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Harer, Peter: Eigentliche warhafftige Beschreibung deß Bawrenkriegs. Frankfurt (Main), 1625.

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Beschreibung
war allenthalben mit Weingarten vmbgeben/ vnd branten es
im Boden auß. Da das beschehen/ ruckt Sein Fürstl. Gn.
mit dem Zeug gen Rotenburg/ ein Speyerischen Flecken/ die
andern Zeug theilten sich auffs nechst herumb/ auff Mülhau-
sen in das Dorff vnd in die Gärten/ ein jeder wie er kont/ so lag
das Fußvolck zu Rawenburg im Dorff/ allernechst darbey.
Desselben tags/ als gedachter Marschalck denselben Morgen/
den Flecken Rothenburg Jngenommen/ fieng er einen Edel-
man daselbsten/ Hanß von Dalheim/ etc. der sich der auffrüh-
rischen Sachen theilhafftig gemacht/ vnd in diesem bösen we-
sen vbel gehandelt gehabt/ dann er der Bawren Hauptmänner
einer gewesen/ denselben Dalheimer ließ der Churfürst gen
Heydelberg in das alte Schloß/ biß zu seiner wiederkunfft/
in gute verwahrung legen/ Am nachfolgenden tag blieb Sein
Churfürstl. Gn. mit dem Heer zu Rotenburg still liegen.

Das 58. Cap.
Wie der Pfaltzgräfisch Marschalck/ das Schloß
Kißlaw wider Jngenommen.

DEß Morgengs frühe/ war Seiner Churfürstl. Gn.
Marschalck mit dem Rennfähnlin auff/ sampt et-
lichen Fußknechten/ rückten für ein Speyerisch
Schloß/ ein kleine Meil von Rotenburg gelegen/ Kißlaw
genant/ welches zuvorn von den trewlosen Bawren deß Bru-
rainischen hauffens mit etlichen Personen besetzt worden/ kame
erstlich mit etlichen Wagen in dasselbig/ dergestalt/ daß er
jhnen starck genug war. Nam alsbald alles Gesind im Schloß
zur Pflicht an/ in der Pfaltz namen. Nun waren noch 4. vor-
handen/ die die Bawren zur Beleg darin gelassen hatten/ die

hatten

Beſchreibung
war allenthalben mit Weingarten vmbgeben/ vnd branten es
im Boden auß. Da das beſchehen/ ruckt Sein Fuͤrſtl. Gn.
mit dem Zeug gen Rotenburg/ ein Speyeriſchen Flecken/ die
andern Zeug theilten ſich auffs nechſt herumb/ auff Muͤlhau-
ſen in das Dorff vnd in die Gaͤrten/ ein jeder wie er kont/ ſo lag
das Fußvolck zu Rawenburg im Dorff/ allernechſt darbey.
Deſſelben tags/ als gedachter Marſchalck denſelben Morgen/
den Flecken Rothenburg Jngenommen/ fieng er einen Edel-
man daſelbſten/ Hanß von Dalheim/ ꝛc. der ſich der auffruͤh-
riſchen Sachen theilhafftig gemacht/ vnd in dieſem boͤſen we-
ſen vbel gehandelt gehabt/ dann er der Bawren Hauptmaͤnner
einer geweſen/ denſelben Dalheimer ließ der Churfuͤrſt gen
Heydelberg in das alte Schloß/ biß zu ſeiner wiederkunfft/
in gute verwahrung legen/ Am nachfolgenden tag blieb Sein
Churfuͤrſtl. Gn. mit dem Heer zu Rotenburg ſtill liegen.

Das 58. Cap.
Wie der Pfaltzgraͤfiſch Marſchalck/ das Schloß
Kißlaw wider Jngenommen.

DEß Morgengs fruͤhe/ war Seiner Churfuͤrſtl. Gn.
Marſchalck mit dem Rennfaͤhnlin auff/ ſampt et-
lichen Fußknechten/ ruͤckten fuͤr ein Speyeriſch
Schloß/ ein kleine Meil von Rotenburg gelegen/ Kißlaw
genant/ welches zuvorn von den trewloſen Bawren deß Bru-
rainiſchen hauffens mit etlichen Perſonen beſetzt worden/ kame
erſtlich mit etlichen Wagen in daſſelbig/ dergeſtalt/ daß er
jhnen ſtarck genug war. Nam alsbald alles Geſind im Schloß
zur Pflicht an/ in der Pfaltz namen. Nun waren noch 4. vor-
handen/ die die Bawren zur Beleg darin gelaſſen hatten/ die

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[74/0090] Beſchreibung war allenthalben mit Weingarten vmbgeben/ vnd branten es im Boden auß. Da das beſchehen/ ruckt Sein Fuͤrſtl. Gn. mit dem Zeug gen Rotenburg/ ein Speyeriſchen Flecken/ die andern Zeug theilten ſich auffs nechſt herumb/ auff Muͤlhau- ſen in das Dorff vnd in die Gaͤrten/ ein jeder wie er kont/ ſo lag das Fußvolck zu Rawenburg im Dorff/ allernechſt darbey. Deſſelben tags/ als gedachter Marſchalck denſelben Morgen/ den Flecken Rothenburg Jngenommen/ fieng er einen Edel- man daſelbſten/ Hanß von Dalheim/ ꝛc. der ſich der auffruͤh- riſchen Sachen theilhafftig gemacht/ vnd in dieſem boͤſen we- ſen vbel gehandelt gehabt/ dann er der Bawren Hauptmaͤnner einer geweſen/ denſelben Dalheimer ließ der Churfuͤrſt gen Heydelberg in das alte Schloß/ biß zu ſeiner wiederkunfft/ in gute verwahrung legen/ Am nachfolgenden tag blieb Sein Churfuͤrſtl. Gn. mit dem Heer zu Rotenburg ſtill liegen. Das 58. Cap. Wie der Pfaltzgraͤfiſch Marſchalck/ das Schloß Kißlaw wider Jngenommen. DEß Morgengs fruͤhe/ war Seiner Churfuͤrſtl. Gn. Marſchalck mit dem Rennfaͤhnlin auff/ ſampt et- lichen Fußknechten/ ruͤckten fuͤr ein Speyeriſch Schloß/ ein kleine Meil von Rotenburg gelegen/ Kißlaw genant/ welches zuvorn von den trewloſen Bawren deß Bru- rainiſchen hauffens mit etlichen Perſonen beſetzt worden/ kame erſtlich mit etlichen Wagen in daſſelbig/ dergeſtalt/ daß er jhnen ſtarck genug war. Nam alsbald alles Geſind im Schloß zur Pflicht an/ in der Pfaltz namen. Nun waren noch 4. vor- handen/ die die Bawren zur Beleg darin gelaſſen hatten/ die hatten

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Zitationshilfe: Harer, Peter: Eigentliche warhafftige Beschreibung deß Bawrenkriegs. Frankfurt (Main), 1625, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haarer_bawrenkrieg_1625/90>, abgerufen am 24.11.2024.