Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Die Napoleoniden. schen Meister, ein Pölitz, ein Adolph Menzel, werdenauch mit diesen Dingen leicht umzuspringen und das Ungeheure in ihrer Art zu überwältigen wissen. Als der Bellerophon -- lebten wir zu den Zeiten Seitdem ziehen sich die Napoleoniden durch die Ta¬ Napoleons Familie ist eine Verlassenschaft ohne Die Napoleoniden. ſchen Meiſter, ein Poͤlitz, ein Adolph Menzel, werdenauch mit dieſen Dingen leicht umzuſpringen und das Ungeheure in ihrer Art zu uͤberwaͤltigen wiſſen. Als der Bellerophon — lebten wir zu den Zeiten Seitdem ziehen ſich die Napoleoniden durch die Ta¬ Napoleons Familie iſt eine Verlaſſenſchaft ohne <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0134" n="116"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Napoleoniden</hi>.<lb/></fw> ſchen Meiſter, ein Poͤlitz, ein Adolph Menzel, werden<lb/> auch mit dieſen Dingen leicht umzuſpringen und das<lb/> Ungeheure in ihrer Art zu uͤberwaͤltigen wiſſen.</p><lb/> <p>Als der Bellerophon — lebten wir zu den Zeiten<lb/> der Apoſtel, wuͤrde man ſagen eine Wolke — den gro¬<lb/> ßen Kaiſer hinwegnahm, blieb die mannichfache Ver¬<lb/> zweigung und Verſchwaͤgerung ſeines Blutes zuruͤck,<lb/> Namen von verſchiedenem Werthe, zum groͤßten Theil<lb/> aber Gluͤckspilze, die neben den unausloͤſchlichen Fu߬<lb/> ſtapfen des Kaiſers aufgeſchoſſen waren, dieſe Fettflecken<lb/> in den Hermelinen Europa's, welche die Kugeln der<lb/> heiligen Allianz nicht tilgen konnten.</p><lb/> <p>Seitdem ziehen ſich die Napoleoniden durch die Ta¬<lb/> gesgeſchichte, wie eingewirkt ihrem Gewebe, wie der ro¬<lb/> the Faden einer Vergangenheit, welche in St. Helena<lb/> am Magenkrebs auf ewige Zeiten geſtorben iſt.</p><lb/> <p>Napoleons Familie iſt eine Verlaſſenſchaft ohne<lb/> Rache, ungleich den Jakobiten, den Bourbonen von<lb/> 1793 und 1830, ja ſelbſt dem Hauſe Waſa, es iſt<lb/> eine Buͤrgerfamilie ohne Trotz gegen die Legitimitaͤt,<lb/> welche ihnen einſt Toͤchter ins Ehebett gab, und jetzt<lb/> die Schulden bezahlt, welche ſich in ihren verſteckten<lb/> Aſylen aufhaͤufen; eine Verwandtſchaft, welche den, der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [116/0134]
Die Napoleoniden.
ſchen Meiſter, ein Poͤlitz, ein Adolph Menzel, werden
auch mit dieſen Dingen leicht umzuſpringen und das
Ungeheure in ihrer Art zu uͤberwaͤltigen wiſſen.
Als der Bellerophon — lebten wir zu den Zeiten
der Apoſtel, wuͤrde man ſagen eine Wolke — den gro¬
ßen Kaiſer hinwegnahm, blieb die mannichfache Ver¬
zweigung und Verſchwaͤgerung ſeines Blutes zuruͤck,
Namen von verſchiedenem Werthe, zum groͤßten Theil
aber Gluͤckspilze, die neben den unausloͤſchlichen Fu߬
ſtapfen des Kaiſers aufgeſchoſſen waren, dieſe Fettflecken
in den Hermelinen Europa's, welche die Kugeln der
heiligen Allianz nicht tilgen konnten.
Seitdem ziehen ſich die Napoleoniden durch die Ta¬
gesgeſchichte, wie eingewirkt ihrem Gewebe, wie der ro¬
the Faden einer Vergangenheit, welche in St. Helena
am Magenkrebs auf ewige Zeiten geſtorben iſt.
Napoleons Familie iſt eine Verlaſſenſchaft ohne
Rache, ungleich den Jakobiten, den Bourbonen von
1793 und 1830, ja ſelbſt dem Hauſe Waſa, es iſt
eine Buͤrgerfamilie ohne Trotz gegen die Legitimitaͤt,
welche ihnen einſt Toͤchter ins Ehebett gab, und jetzt
die Schulden bezahlt, welche ſich in ihren verſteckten
Aſylen aufhaͤufen; eine Verwandtſchaft, welche den, der
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