsetzte er sich doch vor der politischen Stellung, die die vorzugsweise jüdische Börse im modernen Europa einnahm, vor diesem Geist der Anleihen und der Papierspekulationen, wo mit den Thränen und dem Blut der Völker die Course der Staatseffekten notirt werden. So viel Mitleid er mit dem armen Manne hatte, der durch die Straßen seinen Zwerchsack trägt und nach den Fenstern der Häuser Handle! hinaufruft, so abscheulich war ihm der Vorschub, den die reiche Judenschaft der weltlichen Tyrannei leistet, so widerlich war ihm der Ehrgeiz der reichen Judenfamilien, wenn sie des Umgangs mit der christlichen Aristokratie sich rühmten und glücklich waren, ihre Töchter auf dem Ball eines Gesandten tanzen zu sehen. Börne hatte auch kein Interesse an der neuerdings üblichen zu übertriebenen Herausstellung der Nationalität und der sittlichen Sonderung, sondern wünschte eine Verschmel-

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Börne's Leben. Hamburg, 1840, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_boerne_1840/68>, abgerufen am 24.11.2024.