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Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842.

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Kreisen entfernt zu halten, verwarfen wohl gar meine leichtsinnigen Anverwandten wieder die Personen, die ich aus einem großen Andrange gewählt hatte. Es war fast, als hätten sie sich verabredet, um sich auf diese Weise meiner lästigen Person und der noch lästigern Bemerkungen, die ich nicht unterdrücken konnte, zu entledigen. Doch habe ich nichtsdestoweniger mein Auge scharf gespitzt und bin wohl bedacht darauf gewesen, daß mir nichts Wesentliches in der Geschichte des Hauses entging. Meine Schwester hatte sich einem höchst verderblichen und ihr ansehnliches Vermögen den Schwankungen der Tagesereignisse preisgebenden Handel mit Staatspapieren ergeben. Sie wurde zu einer bestimmten Zeit des Tages von Juden und Mäklern überlaufen, welche durch allerlei hinterlistige Vorspiegelungen sie in eine Menge von gewagten Unternehmungen verwickelten. Die Töchter lasen dabei die Erzeugnisse einer Literatur, die in Frankreich und England allmählig alle Sittlichkeit zu untergraben droht. Mit gierigen Blicken hafteten sie an den leidenschaftlichen Gemälden, welche in diesen sich jetzt täglich mehrenden Schriften aufgestellt werden. Jch habe dann und wann einige Blicke in diese verbrecherischen Anregungen ihrer Phantasie hineingeworfen und erschrack, wie in denselben die lasterhaftesten Verhältnisse sich nicht etwa erst im Verlauf der Entwicklung des Romans ergaben, sondern schon auf den ersten Seiten, ohne andern Zweck, als den, verführen zu wollen, bei den Haaren herbeigezogen waren. Meine Schwester,

Kreisen entfernt zu halten, verwarfen wohl gar meine leichtsinnigen Anverwandten wieder die Personen, die ich aus einem großen Andrange gewählt hatte. Es war fast, als hätten sie sich verabredet, um sich auf diese Weise meiner lästigen Person und der noch lästigern Bemerkungen, die ich nicht unterdrücken konnte, zu entledigen. Doch habe ich nichtsdestoweniger mein Auge scharf gespitzt und bin wohl bedacht darauf gewesen, daß mir nichts Wesentliches in der Geschichte des Hauses entging. Meine Schwester hatte sich einem höchst verderblichen und ihr ansehnliches Vermögen den Schwankungen der Tagesereignisse preisgebenden Handel mit Staatspapieren ergeben. Sie wurde zu einer bestimmten Zeit des Tages von Juden und Mäklern überlaufen, welche durch allerlei hinterlistige Vorspiegelungen sie in eine Menge von gewagten Unternehmungen verwickelten. Die Töchter lasen dabei die Erzeugnisse einer Literatur, die in Frankreich und England allmählig alle Sittlichkeit zu untergraben droht. Mit gierigen Blicken hafteten sie an den leidenschaftlichen Gemälden, welche in diesen sich jetzt täglich mehrenden Schriften aufgestellt werden. Jch habe dann und wann einige Blicke in diese verbrecherischen Anregungen ihrer Phantasie hineingeworfen und erschrack, wie in denselben die lasterhaftesten Verhältnisse sich nicht etwa erst im Verlauf der Entwicklung des Romans ergaben, sondern schon auf den ersten Seiten, ohne andern Zweck, als den, verführen zu wollen, bei den Haaren herbeigezogen waren. Meine Schwester,

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Kreisen entfernt zu halten, verwarfen wohl gar meine leichtsinnigen Anverwandten wieder die Personen, die ich aus einem großen Andrange gewählt hatte. Es war fast, als hätten sie sich verabredet, um sich auf diese Weise meiner lästigen Person und der noch lästigern Bemerkungen, die ich nicht unterdrücken konnte, zu entledigen. Doch habe ich nichtsdestoweniger mein Auge scharf gespitzt und bin wohl bedacht darauf gewesen, daß mir nichts Wesentliches in der Geschichte des Hauses entging. Meine Schwester hatte sich einem höchst verderblichen und ihr ansehnliches Vermögen den Schwankungen der Tagesereignisse preisgebenden Handel mit Staatspapieren ergeben. Sie wurde zu einer bestimmten Zeit des Tages von Juden und Mäklern überlaufen, welche durch allerlei hinterlistige Vorspiegelungen sie in eine Menge von gewagten Unternehmungen verwickelten. Die Töchter lasen dabei die Erzeugnisse einer Literatur, die in Frankreich und England allmählig alle Sittlichkeit zu untergraben droht. Mit gierigen Blicken hafteten sie an den leidenschaftlichen Gemälden, welche in diesen sich jetzt täglich mehrenden Schriften aufgestellt werden. Jch habe dann und wann einige Blicke in diese verbrecherischen Anregungen ihrer Phantasie hineingeworfen und erschrack, wie in denselben die lasterhaftesten Verhältnisse sich nicht etwa erst im Verlauf der Entwicklung des Romans ergaben, sondern schon auf den ersten Seiten, ohne andern Zweck, als den, verführen zu wollen, bei den Haaren herbeigezogen waren. Meine Schwester,
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[456/0484] Kreisen entfernt zu halten, verwarfen wohl gar meine leichtsinnigen Anverwandten wieder die Personen, die ich aus einem großen Andrange gewählt hatte. Es war fast, als hätten sie sich verabredet, um sich auf diese Weise meiner lästigen Person und der noch lästigern Bemerkungen, die ich nicht unterdrücken konnte, zu entledigen. Doch habe ich nichtsdestoweniger mein Auge scharf gespitzt und bin wohl bedacht darauf gewesen, daß mir nichts Wesentliches in der Geschichte des Hauses entging. Meine Schwester hatte sich einem höchst verderblichen und ihr ansehnliches Vermögen den Schwankungen der Tagesereignisse preisgebenden Handel mit Staatspapieren ergeben. Sie wurde zu einer bestimmten Zeit des Tages von Juden und Mäklern überlaufen, welche durch allerlei hinterlistige Vorspiegelungen sie in eine Menge von gewagten Unternehmungen verwickelten. Die Töchter lasen dabei die Erzeugnisse einer Literatur, die in Frankreich und England allmählig alle Sittlichkeit zu untergraben droht. Mit gierigen Blicken hafteten sie an den leidenschaftlichen Gemälden, welche in diesen sich jetzt täglich mehrenden Schriften aufgestellt werden. Jch habe dann und wann einige Blicke in diese verbrecherischen Anregungen ihrer Phantasie hineingeworfen und erschrack, wie in denselben die lasterhaftesten Verhältnisse sich nicht etwa erst im Verlauf der Entwicklung des Romans ergaben, sondern schon auf den ersten Seiten, ohne andern Zweck, als den, verführen zu wollen, bei den Haaren herbeigezogen waren. Meine Schwester,

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Zitationshilfe: Gutzkow, Karl: Die Zeitgenossen. 1. Bd. 2. Aufl. Pforzheim, 1842, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutzkow_zeitgenossen01_1842/484>, abgerufen am 22.11.2024.