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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842.

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Gentleman ziemt, Leidenschaften zu äußern, und die doch alle auf ein einziges Ziel hinsteuern und sich in ihrer Art und Weise so ähnlich sind, daß man sie unter einander verwechseln könnte, einer dieser Herren wurde mir durch Zufall in seinen jüngern Jahren bekannt. Damals hatte Sir Anacharsis***, wie man ihn nicht wegen seiner Jakobinischen Verwandtschaft mit Anacharsis Cloots, sondern seiner vielen Reisen wegen nannte, nur den einzigen Ruf, ein Dandy im vollkommensten Sinn des Wortes zu seyn. Jch weiß nicht, durch welche Umstände es geschah, Sir Anacharsis verlor plötzlich die Lust an dem leeren Formalismus und schwang sich in eine Region auf, die wir hier zeichnen dürfen, weil sie die vollkommene Ausdünstung der Modernität ist. Er warf den Dandy mit einer Gewandtheit von sich, mit so wenigem Geräusch, daß die große Welt seine Revolution nicht bemerkte, sondern es eine Zeitlang noch immer Thoren genug in ihr gab, welche einzig und allein den Dandy in ihm suchten. Doch er belächelte sie, und das Lächeln, diese Jronie machte sie stutzig. Sie erschraken vor dem höllischen Spotte um seine Mundwinkel, sie erschraken vor den Grundsätzen der Männer, die ihn umringten. Bald hatte er ein permanentes Geleit um sich, Männer, mit denen er in den Zirkeln nie ein Wort sprach, die sich und ihm aber heimlich zuzuwinken schienen. Man ersann Mährchen über Anacharsis und seine Gesellen, erfand einen Clubb, in dem sie sich zu versammeln pflegten und nannte diesen den Satanischen.

Gentleman ziemt, Leidenschaften zu äußern, und die doch alle auf ein einziges Ziel hinsteuern und sich in ihrer Art und Weise so ähnlich sind, daß man sie unter einander verwechseln könnte, einer dieser Herren wurde mir durch Zufall in seinen jüngern Jahren bekannt. Damals hatte Sir Anacharsis***, wie man ihn nicht wegen seiner Jakobinischen Verwandtschaft mit Anacharsis Cloots, sondern seiner vielen Reisen wegen nannte, nur den einzigen Ruf, ein Dandy im vollkommensten Sinn des Wortes zu seyn. Jch weiß nicht, durch welche Umstände es geschah, Sir Anacharsis verlor plötzlich die Lust an dem leeren Formalismus und schwang sich in eine Region auf, die wir hier zeichnen dürfen, weil sie die vollkommene Ausdünstung der Modernität ist. Er warf den Dandy mit einer Gewandtheit von sich, mit so wenigem Geräusch, daß die große Welt seine Revolution nicht bemerkte, sondern es eine Zeitlang noch immer Thoren genug in ihr gab, welche einzig und allein den Dandy in ihm suchten. Doch er belächelte sie, und das Lächeln, diese Jronie machte sie stutzig. Sie erschraken vor dem höllischen Spotte um seine Mundwinkel, sie erschraken vor den Grundsätzen der Männer, die ihn umringten. Bald hatte er ein permanentes Geleit um sich, Männer, mit denen er in den Zirkeln nie ein Wort sprach, die sich und ihm aber heimlich zuzuwinken schienen. Man ersann Mährchen über Anacharsis und seine Gesellen, erfand einen Clubb, in dem sie sich zu versammeln pflegten und nannte diesen den Satanischen.

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Gentleman ziemt, Leidenschaften zu äußern, und die doch alle auf ein einziges Ziel hinsteuern und sich in ihrer Art und Weise so ähnlich sind, daß man sie unter einander verwechseln könnte, einer dieser Herren wurde mir durch Zufall in seinen jüngern Jahren bekannt. Damals hatte Sir Anacharsis***, wie man ihn nicht wegen seiner Jakobinischen Verwandtschaft mit Anacharsis Cloots, sondern seiner vielen Reisen wegen nannte, nur den einzigen Ruf, ein Dandy im vollkommensten Sinn des Wortes zu seyn. Jch weiß nicht, durch welche Umstände es geschah, Sir Anacharsis verlor plötzlich die Lust an dem leeren Formalismus und schwang sich in eine Region auf, die wir hier zeichnen dürfen, weil sie die vollkommene Ausdünstung der Modernität ist. Er warf den Dandy mit einer Gewandtheit von sich, mit so wenigem Geräusch, daß die große Welt seine Revolution nicht bemerkte, sondern es eine Zeitlang noch immer Thoren genug in ihr gab, welche einzig und allein den Dandy in ihm suchten. Doch er belächelte sie, und das Lächeln, diese Jronie machte sie stutzig. Sie erschraken vor dem höllischen Spotte um seine Mundwinkel, sie erschraken vor den Grundsätzen der Männer, die ihn umringten. Bald hatte er ein permanentes Geleit um sich, Männer, mit denen er in den Zirkeln nie ein Wort sprach, die sich und ihm aber heimlich zuzuwinken schienen. Man ersann Mährchen über Anacharsis und seine Gesellen, erfand einen Clubb, in dem sie sich zu versammeln pflegten und nannte diesen den Satanischen.
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[165/0193] Gentleman ziemt, Leidenschaften zu äußern, und die doch alle auf ein einziges Ziel hinsteuern und sich in ihrer Art und Weise so ähnlich sind, daß man sie unter einander verwechseln könnte, einer dieser Herren wurde mir durch Zufall in seinen jüngern Jahren bekannt. Damals hatte Sir Anacharsis***, wie man ihn nicht wegen seiner Jakobinischen Verwandtschaft mit Anacharsis Cloots, sondern seiner vielen Reisen wegen nannte, nur den einzigen Ruf, ein Dandy im vollkommensten Sinn des Wortes zu seyn. Jch weiß nicht, durch welche Umstände es geschah, Sir Anacharsis verlor plötzlich die Lust an dem leeren Formalismus und schwang sich in eine Region auf, die wir hier zeichnen dürfen, weil sie die vollkommene Ausdünstung der Modernität ist. Er warf den Dandy mit einer Gewandtheit von sich, mit so wenigem Geräusch, daß die große Welt seine Revolution nicht bemerkte, sondern es eine Zeitlang noch immer Thoren genug in ihr gab, welche einzig und allein den Dandy in ihm suchten. Doch er belächelte sie, und das Lächeln, diese Jronie machte sie stutzig. Sie erschraken vor dem höllischen Spotte um seine Mundwinkel, sie erschraken vor den Grundsätzen der Männer, die ihn umringten. Bald hatte er ein permanentes Geleit um sich, Männer, mit denen er in den Zirkeln nie ein Wort sprach, die sich und ihm aber heimlich zuzuwinken schienen. Man ersann Mährchen über Anacharsis und seine Gesellen, erfand einen Clubb, in dem sie sich zu versammeln pflegten und nannte diesen den Satanischen.

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Gutzkow Editionsprojekt: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-09-13T12:39:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-09-13T12:39:16Z)
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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/193>, abgerufen am 24.11.2024.