Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.Gebet eines Unterthanen. in ihrem Amt/ welches du ihr befohlen hast.Beschirme sie mit deinem gnädigen Schutz/ wider alle ihre Feinde und Mißgönner/ die ih- nen nach ihrem Leben trachten/ und ihrem Amt nachstellen/ mit Listen und heimlichen Tücken. Derhalben schütze unser Christliche Obrigkeit mit deinem Gnadenflügel/ breite deine Hän- de über sie aus und bedecke sie zur bösen Zeit. Hilff ihr das Creutz und alle Widerwertigkeit in ihrem stande gedültig tragen und überwinden. Deßgleichen wollest du auch allen ihren Leibs- Erben und Erbnehmen thun/ sie bey langem Le- ben mit guter Gesundheit in deiner Furcht se- liglich erhalten. Verleihe mir und meines glei- chen/ allen Unter thanen/ ein gehorsames Hertz daß wir unsre Obrigkeit/ darzu die Hauptleut von ihr gefandt/ und alle Magistrat für deine Göttliche Ordnung erkennen/ ehren/ fürchten/ und ihnen mit gebührlicher Unterthänigkeit gehorsam seyn/ und uns nicht wider sie auffleh- nen/ und dich erzürnen. Dann wer sich wieder die Obrigkeit setzet/ der wiederstrebet deiner Ordnung/ und solche werden über sich ein Ur- theil empfahen. Gib mir auch Gnade/ daß ich mit willigem Hertzen/ ohn alles Falsches/ den Gewaltshabern reiche/ was ich schüldig bin/ nach dem/ wie uns geboten ist: Gebet jederman/ was
Gebet eines Unterthanen. in ihrem Amt/ welches du ihr befohlen haſt.Beſchirme ſie mit deinem gnädigen Schutz/ wider alle ihre Feinde und Mißgönner/ die ih- nen nach ihrem Leben trachten/ und ihrem Amt nachſtellen/ mit Liſten und heimlichen Tücken. Derhalben ſchütze unſer Chriſtliche Obrigkeit mit deinem Gnadenflügel/ breite deine Hän- de über ſie aus und bedecke ſie zur böſen Zeit. Hilff ihr das Creutz und alle Widerwertigkeit in ihrem ſtande gedültig tꝛagen und übeꝛwindẽ. Deßgleichen wolleſt du auch allen ihren Leibs- Erben und Erbnehmen thun/ ſie bey langem Le- ben mit guter Geſundheit in deiner Furcht ſe- liglich erhalten. Verleihe mir und meines glei- chen/ allen Unter thanen/ ein gehorſames Hertz daß wir unſre Obrigkeit/ darzu die Hauptleut von ihr gefandt/ und alle Magiſtrat für deine Göttliche Ordnung erkennen/ ehren/ fürchten/ und ihnen mit gebührlicher Unterthänigkeit gehorſam ſeyn/ und uns nicht wider ſie auffleh- nen/ und dich erzürnen. Dann wer ſich wieder die Obrigkeit ſetzet/ der wiederſtrebet deiner Ordnung/ und ſolche werden über ſich ein Ur- theil empfahen. Gib mir auch Gnade/ daß ich mit willigem Hertzen/ ohn alles Falſches/ den Gewaltshabern reiche/ was ich ſchüldig bin/ nach dem/ wie uns gebotẽ iſt: Gebet jederman/ was
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Gebet eines Unterthanen.
in ihrem Amt/ welches du ihr befohlen haſt.
Beſchirme ſie mit deinem gnädigen Schutz/
wider alle ihre Feinde und Mißgönner/ die ih-
nen nach ihrem Leben trachten/ und ihrem Amt
nachſtellen/ mit Liſten und heimlichen Tücken.
Derhalben ſchütze unſer Chriſtliche Obrigkeit
mit deinem Gnadenflügel/ breite deine Hän-
de über ſie aus und bedecke ſie zur böſen Zeit.
Hilff ihr das Creutz und alle Widerwertigkeit
in ihrem ſtande gedültig tꝛagen und übeꝛwindẽ.
Deßgleichen wolleſt du auch allen ihren Leibs-
Erben und Erbnehmen thun/ ſie bey langem Le-
ben mit guter Geſundheit in deiner Furcht ſe-
liglich erhalten. Verleihe mir und meines glei-
chen/ allen Unter thanen/ ein gehorſames Hertz
daß wir unſre Obrigkeit/ darzu die Hauptleut
von ihr gefandt/ und alle Magiſtrat für deine
Göttliche Ordnung erkennen/ ehren/ fürchten/
und ihnen mit gebührlicher Unterthänigkeit
gehorſam ſeyn/ und uns nicht wider ſie auffleh-
nen/ und dich erzürnen. Dann wer ſich wieder
die Obrigkeit ſetzet/ der wiederſtrebet deiner
Ordnung/ und ſolche werden über ſich ein Ur-
theil empfahen. Gib mir auch Gnade/ daß ich
mit willigem Hertzen/ ohn alles Falſches/ den
Gewaltshabern reiche/ was ich ſchüldig bin/
nach dem/ wie uns gebotẽ iſt: Gebet jederman/
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