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Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599.

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Für die Unterthanen
sonst mit Gewalt und Tyranney unter-
treten werden/ damit nicht das liebe Ar-
muth ausgesogen und untergedrückt
werde. Wo aber etliche von geschwinder
Herrschafft mit Beträngnüß/ unbillichen
Aufflagen und Bürden geplaget seyn/ so
wollest du ewiger GOtt/ den armen Un-
terthanen Gnade erzeigen/ daß sie solch
ihr Creutz mit Sanfftmut/ als ein Prob
ihres Glaubens/ und der Gedult tragen.
Wollest ihr Schreyen und Seufftzen er-
hören/ ihre Sachen richten/ und ein gnä-
diges Einsehen haben/ wie du gethan hast
mit den Kindern Israel in Egypten/ wel-
cher Elend/ Jammer und Angst du end-
lich angesehen/ und sie ihrer schweren Last/
unter dem König Pharao/ durch deine
starcke Hand väterlich erlöset hast. Be-
hüte uns barmhertziger GOtt/ für Heid-
nischer unchristlicher Obrigkeit/ fur frem-
der Herrschafft/ daß wir nicht dienstbar
werden den Ungläubigen und Abgötti-
schen/ welche uns und unsern Nachköm-
lingen möchten zu Stacheln und Dornen

wer-

Für die Unterthanen
ſonſt mit Gewalt und Tyranney unter-
treten werden/ damit nicht das liebe Ar-
muth ausgeſogen und untergedrückt
werde. Wo aber etliche von geſchwinder
Herrſchafft mit Beträngnüß/ unbillichen
Aufflagen und Bürden geplaget ſeyn/ ſo
wolleſt du ewiger GOtt/ den armen Un-
terthanen Gnade erzeigen/ daß ſie ſolch
ihr Creutz mit Sanfftmut/ als ein Prob
ihres Glaubens/ und der Gedult tragen.
Wolleſt ihr Schreyen und Seufftzen er-
hören/ ihre Sachen richten/ und ein gnä-
diges Einſehen haben/ wie du gethan haſt
mit den Kindern Iſrael in Egypten/ wel-
cher Elend/ Jammer und Angſt du end-
lich angeſehen/ und ſie ihrer ſchweren Laſt/
unter dem König Pharao/ durch deine
ſtarcke Hand väterlich erlöſet haſt. Be-
hüte uns barmhertziger GOtt/ für Heid-
niſcher unchriſtlicher Obrigkeit/ fůr frem-
der Herrſchafft/ daß wir nicht dienſtbar
werden den Ungläubigen und Abgötti-
ſchen/ welche uns und unſern Nachköm-
lingen möchten zu Stacheln und Dornen

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[46/0050] Für die Unterthanen ſonſt mit Gewalt und Tyranney unter- treten werden/ damit nicht das liebe Ar- muth ausgeſogen und untergedrückt werde. Wo aber etliche von geſchwinder Herrſchafft mit Beträngnüß/ unbillichen Aufflagen und Bürden geplaget ſeyn/ ſo wolleſt du ewiger GOtt/ den armen Un- terthanen Gnade erzeigen/ daß ſie ſolch ihr Creutz mit Sanfftmut/ als ein Prob ihres Glaubens/ und der Gedult tragen. Wolleſt ihr Schreyen und Seufftzen er- hören/ ihre Sachen richten/ und ein gnä- diges Einſehen haben/ wie du gethan haſt mit den Kindern Iſrael in Egypten/ wel- cher Elend/ Jammer und Angſt du end- lich angeſehen/ und ſie ihrer ſchweren Laſt/ unter dem König Pharao/ durch deine ſtarcke Hand väterlich erlöſet haſt. Be- hüte uns barmhertziger GOtt/ für Heid- niſcher unchriſtlicher Obrigkeit/ fůr frem- der Herrſchafft/ daß wir nicht dienſtbar werden den Ungläubigen und Abgötti- ſchen/ welche uns und unſern Nachköm- lingen möchten zu Stacheln und Dornen wer-

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Zitationshilfe: Habermann, Johann: Christliche Gebete. Hildesheim, 1599, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/habermann_gebete_1659/50>, abgerufen am 06.10.2024.