Gutzkow, Karl: Öffentliche Charaktere. Bd. 1. Hamburg, 1835.Ancillon. Bewegungen mit weiser Mäßigung würdigte, die Un¬überwindlichkeit des demokratischen Prinzips anerkannte und jede bewaffnete Intervention, jede Unterstützung der Rache bei den Ausgewanderten nachdrücklich widerrieth. Man kann sehr bestimmt die Gränze angeben, bis Sie sahen die Tendenz Frankreichs zu einer bluti¬ Wir streiten hier nicht über Ancillons fernere An¬ Ancillon. Bewegungen mit weiſer Maͤßigung wuͤrdigte, die Un¬uͤberwindlichkeit des demokratiſchen Prinzips anerkannte und jede bewaffnete Intervention, jede Unterſtuͤtzung der Rache bei den Ausgewanderten nachdruͤcklich widerrieth. Man kann ſehr beſtimmt die Graͤnze angeben, bis Sie ſahen die Tendenz Frankreichs zu einer bluti¬ Wir ſtreiten hier nicht uͤber Ancillons fernere An¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0274" n="256"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Ancillon</hi>.<lb/></fw>Bewegungen mit weiſer Maͤßigung wuͤrdigte, die Un¬<lb/> uͤberwindlichkeit des demokratiſchen Prinzips anerkannte<lb/> und jede bewaffnete Intervention, jede Unterſtuͤtzung der<lb/> Rache bei den Ausgewanderten nachdruͤcklich widerrieth.</p><lb/> <p>Man kann ſehr beſtimmt die Graͤnze angeben, bis<lb/> zu welcher die franzoͤſiſche Revolution von den maͤßi¬<lb/> gen und aufgeklaͤrten Maͤnnern Deutſchlands, von ei¬<lb/> ner ſo philoſophiſchen Weltanſicht, wie die Ancillons<lb/> war, gebilligt wurde.</p><lb/> <p>Sie ſahen die Tendenz Frankreichs zu einer bluti¬<lb/> gen Zukunft ſchon mit der glorreichen Regierung Lud¬<lb/> wigs <hi rendition="#aq">XIII</hi>., mit der Ausbildung der ſouverainen Ge¬<lb/> walt durch Richelieu und Mazarin anbrechen; ſie ga¬<lb/> ben in der allmaͤlig ſich vorbereitenden Gaͤhrung dem<lb/> beſtrittenen, dann abgeſchafften, dann wieder eingeſetzten<lb/> Remonſtrationsrechte der Parlamente ſeine rechte Stel¬<lb/> lung und berechneten, ohne der Geſchichte einen fatali¬<lb/> ſtiſchen Calcuͤl aufzuzwaͤngen, alle die bewieſenen That¬<lb/> ſachen waͤhrend der Regentſchaft und der Regierung<lb/> Ludwigs <hi rendition="#aq">XV</hi>., die Thatſachen der Politik, der Litera¬<lb/> tur und der Sitten, welche das zuͤndbare Fundament<lb/> der großen zeitgenoͤſſiſchen Begebenheit wurden.</p><lb/> <p>Wir ſtreiten hier nicht uͤber Ancillons fernere An¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0274]
Ancillon.
Bewegungen mit weiſer Maͤßigung wuͤrdigte, die Un¬
uͤberwindlichkeit des demokratiſchen Prinzips anerkannte
und jede bewaffnete Intervention, jede Unterſtuͤtzung der
Rache bei den Ausgewanderten nachdruͤcklich widerrieth.
Man kann ſehr beſtimmt die Graͤnze angeben, bis
zu welcher die franzoͤſiſche Revolution von den maͤßi¬
gen und aufgeklaͤrten Maͤnnern Deutſchlands, von ei¬
ner ſo philoſophiſchen Weltanſicht, wie die Ancillons
war, gebilligt wurde.
Sie ſahen die Tendenz Frankreichs zu einer bluti¬
gen Zukunft ſchon mit der glorreichen Regierung Lud¬
wigs XIII., mit der Ausbildung der ſouverainen Ge¬
walt durch Richelieu und Mazarin anbrechen; ſie ga¬
ben in der allmaͤlig ſich vorbereitenden Gaͤhrung dem
beſtrittenen, dann abgeſchafften, dann wieder eingeſetzten
Remonſtrationsrechte der Parlamente ſeine rechte Stel¬
lung und berechneten, ohne der Geſchichte einen fatali¬
ſtiſchen Calcuͤl aufzuzwaͤngen, alle die bewieſenen That¬
ſachen waͤhrend der Regentſchaft und der Regierung
Ludwigs XV., die Thatſachen der Politik, der Litera¬
tur und der Sitten, welche das zuͤndbare Fundament
der großen zeitgenoͤſſiſchen Begebenheit wurden.
Wir ſtreiten hier nicht uͤber Ancillons fernere An¬
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