Harer, Peter: Eigentliche warhafftige Beschreibung deß Bawrenkriegs. Frankfurt (Main), 1625.Vorrede. lich gemeinlich Tyranney mit Rebellion vnd Auff-ruhr/ hinwiderum Auffruhr vnd Rebellion mit Tyranney gezüchtigt werden. Dessen sind alle Bib- lische vnd Vnbiblische Geschichtbücher voll. Auff seiten der Obrigkeit ligen die Exempel Pharaonis, der/ nach dem er die Kinder Jsraellang genug be- trangt vnd sein Maß voll gemacht/ dieselbe gleich- wol jhres gefallens hinziehen lassen/ er aber im Roten Meer ersauffen muste/ vnd dann König Rehabeams/ der durch seine Tyranney vnd graw- samkeit verursachte/ daß die zehen Stämm Jsrael von jhm Abfielen/ beneben andern dergleichen Hi- storien mehr am hellen taglicht. Jn weltlichen Ge- schichtbüchern seind deren Exempel ein vnzahl zu finden/ vnd zwar bey allen vier Monarchien/ welche dann/ nach D. Luthers meinung/ in H. Schrifft darumb Bestien genant sind/ weil sie ins gemein Bestialischer Tyrannischer weiß geregiert vnd ge- führet worden/ vnd/ wie jener Römer sagte/ der Frommen gütigen Regenten Namen fast alle auff einen Pitschir Ring zu graben seyen. Jnsonderheit aber sind die Beyspiel der Römischen Monarchi/ als die am höchsten gestiegen/ am meisten Land vnd Leuth vnder sich gebracht/ vnd am längsten gedau- ret/
Vorꝛede. lich gemeinlich Tyranney mit Rebellion vnd Auff-ruhr/ hinwiderum Auffruhr vnd Rebellion mit Tyꝛanney gezuͤchtigt werden. Deſſen ſind alle Bib- liſche vnd Vnbibliſche Geſchichtbuͤcher voll. Auff ſeiten der Obꝛigkeit ligen die Exempel Pharaonis, der/ nach dem er die Kinder Jſraellang genug be- trangt vnd ſein Maß voll gemacht/ dieſelbe gleich- wol jhres gefallens hinziehen laſſen/ er aber im Roten Meer erſauffen muſte/ vnd dann Koͤnig Rehabeams/ der durch ſeine Tyranney vnd graw- ſamkeit verurſachte/ daß die zehen Staͤmm Jſrael von jhm Abfielen/ beneben andern dergleichen Hi- ſtorien mehr am hellen taglicht. Jn weltlichen Ge- ſchichtbuͤchern ſeind deren Exempel ein vnzahl zu finden/ vñ zwar bey allen vier Monarchien/ welche dann/ nach D. Luthers meinung/ in H. Schrifft darumb Beſtien genant ſind/ weil ſie ins gemein Beſtialiſcher Tyranniſcher weiß geregiert vnd ge- fuͤhret worden/ vnd/ wie jener Roͤmer ſagte/ der Frommen guͤtigen Regenten Namen faſt alle auff einen Pitſchir Ring zu graben ſeyen. Jnſonderheit aber ſind die Beyſpiel der Roͤmiſchen Monarchi/ als die am hoͤchſten geſtiegen/ am meiſten Land vnd Leuth vnder ſich gebracht/ vnd am laͤngſten gedau- ret/
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0004"/><fw place="top" type="header">Vorꝛede.</fw><lb/> lich gemeinlich Tyranney mit Rebellion vnd Auff-<lb/> ruhr/ hinwiderum Auffruhr vnd Rebellion mit<lb/> Tyꝛanney gezuͤchtigt werden. Deſſen ſind alle Bib-<lb/> liſche vnd Vnbibliſche Geſchichtbuͤcher voll. Auff<lb/> ſeiten der Obꝛigkeit ligen die Exempel <hi rendition="#aq">Pharaonis,</hi><lb/> der/ nach dem er die Kinder Jſraellang genug be-<lb/> trangt vnd ſein Maß voll gemacht/ dieſelbe gleich-<lb/> wol jhres gefallens hinziehen laſſen/ er aber im<lb/> Roten Meer erſauffen muſte/ vnd dann Koͤnig<lb/> Rehabeams/ der durch ſeine Tyranney vnd graw-<lb/> ſamkeit verurſachte/ daß die zehen Staͤmm Jſrael<lb/> von jhm Abfielen/ beneben andern dergleichen Hi-<lb/> ſtorien mehr am hellen taglicht. Jn weltlichen Ge-<lb/> ſchichtbuͤchern ſeind deren Exempel ein vnzahl zu<lb/> finden/ vñ zwar bey allen vier Monarchien/ welche<lb/> dann/ nach D. Luthers meinung/ in H. Schrifft<lb/> darumb Beſtien genant ſind/ weil ſie ins gemein<lb/> Beſtialiſcher Tyranniſcher weiß geregiert vnd ge-<lb/> fuͤhret worden/ vnd/ wie jener Roͤmer ſagte/ der<lb/> Frommen guͤtigen Regenten Namen faſt alle auff<lb/> einen Pitſchir Ring zu graben ſeyen. Jnſonderheit<lb/> aber ſind die Beyſpiel der Roͤmiſchen Monarchi/<lb/> als die am hoͤchſten geſtiegen/ am meiſten Land vnd<lb/> Leuth vnder ſich gebracht/ vnd am laͤngſten gedau-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ret/</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0004]
Vorꝛede.
lich gemeinlich Tyranney mit Rebellion vnd Auff-
ruhr/ hinwiderum Auffruhr vnd Rebellion mit
Tyꝛanney gezuͤchtigt werden. Deſſen ſind alle Bib-
liſche vnd Vnbibliſche Geſchichtbuͤcher voll. Auff
ſeiten der Obꝛigkeit ligen die Exempel Pharaonis,
der/ nach dem er die Kinder Jſraellang genug be-
trangt vnd ſein Maß voll gemacht/ dieſelbe gleich-
wol jhres gefallens hinziehen laſſen/ er aber im
Roten Meer erſauffen muſte/ vnd dann Koͤnig
Rehabeams/ der durch ſeine Tyranney vnd graw-
ſamkeit verurſachte/ daß die zehen Staͤmm Jſrael
von jhm Abfielen/ beneben andern dergleichen Hi-
ſtorien mehr am hellen taglicht. Jn weltlichen Ge-
ſchichtbuͤchern ſeind deren Exempel ein vnzahl zu
finden/ vñ zwar bey allen vier Monarchien/ welche
dann/ nach D. Luthers meinung/ in H. Schrifft
darumb Beſtien genant ſind/ weil ſie ins gemein
Beſtialiſcher Tyranniſcher weiß geregiert vnd ge-
fuͤhret worden/ vnd/ wie jener Roͤmer ſagte/ der
Frommen guͤtigen Regenten Namen faſt alle auff
einen Pitſchir Ring zu graben ſeyen. Jnſonderheit
aber ſind die Beyſpiel der Roͤmiſchen Monarchi/
als die am hoͤchſten geſtiegen/ am meiſten Land vnd
Leuth vnder ſich gebracht/ vnd am laͤngſten gedau-
ret/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeHarer übersetzte die heute nicht mehr verfügbare … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |