Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877.Boston aus geschrieben hätte, Empfohlenen wohl noch ein Platz finden, wo der tüchtige Mann seine Bildung, die er sich ganz selbst angeeignet hätte, noch mehr verwerthen könnte. Er sei ein ausgezeichneter Seeoffizier gewesen, bezöge auch eine Pension für seine Verwundung, und kaum hörte ich auf den Namen hin, als ich ihn schon zu Althings Freude für den Fürsten Rauden bestimmt hatte, dem sein Herr Schmidt ja durchgegangen ist - Heißt, unterbrach Schindler die immer noch mit zitternder Stimme gemachte Mittheilung des Freundes, Schmidt hat eine gute Stelle bei einer Bank vorgezogen. Und der Name - Fiel mir erst auf und erschütterte mich, als ich Gustav Holl in mein Notizbuch schrieb. Von wo? fragte ich mit höchster Erregung. Von hier! Die Jungen hier haben so ihre Poesie im Träumen von Hänge- und Fockmastklettern! sagte der junge Althing und erzählte weiter: Er ist seinen Eltern durchgebrannt! Hat nie wieder von ihnen etwas gehört! Wolny hat ihm in Boston, wohin er sich seiner Ausbildung wegen zurückgezogen, während seines ganzen dortigen Aufenthalts täglich vier Stunden Unterricht im Latein und Deutschen gegeben. Wolny schreibt, fuhr Althing fort, daß der Capitän, denn das sei sein amerikanischer Rang, Wunderdinge erlebt hätte. Nun gut, Fürst Rauden hat ebenfalls von Boston aus geschrieben hätte, Empfohlenen wohl noch ein Platz finden, wo der tüchtige Mann seine Bildung, die er sich ganz selbst angeeignet hätte, noch mehr verwerthen könnte. Er sei ein ausgezeichneter Seeoffizier gewesen, bezöge auch eine Pension für seine Verwundung, und kaum hörte ich auf den Namen hin, als ich ihn schon zu Althings Freude für den Fürsten Rauden bestimmt hatte, dem sein Herr Schmidt ja durchgegangen ist – Heißt, unterbrach Schindler die immer noch mit zitternder Stimme gemachte Mittheilung des Freundes, Schmidt hat eine gute Stelle bei einer Bank vorgezogen. Und der Name – Fiel mir erst auf und erschütterte mich, als ich Gustav Holl in mein Notizbuch schrieb. Von wo? fragte ich mit höchster Erregung. Von hier! Die Jungen hier haben so ihre Poesie im Träumen von Hänge- und Fockmastklettern! sagte der junge Althing und erzählte weiter: Er ist seinen Eltern durchgebrannt! Hat nie wieder von ihnen etwas gehört! Wolny hat ihm in Boston, wohin er sich seiner Ausbildung wegen zurückgezogen, während seines ganzen dortigen Aufenthalts täglich vier Stunden Unterricht im Latein und Deutschen gegeben. Wolny schreibt, fuhr Althing fort, daß der Capitän, denn das sei sein amerikanischer Rang, Wunderdinge erlebt hätte. Nun gut, Fürst Rauden hat ebenfalls von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0258" n="252"/> Boston aus geschrieben hätte, Empfohlenen wohl noch ein Platz finden, wo der tüchtige Mann seine Bildung, die er sich ganz selbst angeeignet hätte, noch mehr verwerthen könnte. Er sei ein ausgezeichneter Seeoffizier gewesen, bezöge auch eine Pension für seine Verwundung, und kaum hörte ich auf den Namen hin, als ich ihn schon zu Althings Freude für den Fürsten Rauden bestimmt hatte, dem sein Herr Schmidt ja durchgegangen ist –</p> <p>Heißt, unterbrach Schindler die immer noch mit zitternder Stimme gemachte Mittheilung des Freundes, Schmidt hat eine gute Stelle bei einer Bank vorgezogen. Und der Name –</p> <p>Fiel mir erst auf und erschütterte mich, als ich Gustav Holl in mein Notizbuch schrieb. Von wo? fragte ich mit höchster Erregung. Von hier! Die Jungen hier haben so ihre Poesie im Träumen von Hänge- und Fockmastklettern! sagte der junge Althing und erzählte weiter: Er ist seinen Eltern durchgebrannt! Hat nie wieder von ihnen etwas gehört! Wolny hat ihm in Boston, wohin er sich seiner Ausbildung wegen zurückgezogen, während seines ganzen dortigen Aufenthalts täglich vier Stunden Unterricht im Latein und Deutschen gegeben. Wolny schreibt, fuhr Althing fort, daß der Capitän, denn das sei sein amerikanischer Rang, Wunderdinge erlebt hätte. Nun gut, Fürst Rauden hat ebenfalls von </p> </div> </body> </text> </TEI> [252/0258]
Boston aus geschrieben hätte, Empfohlenen wohl noch ein Platz finden, wo der tüchtige Mann seine Bildung, die er sich ganz selbst angeeignet hätte, noch mehr verwerthen könnte. Er sei ein ausgezeichneter Seeoffizier gewesen, bezöge auch eine Pension für seine Verwundung, und kaum hörte ich auf den Namen hin, als ich ihn schon zu Althings Freude für den Fürsten Rauden bestimmt hatte, dem sein Herr Schmidt ja durchgegangen ist –
Heißt, unterbrach Schindler die immer noch mit zitternder Stimme gemachte Mittheilung des Freundes, Schmidt hat eine gute Stelle bei einer Bank vorgezogen. Und der Name –
Fiel mir erst auf und erschütterte mich, als ich Gustav Holl in mein Notizbuch schrieb. Von wo? fragte ich mit höchster Erregung. Von hier! Die Jungen hier haben so ihre Poesie im Träumen von Hänge- und Fockmastklettern! sagte der junge Althing und erzählte weiter: Er ist seinen Eltern durchgebrannt! Hat nie wieder von ihnen etwas gehört! Wolny hat ihm in Boston, wohin er sich seiner Ausbildung wegen zurückgezogen, während seines ganzen dortigen Aufenthalts täglich vier Stunden Unterricht im Latein und Deutschen gegeben. Wolny schreibt, fuhr Althing fort, daß der Capitän, denn das sei sein amerikanischer Rang, Wunderdinge erlebt hätte. Nun gut, Fürst Rauden hat ebenfalls von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder02_1877 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder02_1877/258 |
Zitationshilfe: | Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_serapionsbrueder02_1877/258>, abgerufen am 28.07.2024. |