Gutzkow, Karl: Die neuen Serapionsbrüder. Bd. 3. Breslau, 1877.gemacht. Ob sich dieser erhalten hat, ob verstärkt, vermindert, vergieb mir, daß ich nie darnach gefragt habe! Es kommt nur auf finanzielle Abmachungen an, die sich ja treffen lassen! Ich bin zu Allem bereit! sagte der Graf ziemlich zuversichtlich. Ich sollte von Adas Abfindung leben? Du beleidigst mich! rief Ottomar, lüftete den Sommerhut, den er trug, und strich sich zornerregt das Haar - Himmel, es ist mir, als stiege mir das Blut siedend heiß zu Kopf! rief er unmuthig aus. Freund, Freund, beruhigte der Graf, in diese Verschiebung der Verhältnisse, in ungewohnte, lege doch keine weiteren Schwierigkeiten! Nein, fuhr Ottomar fort, Deine leichte Behandlung des Conflicts zeigt mir die Welt, aus der ihr Diplomaten stammt! Um nur das geliebte Französisch geläufig plaudern zu können, lest ihr Nichts als Französisches und handelt auch nur nach Alexander Dumas' Ideen! Bitte, bitte, unterbrach Udo, meine französische Romanlectüre war Jahre lang nur die Plauderei des guten La Rose -! Aber, verbesserte er sich, kann ich dafür, daß Montaigne französisch geschrieben hat? Eure Grundsätze sind zu cavaliermäßig! Gott im Himmel -! unterbrach sich Ottomar. Mein Vater war schon außer sich, daß Helene nur überhaupt den gemacht. Ob sich dieser erhalten hat, ob verstärkt, vermindert, vergieb mir, daß ich nie darnach gefragt habe! Es kommt nur auf finanzielle Abmachungen an, die sich ja treffen lassen! Ich bin zu Allem bereit! sagte der Graf ziemlich zuversichtlich. Ich sollte von Adas Abfindung leben? Du beleidigst mich! rief Ottomar, lüftete den Sommerhut, den er trug, und strich sich zornerregt das Haar – Himmel, es ist mir, als stiege mir das Blut siedend heiß zu Kopf! rief er unmuthig aus. Freund, Freund, beruhigte der Graf, in diese Verschiebung der Verhältnisse, in ungewohnte, lege doch keine weiteren Schwierigkeiten! Nein, fuhr Ottomar fort, Deine leichte Behandlung des Conflicts zeigt mir die Welt, aus der ihr Diplomaten stammt! Um nur das geliebte Französisch geläufig plaudern zu können, lest ihr Nichts als Französisches und handelt auch nur nach Alexander Dumas’ Ideen! Bitte, bitte, unterbrach Udo, meine französische Romanlectüre war Jahre lang nur die Plauderei des guten La Rose –! Aber, verbesserte er sich, kann ich dafür, daß Montaigne französisch geschrieben hat? Eure Grundsätze sind zu cavaliermäßig! Gott im Himmel –! unterbrach sich Ottomar. Mein Vater war schon außer sich, daß Helene nur überhaupt den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="54"/> gemacht. Ob sich dieser erhalten hat, ob verstärkt, vermindert, vergieb mir, daß ich nie darnach gefragt habe! </p> <p>Es kommt nur auf finanzielle Abmachungen an, die sich ja treffen lassen! Ich bin zu Allem bereit! sagte der Graf ziemlich zuversichtlich.</p> <p>Ich sollte von Adas Abfindung leben? Du beleidigst mich! rief Ottomar, lüftete den Sommerhut, den er trug, und strich sich zornerregt das Haar – Himmel, es ist mir, als stiege mir das Blut siedend heiß zu Kopf! rief er unmuthig aus.</p> <p>Freund, Freund, beruhigte der Graf, in diese Verschiebung der Verhältnisse, in ungewohnte, lege doch keine weiteren Schwierigkeiten!</p> <p>Nein, fuhr Ottomar fort, Deine leichte Behandlung des Conflicts zeigt mir die Welt, aus der ihr Diplomaten stammt! Um nur das geliebte Französisch geläufig plaudern zu können, lest ihr Nichts als Französisches und handelt auch nur nach Alexander Dumas’ Ideen!</p> <p>Bitte, bitte, unterbrach Udo, meine französische Romanlectüre war Jahre lang nur die Plauderei des guten La Rose –! Aber, verbesserte er sich, kann ich dafür, daß Montaigne französisch geschrieben hat?</p> <p>Eure Grundsätze sind zu cavaliermäßig! Gott im Himmel –! unterbrach sich Ottomar. Mein Vater war schon außer sich, daß Helene nur überhaupt den </p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
gemacht. Ob sich dieser erhalten hat, ob verstärkt, vermindert, vergieb mir, daß ich nie darnach gefragt habe!
Es kommt nur auf finanzielle Abmachungen an, die sich ja treffen lassen! Ich bin zu Allem bereit! sagte der Graf ziemlich zuversichtlich.
Ich sollte von Adas Abfindung leben? Du beleidigst mich! rief Ottomar, lüftete den Sommerhut, den er trug, und strich sich zornerregt das Haar – Himmel, es ist mir, als stiege mir das Blut siedend heiß zu Kopf! rief er unmuthig aus.
Freund, Freund, beruhigte der Graf, in diese Verschiebung der Verhältnisse, in ungewohnte, lege doch keine weiteren Schwierigkeiten!
Nein, fuhr Ottomar fort, Deine leichte Behandlung des Conflicts zeigt mir die Welt, aus der ihr Diplomaten stammt! Um nur das geliebte Französisch geläufig plaudern zu können, lest ihr Nichts als Französisches und handelt auch nur nach Alexander Dumas’ Ideen!
Bitte, bitte, unterbrach Udo, meine französische Romanlectüre war Jahre lang nur die Plauderei des guten La Rose –! Aber, verbesserte er sich, kann ich dafür, daß Montaigne französisch geschrieben hat?
Eure Grundsätze sind zu cavaliermäßig! Gott im Himmel –! unterbrach sich Ottomar. Mein Vater war schon außer sich, daß Helene nur überhaupt den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-02-19T11:57:26Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2014-02-19T11:57:26Z)
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. Yx 17781-3<a>)
(2014-02-19T11:57:26Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |