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[Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832.

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das Weib war bekleidet mit Scharlach und rosinfarb, und übergoldet mit Golde, und Edelgesteinen und Perlen; und hatte einen goldnen Becher in der Hand, voll Greuel und Unsauberkeit. Mit ihr haben gehuret die Könige auf Erden, und sind trunken worden von ihrem Weine."

Pfui! diese Wirthschaft wird 1836 aufhören! Dann wird der Sitz dieses Weibes, Babylon, zerstört werden. Babylon? Sie denken vielleicht an Rom, wie die meisten Ausleger. Ein verzeihlicher Irrthum! Nein, es ist Frankfurt am Main. Hören Sie nur:

"Die Könige haben mit ihr u. s. w. und ihre Kaufleute sind reich geworden von ihrer großen Wollust."

Also doch Frankfurt?

"Und eine Stimme rief: Bezahlet ihr, wie sie euch bezahlet hat!"

Frankfurt geht an einem totalen Falliment unter.

"Und alle Schiffherren, und der Haufe, die auf den Schiffen handthieren, und Schiffleute, die auf dem Meere handthieren (hausiren), klagten: Wehe, die grauße Stadt, in welcher sind reich geworden Alle, die da Schiffe im Meere hatten, von ihrer Waare!"

das Weib war bekleidet mit Scharlach und rosinfarb, und übergoldet mit Golde, und Edelgesteinen und Perlen; und hatte einen goldnen Becher in der Hand, voll Greuel und Unsauberkeit. Mit ihr haben gehuret die Könige auf Erden, und sind trunken worden von ihrem Weine."

Pfui! diese Wirthschaft wird 1836 aufhören! Dann wird der Sitz dieses Weibes, Babylon, zerstört werden. Babylon? Sie denken vielleicht an Rom, wie die meisten Ausleger. Ein verzeihlicher Irrthum! Nein, es ist Frankfurt am Main. Hören Sie nur:

»Die Könige haben mit ihr u. s. w. und ihre Kaufleute sind reich geworden von ihrer großen Wollust.«

Also doch Frankfurt?

»Und eine Stimme rief: Bezahlet ihr, wie sie euch bezahlet hat!«

Frankfurt geht an einem totalen Falliment unter.

»Und alle Schiffherren, und der Haufe, die auf den Schiffen handthieren, und Schiffleute, die auf dem Meere handthieren (hausiren), klagten: Wehe, die grauße Stadt, in welcher sind reich geworden Alle, die da Schiffe im Meere hatten, von ihrer Waare!«

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[315/0328] das Weib war bekleidet mit Scharlach und rosinfarb, und übergoldet mit Golde, und Edelgesteinen und Perlen; und hatte einen goldnen Becher in der Hand, voll Greuel und Unsauberkeit. Mit ihr haben gehuret die Könige auf Erden, und sind trunken worden von ihrem Weine." Pfui! diese Wirthschaft wird 1836 aufhören! Dann wird der Sitz dieses Weibes, Babylon, zerstört werden. Babylon? Sie denken vielleicht an Rom, wie die meisten Ausleger. Ein verzeihlicher Irrthum! Nein, es ist Frankfurt am Main. Hören Sie nur: »Die Könige haben mit ihr u. s. w. und ihre Kaufleute sind reich geworden von ihrer großen Wollust.« Also doch Frankfurt? »Und eine Stimme rief: Bezahlet ihr, wie sie euch bezahlet hat!« Frankfurt geht an einem totalen Falliment unter. »Und alle Schiffherren, und der Haufe, die auf den Schiffen handthieren, und Schiffleute, die auf dem Meere handthieren (hausiren), klagten: Wehe, die grauße Stadt, in welcher sind reich geworden Alle, die da Schiffe im Meere hatten, von ihrer Waare!«

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Zitationshilfe: [Gutzkow, Karl]: Briefe eines Narren an eine Närrin. Hamburg, 1832, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_narren_1832/328>, abgerufen am 21.11.2024.