Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.am Sonnabend. Göttlichen Willen wenden/ ihre Thränenabwischen/ und durch deine Tröstungen ihre Seelen ergetzen/ ihre Hertzen mit star- cker Zuversicht/ und seliger Hoffnung wapnen/ auff daß sie nicht etwan neben ihrer eusserlichen Noth und Beschwerung/ durch Anregung des bösen Feindes/ aus Schwachheit ihres Fleisches gröblich fallen in grosse und geistliche Gefahr ih- rer Seelen/ in Mißglauben und Verzwei- felung/ oder in andere grosse Schand und Laster kommen. O du getreuer GOtt/ der du niemand lässest versuchet werden ü- ber sein Vermögen/ sondern wie hart je- mand versucht wird/ so schaffest du/ daß es also ein Ende gewinne/ daß er es ertragen könne. Ich schreye zu dir/ du wollest den arglistigen Schlangen Kopff des Teuffels unter unsere Füsse treten und zerknirschen/ seine Gewalt und geschwindigkeit/ die er an den armen Christen wil uben/ und begehrt sie/ wie den Weitzen zu sichten/ die wollest du schwächen/ und zurmalmen. Stehe bey dem armen Menschlichen Geschlecht/ üm dei- L iij
am Sonnabend. Göttlichen Willen wenden/ ihre Thränenabwiſchen/ und durch deine Tröſtungen ihre Seelẽ ergetzen/ ihre Hertzen mit ſtar- cker Zuverſicht/ und ſeliger Hoffnung wapnen/ auff daß ſie nicht etwan neben ihrer euſſerlichen Noth und Beſchwerung/ durch Anregung des böſen Feindes/ aus Schwachheit ihres Fleiſches gröblich fallen in groſſe und geiſtliche Gefahr ih- rer Seelen/ in Mißglauben und Verzwei- felung/ oder in andere groſſe Schand und Laſter kommen. O du getreuer GOtt/ der du niemand läſſeſt verſuchet werden ü- ber ſein Vermögen/ ſondern wie hart je- mand verſucht wird/ ſo ſchaffeſt du/ daß es alſo ein Ende gewinne/ daß er es ertragen könne. Ich ſchreye zu dir/ du wolleſt den argliſtigen Schlangen Kopff des Teuffels unter unſere Füſſe tretẽ und zerknirſchen/ ſeine Gewalt uñ geſchwindigkeit/ die er an den armen Chriſten wil ůben/ und begehrt ſie/ wie den Weitzen zu ſichten/ die wolleſt du ſchwächen/ und zurmalmen. Stehe bey dem armen Menſchlichen Geſchlecht/ üm dei- L iij
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am Sonnabend.
Göttlichen Willen wenden/ ihre Thränen
abwiſchen/ und durch deine Tröſtungen
ihre Seelẽ ergetzen/ ihre Hertzen mit ſtar-
cker Zuverſicht/ und ſeliger Hoffnung
wapnen/ auff daß ſie nicht etwan neben
ihrer euſſerlichen Noth und Beſchwerung/
durch Anregung des böſen Feindes/ aus
Schwachheit ihres Fleiſches gröblich
fallen in groſſe und geiſtliche Gefahr ih-
rer Seelen/ in Mißglauben und Verzwei-
felung/ oder in andere groſſe Schand und
Laſter kommen. O du getreuer GOtt/
der du niemand läſſeſt verſuchet werden ü-
ber ſein Vermögen/ ſondern wie hart je-
mand verſucht wird/ ſo ſchaffeſt du/ daß es
alſo ein Ende gewinne/ daß er es ertragen
könne. Ich ſchreye zu dir/ du wolleſt den
argliſtigen Schlangen Kopff des Teuffels
unter unſere Füſſe tretẽ und zerknirſchen/
ſeine Gewalt uñ geſchwindigkeit/ die er an
den armen Chriſten wil ůben/ und begehrt
ſie/ wie den Weitzen zu ſichten/ die wolleſt
du ſchwächen/ und zurmalmen. Stehe bey
dem armen Menſchlichen Geſchlecht/ üm
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