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Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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eine Zeit lang sah man seinen weißen Waffenrock glänzen, dann verlor er sich in der allgemeinen Finsterniß.

Graf S. ging in das Haus hinauf, suchte und fand ein paar bekannte Offiziere, mit denen er ein äußerst frugales Souper verzehrte, eine Cigarre rauchte und sich darauf, ermüdet wie er war, mit Atilla und Säbel auf einen Strohsack warf, den er im Vorzimmer fand, wo er baldigst in einen tiefen Schlaf fiel.

Er hatte so einige Stunden ruhig geschlafen, da wurde er erweckt und sah den Major E. vor sich stehen, der es unendlich bedauerte, gezwungen zu sein, ihn aus dem Schlafe wecken zu müssen. Es ist Niemand da, Theuerster, sagte der Major, und obgleich ich weiß, wie stark Sie schon im Dienst waren, so kann ich doch nicht umhin, Sie wieder in die Nacht hinaus zu schicken.

Augenblicklich war der junge Husarenoffizier munter und auf den Beinen, rückte Säbel und Cartouche zurecht und vernahm den Befehl, vorsichtig gegen Pizzeghettone zu reiten, um, im Fall die Österreicher dort schon eingerückt seien, dem General S. einen wichtigen Befehl zu überbringen. Der Major als freundlicher und guter Kamerad gab dem jungen Ordonnanzoffizier die Hälfte eines starken schwarzen Kaffees, den er für sich selber hatte machen lassen, dann erhielt dieser seine Depeschen und eilte die Treppen hinunter in das andere Haus zu seinen Pferden. Der Rappe war im Augenblick fertig gemacht, Graf S. warf seinen weißen

eine Zeit lang sah man seinen weißen Waffenrock glänzen, dann verlor er sich in der allgemeinen Finsterniß.

Graf S. ging in das Haus hinauf, suchte und fand ein paar bekannte Offiziere, mit denen er ein äußerst frugales Souper verzehrte, eine Cigarre rauchte und sich darauf, ermüdet wie er war, mit Atilla und Säbel auf einen Strohsack warf, den er im Vorzimmer fand, wo er baldigst in einen tiefen Schlaf fiel.

Er hatte so einige Stunden ruhig geschlafen, da wurde er erweckt und sah den Major E. vor sich stehen, der es unendlich bedauerte, gezwungen zu sein, ihn aus dem Schlafe wecken zu müssen. Es ist Niemand da, Theuerster, sagte der Major, und obgleich ich weiß, wie stark Sie schon im Dienst waren, so kann ich doch nicht umhin, Sie wieder in die Nacht hinaus zu schicken.

Augenblicklich war der junge Husarenoffizier munter und auf den Beinen, rückte Säbel und Cartouche zurecht und vernahm den Befehl, vorsichtig gegen Pizzeghettone zu reiten, um, im Fall die Österreicher dort schon eingerückt seien, dem General S. einen wichtigen Befehl zu überbringen. Der Major als freundlicher und guter Kamerad gab dem jungen Ordonnanzoffizier die Hälfte eines starken schwarzen Kaffees, den er für sich selber hatte machen lassen, dann erhielt dieser seine Depeschen und eilte die Treppen hinunter in das andere Haus zu seinen Pferden. Der Rappe war im Augenblick fertig gemacht, Graf S. warf seinen weißen

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[0050] eine Zeit lang sah man seinen weißen Waffenrock glänzen, dann verlor er sich in der allgemeinen Finsterniß. Graf S. ging in das Haus hinauf, suchte und fand ein paar bekannte Offiziere, mit denen er ein äußerst frugales Souper verzehrte, eine Cigarre rauchte und sich darauf, ermüdet wie er war, mit Atilla und Säbel auf einen Strohsack warf, den er im Vorzimmer fand, wo er baldigst in einen tiefen Schlaf fiel. Er hatte so einige Stunden ruhig geschlafen, da wurde er erweckt und sah den Major E. vor sich stehen, der es unendlich bedauerte, gezwungen zu sein, ihn aus dem Schlafe wecken zu müssen. Es ist Niemand da, Theuerster, sagte der Major, und obgleich ich weiß, wie stark Sie schon im Dienst waren, so kann ich doch nicht umhin, Sie wieder in die Nacht hinaus zu schicken. Augenblicklich war der junge Husarenoffizier munter und auf den Beinen, rückte Säbel und Cartouche zurecht und vernahm den Befehl, vorsichtig gegen Pizzeghettone zu reiten, um, im Fall die Österreicher dort schon eingerückt seien, dem General S. einen wichtigen Befehl zu überbringen. Der Major als freundlicher und guter Kamerad gab dem jungen Ordonnanzoffizier die Hälfte eines starken schwarzen Kaffees, den er für sich selber hatte machen lassen, dann erhielt dieser seine Depeschen und eilte die Treppen hinunter in das andere Haus zu seinen Pferden. Der Rappe war im Augenblick fertig gemacht, Graf S. warf seinen weißen

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:37:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:37:05Z)

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Zitationshilfe: Hackländer, Friedrich Wilhelm: Zwei Nächte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 109–174. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hacklaender_naechte_1910/50>, abgerufen am 21.11.2024.