Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Wellington. sich hinter den Linien von Torres Vedras mit seinenTonnen Pökelfleisch, und richtete, um seinen Feind auszuhungern, eine Verwüstung an, welche jetzt noch sichtbar ist. Wo ihm seine eigenen Pferde im Wege waren, da befahl er den Leuten abzusitzen, den Hahn des Pistols zu spannen, kommandirte, und ließ die Thiere vor die Stirn schießen. Hier gab es keine Ver¬ antwortlichkeit mehr; alle Dinge waren ihm günstig. Nun, dis ist, was alle Engländer wissen. Sie Seine ersten Sporen verdiente Wellington in einer Hierauf schiffte er sich mit seinem Bruder, welcher Wellington. ſich hinter den Linien von Torres Vedras mit ſeinenTonnen Poͤkelfleiſch, und richtete, um ſeinen Feind auszuhungern, eine Verwuͤſtung an, welche jetzt noch ſichtbar iſt. Wo ihm ſeine eigenen Pferde im Wege waren, da befahl er den Leuten abzuſitzen, den Hahn des Piſtols zu ſpannen, kommandirte, und ließ die Thiere vor die Stirn ſchießen. Hier gab es keine Ver¬ antwortlichkeit mehr; alle Dinge waren ihm guͤnſtig. Nun, dis iſt, was alle Englaͤnder wiſſen. Sie Seine erſten Sporen verdiente Wellington in einer Hierauf ſchiffte er ſich mit ſeinem Bruder, welcher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0175" n="157"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wellington</hi>.<lb/></fw> ſich hinter den Linien von Torres Vedras mit ſeinen<lb/> Tonnen Poͤkelfleiſch, und richtete, um ſeinen Feind<lb/> auszuhungern, eine Verwuͤſtung an, welche jetzt noch<lb/> ſichtbar iſt. Wo ihm ſeine eigenen Pferde im Wege<lb/> waren, da befahl er den Leuten abzuſitzen, den Hahn<lb/> des Piſtols zu ſpannen, kommandirte, und ließ die<lb/> Thiere vor die Stirn ſchießen. Hier gab es keine Ver¬<lb/> antwortlichkeit mehr; alle Dinge waren ihm guͤnſtig.</p><lb/> <p>Nun, dis iſt, was alle Englaͤnder wiſſen. Sie<lb/> wiſſen, daß ſie ihrem Herzoge Alles geſtatteten, daß ſie<lb/> ſelbſt fuͤr ihn Alles gethan haben, und ſprechen gering¬<lb/> ſchaͤtzig von dem großen Feldherrn der Allianz, der das<lb/> Gluͤck hatte, in der ſeit Menſchengedenken entſcheidend¬<lb/> ſten Schlacht bei Waterloo uͤber die kaltbluͤtigen Vierecke<lb/> der Englaͤnder zu kommandiren.</p><lb/> <p>Seine erſten Sporen verdiente Wellington in einer<lb/> Expedition nach Holland, wo ſeine Bewunderer, ob¬<lb/> ſchon er nur eine Brigade befehligte, doch ſchon einen<lb/> Cyrus, Schulenburg, man kann hinzufuͤgen, einen<lb/> Dembinski in ihm ſehen wollten; denn es handelte ſich<lb/> um einen Ruͤckzug.</p><lb/> <p>Hierauf ſchiffte er ſich mit ſeinem Bruder, welcher<lb/> Generalgouverneur von Indien war, nach einem neuen<lb/> Schauplatze ſeines wachſenden Ruhmes ein. Er half<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0175]
Wellington.
ſich hinter den Linien von Torres Vedras mit ſeinen
Tonnen Poͤkelfleiſch, und richtete, um ſeinen Feind
auszuhungern, eine Verwuͤſtung an, welche jetzt noch
ſichtbar iſt. Wo ihm ſeine eigenen Pferde im Wege
waren, da befahl er den Leuten abzuſitzen, den Hahn
des Piſtols zu ſpannen, kommandirte, und ließ die
Thiere vor die Stirn ſchießen. Hier gab es keine Ver¬
antwortlichkeit mehr; alle Dinge waren ihm guͤnſtig.
Nun, dis iſt, was alle Englaͤnder wiſſen. Sie
wiſſen, daß ſie ihrem Herzoge Alles geſtatteten, daß ſie
ſelbſt fuͤr ihn Alles gethan haben, und ſprechen gering¬
ſchaͤtzig von dem großen Feldherrn der Allianz, der das
Gluͤck hatte, in der ſeit Menſchengedenken entſcheidend¬
ſten Schlacht bei Waterloo uͤber die kaltbluͤtigen Vierecke
der Englaͤnder zu kommandiren.
Seine erſten Sporen verdiente Wellington in einer
Expedition nach Holland, wo ſeine Bewunderer, ob¬
ſchon er nur eine Brigade befehligte, doch ſchon einen
Cyrus, Schulenburg, man kann hinzufuͤgen, einen
Dembinski in ihm ſehen wollten; denn es handelte ſich
um einen Ruͤckzug.
Hierauf ſchiffte er ſich mit ſeinem Bruder, welcher
Generalgouverneur von Indien war, nach einem neuen
Schauplatze ſeines wachſenden Ruhmes ein. Er half
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