Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 2. Breslau, 1877.an. Wolny trat zurück, nachdem er vorher jene Briefkapsel mit den zur Tante Dora gesprochenen Worten eingeschlossen hatte: Gegen das schlechte Gedächtniß mancher Menschen, besonders derer, die uns Dankbarkeit schuldig sind, muß man durch die Aufbewahrung früher von ihnen empfangener Briefe immer gerüstet sein! Gegen Abend erst konnte Ottomar, voll Theilnahme und selbst erregt von allem Erlebten und Vernommenen, seinen Freund zu besuchen kommen. Er bekam ihn aber nicht zu sprechen. Die Commerzienräthin, hieß es, läge im Sterben. Er ahnte nicht, daß sie ihn noch so arg verlästert hatte! an. Wolny trat zurück, nachdem er vorher jene Briefkapsel mit den zur Tante Dora gesprochenen Worten eingeschlossen hatte: Gegen das schlechte Gedächtniß mancher Menschen, besonders derer, die uns Dankbarkeit schuldig sind, muß man durch die Aufbewahrung früher von ihnen empfangener Briefe immer gerüstet sein! Gegen Abend erst konnte Ottomar, voll Theilnahme und selbst erregt von allem Erlebten und Vernommenen, seinen Freund zu besuchen kommen. Er bekam ihn aber nicht zu sprechen. Die Commerzienräthin, hieß es, läge im Sterben. Er ahnte nicht, daß sie ihn noch so arg verlästert hatte! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="42"/> an. Wolny trat zurück, nachdem er vorher jene Briefkapsel mit den zur Tante Dora gesprochenen Worten eingeschlossen hatte: Gegen das schlechte Gedächtniß mancher Menschen, besonders derer, die uns Dankbarkeit schuldig sind, muß man durch die Aufbewahrung früher von ihnen empfangener Briefe immer gerüstet sein!</p> <p>Gegen Abend erst konnte Ottomar, voll Theilnahme und selbst erregt von allem Erlebten und Vernommenen, seinen Freund zu besuchen kommen. Er bekam ihn aber nicht zu sprechen. Die Commerzienräthin, hieß es, läge im Sterben. Er ahnte nicht, daß sie ihn noch so arg verlästert hatte!</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [42/0048]
an. Wolny trat zurück, nachdem er vorher jene Briefkapsel mit den zur Tante Dora gesprochenen Worten eingeschlossen hatte: Gegen das schlechte Gedächtniß mancher Menschen, besonders derer, die uns Dankbarkeit schuldig sind, muß man durch die Aufbewahrung früher von ihnen empfangener Briefe immer gerüstet sein!
Gegen Abend erst konnte Ottomar, voll Theilnahme und selbst erregt von allem Erlebten und Vernommenen, seinen Freund zu besuchen kommen. Er bekam ihn aber nicht zu sprechen. Die Commerzienräthin, hieß es, läge im Sterben. Er ahnte nicht, daß sie ihn noch so arg verlästert hatte!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-02-19T12:40:43Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2014-02-19T12:40:43Z)
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. Yx 17781-2<a>)
(2014-02-19T12:40:43Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |