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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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am Donnerstag.
gantze Leib zusammen gefüget wird/ auff
daß wir alle seyen lebendige Glieder/ durch
die Liebe also aneinander hangen/ und ein
jeglicher seinem Nechsten Handreichung
thue/ und diene mit der Gabe/ nach der
Gnade/ die uns gegeben ist/ laß uns nicht
in mancherley Sinn und Verstand deines
Worts gerahten/ auff daß wir nicht Se-
cten und schädliche Spaltungen anrich-
ten/ auch daß wir nichts thun durch Zanck
und eytel ehre/ uns unter einander zu ent-
rüsten oder zu hassen. Nim von uns hin-
weg allen fleischlichen Eyfer/ Feindschafft/
Neyd/ Auffblähen/ darzu den Fürwitz in
thörichten unnützen Fragen/ die nur eytel
Zanck gebähren/ und nicht geringe Ursach
zu Zwytracht geben/ auff daß wir uns nit
selber untereinander aufffressen und ver-
zehren. Wehre des Teuffels Gewalt/ und
aller Menschen List und Boßheit/ so das
Band der Einigkeit trennen und aufflö-
sen wollen. O lieber Gott/ gib Gnad/ daß
alle die vom rechten Verstand abgewi-
chen/ und durch ihren verkehrten Sinn/

Irrung

am Donnerſtag.
gantze Leib zuſammen gefüget wird/ auff
daß wir alle ſeyen lebendige Glieder/ durch
die Liebe alſo aneinander hangen/ und ein
jeglicher ſeinem Nechſten Handreichung
thue/ und diene mit der Gabe/ nach der
Gnade/ die uns gegeben iſt/ laß uns nicht
in mancherley Sinn und Verſtand deines
Worts gerahten/ auff daß wir nicht Se-
cten und ſchädliche Spaltungen anrich-
ten/ auch daß wir nichts thun durch Zanck
und eytel ehre/ uns unter einander zu ent-
rüſten oder zu haſſen. Nim von uns hin-
weg allen fleiſchlichen Eyfer/ Feindſchafft/
Neyd/ Auffblähen/ darzu den Fürwitz in
thörichten unnützen Fragen/ die nur eytel
Zanck gebähren/ und nicht geringe Urſach
zu Zwytracht geben/ auff daß wir uns nit
ſelber untereinander aufffreſſen und ver-
zehren. Wehre des Teuffels Gewalt/ und
aller Menſchen Liſt und Boßheit/ ſo das
Band der Einigkeit trennen und aufflö-
ſen wollen. O lieber Gott/ gib Gnad/ daß
alle die vom rechten Verſtand abgewi-
chen/ und durch ihren verkehrten Sinn/

Irrung
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[111/0115] am Donnerſtag. gantze Leib zuſammen gefüget wird/ auff daß wir alle ſeyen lebendige Glieder/ durch die Liebe alſo aneinander hangen/ und ein jeglicher ſeinem Nechſten Handreichung thue/ und diene mit der Gabe/ nach der Gnade/ die uns gegeben iſt/ laß uns nicht in mancherley Sinn und Verſtand deines Worts gerahten/ auff daß wir nicht Se- cten und ſchädliche Spaltungen anrich- ten/ auch daß wir nichts thun durch Zanck und eytel ehre/ uns unter einander zu ent- rüſten oder zu haſſen. Nim von uns hin- weg allen fleiſchlichen Eyfer/ Feindſchafft/ Neyd/ Auffblähen/ darzu den Fürwitz in thörichten unnützen Fragen/ die nur eytel Zanck gebähren/ und nicht geringe Urſach zu Zwytracht geben/ auff daß wir uns nit ſelber untereinander aufffreſſen und ver- zehren. Wehre des Teuffels Gewalt/ und aller Menſchen Liſt und Boßheit/ ſo das Band der Einigkeit trennen und aufflö- ſen wollen. O lieber Gott/ gib Gnad/ daß alle die vom rechten Verſtand abgewi- chen/ und durch ihren verkehrten Sinn/ Irrung

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/115>, abgerufen am 28.06.2024.