Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Wellington. ungen zu erfüllen. Die Heiligkeit seiner Stellung über¬mannte ihn, die Verantwortlichkeit vor Millionen ist schreckhaft, er wurde wider Willen der Emanzipator Irlands. Was später folgte, ist uns Allen bekannt. Wir Was folgen wird, liegt im Schooße der nächsten Wellington. ungen zu erfuͤllen. Die Heiligkeit ſeiner Stellung uͤber¬mannte ihn, die Verantwortlichkeit vor Millionen iſt ſchreckhaft, er wurde wider Willen der Emanzipator Irlands. Was ſpaͤter folgte, iſt uns Allen bekannt. Wir Was folgen wird, liegt im Schooße der naͤchſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0180" n="162"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wellington</hi>.<lb/></fw> ungen zu erfuͤllen. Die Heiligkeit ſeiner Stellung uͤber¬<lb/> mannte ihn, die Verantwortlichkeit vor Millionen iſt<lb/> ſchreckhaft, er wurde wider Willen der Emanzipator Irlands.</p><lb/> <p>Was ſpaͤter folgte, iſt uns Allen bekannt. Wir<lb/> haben den Herzog mit zwei Knieen (es bedurfte nur ei¬<lb/> nes) vor Georg <hi rendition="#aq">IV</hi>. ſich beugen ſehen, als er das<lb/> Reichsſiegel zuruͤckgab, haben die Wuth des Volkes<lb/> erlebt, die Widerſpruͤche im Oberhauſe und die uner¬<lb/> muͤdliche Championnerie des Lords Londonderry, den<lb/> Todesſtoß der Reformbill, die zweimal vereitelten Ver¬<lb/> ſuche in die Breſchen des Whigismus einzuſteigen, und<lb/> jetzt einen Sieg, welchen wir fuͤr unmoͤglich hielten.</p><lb/> <p>Was folgen wird, liegt im Schooße der naͤchſten<lb/> Zukunft und der naͤchſten Zeitungen. Gluͤckliche Fahrt<lb/> fuͤr Robert Peel! Aber auch Gluͤck dem engliſchen<lb/> Volke! Denn was iſt der Sieg des Torysmus An¬<lb/> deres, als eine Chance des Fortſchritts? als ein Sig¬<lb/> nalruf fuͤr die zerſtreuten Parteien, welche in ihrer Liebe<lb/> zum Volke nicht einig werden koͤnnen? Man kann<lb/> dem Jahrhundert keinen groͤßern Dienſt leiſten, als<lb/> wenn man es bekaͤmpft. Die Reaktion haͤlt die Kri¬<lb/> ſis auf; aber ſie macht ſie reifer. Das engliſche Volk<lb/> iſt geruͤſtet — ein Jeder ſteht auf ſeinem Poſten —<lb/> wir werden ſehen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [162/0180]
Wellington.
ungen zu erfuͤllen. Die Heiligkeit ſeiner Stellung uͤber¬
mannte ihn, die Verantwortlichkeit vor Millionen iſt
ſchreckhaft, er wurde wider Willen der Emanzipator Irlands.
Was ſpaͤter folgte, iſt uns Allen bekannt. Wir
haben den Herzog mit zwei Knieen (es bedurfte nur ei¬
nes) vor Georg IV. ſich beugen ſehen, als er das
Reichsſiegel zuruͤckgab, haben die Wuth des Volkes
erlebt, die Widerſpruͤche im Oberhauſe und die uner¬
muͤdliche Championnerie des Lords Londonderry, den
Todesſtoß der Reformbill, die zweimal vereitelten Ver¬
ſuche in die Breſchen des Whigismus einzuſteigen, und
jetzt einen Sieg, welchen wir fuͤr unmoͤglich hielten.
Was folgen wird, liegt im Schooße der naͤchſten
Zukunft und der naͤchſten Zeitungen. Gluͤckliche Fahrt
fuͤr Robert Peel! Aber auch Gluͤck dem engliſchen
Volke! Denn was iſt der Sieg des Torysmus An¬
deres, als eine Chance des Fortſchritts? als ein Sig¬
nalruf fuͤr die zerſtreuten Parteien, welche in ihrer Liebe
zum Volke nicht einig werden koͤnnen? Man kann
dem Jahrhundert keinen groͤßern Dienſt leiſten, als
wenn man es bekaͤmpft. Die Reaktion haͤlt die Kri¬
ſis auf; aber ſie macht ſie reifer. Das engliſche Volk
iſt geruͤſtet — ein Jeder ſteht auf ſeinem Poſten —
wir werden ſehen.
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