Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Dancksagung für das Leiden Christi mich armen Sünder und verdamtenMenschen/ ohne alle meine Werck/ Ver- dienst und Würdigkeit/ durch dein heili- ges Leiden/ Sterben und Blutvergiessen erlöset hast. O HErr JEsu Christe/ wie groß ist dein Leiden/ wie schwer ist deine Pein/ wie viel ist deine Marter/ wie tieff seyn deine Wunden/ wie bitter und schmertz- lich ist dein Todt/ wie unaussprechlich ist deine Liebe/ damit du mich deinem lieben Vater versöhnet hast/ da du am Oelberg blutigen Schweiß für grosser Todesangst geschwitzet/ daß die Blutstropffen auff die Erden gefallen/ und daselbst von allen deinen Jüngern verlassen/ in die Hände der schnöden Juden/ und gottlosen schaar/ dich williglich vor mich gegeben/ welche dich hart und ungezwungen gebunden/ von einem ungerechten Richter zu dem andern unbarmhertzig geführet/ daselbst bist du fälschlich verklaget/ verurtheilet und verspeyet/ verhönet/ und mit Fäusten in das Angesicht geschlagen worden. Du bist üm unserer Missethat willen verwun- det/
Danckſagung für das Leiden Chriſti mich armen Sünder und verdamtenMenſchen/ ohne alle meine Werck/ Ver- dienſt und Würdigkeit/ durch dein heili- ges Leiden/ Sterben und Blutvergieſſen erlöſet haſt. O HErr JEſu Chriſte/ wie groß iſt dein Leiden/ wie ſchwer iſt deine Pein/ wie viel iſt deine Marter/ wie tieff ſeyn deine Wundẽ/ wie bitter und ſchmeꝛtz- lich iſt dein Todt/ wie unausſprechlich iſt deine Liebe/ damit du mich deinem lieben Vater verſöhnet haſt/ da du am Oelberg blutigen Schweiß für groſſer Todesangſt geſchwitzet/ daß die Blutstropffen auff die Erden gefallen/ und daſelbſt von allen deinen Jüngern verlaſſen/ in die Hände der ſchnöden Juden/ und gottloſen schaaꝛ/ dich williglich vor mich gegeben/ welche dich hart und ungezwungen gebunden/ von einem ungerechten Richter zu dem andern unbarmhertzig geführet/ daſelbſt biſt du fälſchlich verklaget/ verurtheilet und verſpeyet/ verhönet/ und mit Fäuſten in das Angeſicht geſchlagen worden. Du biſt üm unſerer Miſſethat willen verwun- det/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0136" n="132"/><fw place="top" type="header">Danckſagung für das Leiden Chriſti</fw><lb/> mich armen Sünder und verdamten<lb/> Menſchen/ ohne alle meine Werck/ Ver-<lb/> dienſt und Würdigkeit/ durch dein heili-<lb/> ges Leiden/ Sterben und Blutvergieſſen<lb/> erlöſet haſt. O HErr JEſu Chriſte/ wie<lb/> groß iſt dein Leiden/ wie ſchwer iſt deine<lb/> Pein/ wie viel iſt deine Marter/ wie tieff<lb/> ſeyn deine Wundẽ/ wie bitter und ſchmeꝛtz-<lb/> lich iſt dein Todt/ wie unausſprechlich iſt<lb/> deine Liebe/ damit du mich deinem lieben<lb/> Vater verſöhnet haſt/ da du am Oelberg<lb/> blutigen Schweiß für groſſer Todesangſt<lb/> geſchwitzet/ daß die Blutstropffen auff<lb/> die Erden gefallen/ und daſelbſt von allen<lb/> deinen Jüngern verlaſſen/ in die Hände<lb/> der ſchnöden Juden/ und gottloſen <hi rendition="#k">s</hi>chaaꝛ/<lb/> dich williglich vor mich gegeben/ welche<lb/> dich hart und ungezwungen gebunden/<lb/> von einem ungerechten Richter zu dem<lb/> andern unbarmhertzig geführet/ daſelbſt<lb/> biſt du fälſchlich verklaget/ verurtheilet<lb/> und verſpeyet/ verhönet/ und mit Fäuſten<lb/> in das Angeſicht geſchlagen worden. Du<lb/> biſt üm unſerer Miſſethat willen verwun-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">det/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0136]
Danckſagung für das Leiden Chriſti
mich armen Sünder und verdamten
Menſchen/ ohne alle meine Werck/ Ver-
dienſt und Würdigkeit/ durch dein heili-
ges Leiden/ Sterben und Blutvergieſſen
erlöſet haſt. O HErr JEſu Chriſte/ wie
groß iſt dein Leiden/ wie ſchwer iſt deine
Pein/ wie viel iſt deine Marter/ wie tieff
ſeyn deine Wundẽ/ wie bitter und ſchmeꝛtz-
lich iſt dein Todt/ wie unausſprechlich iſt
deine Liebe/ damit du mich deinem lieben
Vater verſöhnet haſt/ da du am Oelberg
blutigen Schweiß für groſſer Todesangſt
geſchwitzet/ daß die Blutstropffen auff
die Erden gefallen/ und daſelbſt von allen
deinen Jüngern verlaſſen/ in die Hände
der ſchnöden Juden/ und gottloſen schaaꝛ/
dich williglich vor mich gegeben/ welche
dich hart und ungezwungen gebunden/
von einem ungerechten Richter zu dem
andern unbarmhertzig geführet/ daſelbſt
biſt du fälſchlich verklaget/ verurtheilet
und verſpeyet/ verhönet/ und mit Fäuſten
in das Angeſicht geſchlagen worden. Du
biſt üm unſerer Miſſethat willen verwun-
det/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |