Es ist dies die Grundform der grossen Hydromedusen-Klasse, nament- lich aller höheren Medusen (Acraspeden) und auch der meisten niede- ren (Craspedoten), von denen nur ein Theil der Siphonophoren-Ordnung, sowie die im Vorhergehenden einzeln aufgeführten Medusen, nament- lich Aequoriden, Carmariniden und Aeginiden, ferner viele Hydroid- polypen, Ausnahmen bilden. Dann gehört auch noch ein anderer Theil der Coelenteraten hierher, nämlich die gewöhnlich zur Anthozoen- Klasse gestellten Calycozoen (Lucernarien) und Rugosen (Cystiphylli- den, Stauriden, Cyathaxoniden und Cyathophylliden, letztere mit Aus- nahme der Zaphrentinen), endlich auch die meist zu den Malacoder- men-Polypen gestellten Paranemata (Cereanthiden).
Als sehr wichtig ist hier aber besonders hervorzuheben, dass auch schon unter den Würmern einzelne Formen vorkommen, die ebenso aus vier absolut congruenten Antimeren zusammengesetzt sind, wie die Medusen, und die desshalb streng genommen ebenfalls zu den Tetractinoten gerechnet werden müssen. Es sind dies diejenigen Bandwürmer, besonders aus der Gruppe der Tetraphyllideen (Phyllobothriden, Phyllacanthiden, Phyllorhynchiden) und auch die Scolex-Metameren vieler anderer Cestoden, bei denen nicht nur die vier Saugnäpfe oder Hakenrüssel, die den Peristompol gleich vertheilt umgeben, congruent sind, sondern auch der Excretionsapparat durch vier (oder acht) ganz gleiche Hauptstämme vertreten ist.
Unter den phanerogamen Blüthen ist die Tetractinoten-Form ebenfalls sehr weit verbreitet und es dürfte wohl die Mehrzahl der Dicotyledonen mit vierspaltigem oder vierblättrigem Kelche und mit vierspaltiger oder vierblättriger Blumenkrone hierher zu rechnen sein, mag nun die Staubfädenzahl vier (Tetrandria) oder acht (Octandria) betragen. Als Beispiele von sehr reiner Ausbildung der Tetractinoten- Form mögen hier Paris quadrifolia, Epimedium, Erica und verschie- dene andere Ericeen, und aus der (gewöhnlich dreizähligen) Monoco- tyledonen-Gruppe die streng vierzählige Aspidistra angeführt werden. Unter den Cryptogamen scheint die vierseitige reguläre Pyramide die Grundform von sehr vielen Früchten zu sein, so z. B. von den Vier- lingsfrüchten vieler Algen etc.
Die Aequatorialebene dieser Grundform ist das Quadrat. Die durch die Diagonalen des Quadrats bestimmten beiden radialen Kreuz- ebenen, welche sich rechtwinkelig schneiden, können den beiden Richtebenen der orthostauren Autopolen und insbesondere der Tetra- phragmen verglichen werden, mit welchen letzteren diese einfachste Form der isopolen Homostauren durch vielfache Uebergänge allmählig verbunden ist. Sobald, wie es bei einigen Medusen (Saphenia, Stomo- toca) geschieht, zwei gegenständige Antimeren sich durch Entwicke- lung irgend eines besonderen Organes vor den beiden mit ihnen
System der organischen Grundformen.
Es ist dies die Grundform der grossen Hydromedusen-Klasse, nament- lich aller höheren Medusen (Acraspeden) und auch der meisten niede- ren (Craspedoten), von denen nur ein Theil der Siphonophoren-Ordnung, sowie die im Vorhergehenden einzeln aufgeführten Medusen, nament- lich Aequoriden, Carmariniden und Aeginiden, ferner viele Hydroid- polypen, Ausnahmen bilden. Dann gehört auch noch ein anderer Theil der Coelenteraten hierher, nämlich die gewöhnlich zur Anthozoen- Klasse gestellten Calycozoen (Lucernarien) und Rugosen (Cystiphylli- den, Stauriden, Cyathaxoniden und Cyathophylliden, letztere mit Aus- nahme der Zaphrentinen), endlich auch die meist zu den Malacoder- men-Polypen gestellten Paranemata (Cereanthiden).
Als sehr wichtig ist hier aber besonders hervorzuheben, dass auch schon unter den Würmern einzelne Formen vorkommen, die ebenso aus vier absolut congruenten Antimeren zusammengesetzt sind, wie die Medusen, und die desshalb streng genommen ebenfalls zu den Tetractinoten gerechnet werden müssen. Es sind dies diejenigen Bandwürmer, besonders aus der Gruppe der Tetraphyllideen (Phyllobothriden, Phyllacanthiden, Phyllorhynchiden) und auch die Scolex-Metameren vieler anderer Cestoden, bei denen nicht nur die vier Saugnäpfe oder Hakenrüssel, die den Peristompol gleich vertheilt umgeben, congruent sind, sondern auch der Excretionsapparat durch vier (oder acht) ganz gleiche Hauptstämme vertreten ist.
Unter den phanerogamen Blüthen ist die Tetractinoten-Form ebenfalls sehr weit verbreitet und es dürfte wohl die Mehrzahl der Dicotyledonen mit vierspaltigem oder vierblättrigem Kelche und mit vierspaltiger oder vierblättriger Blumenkrone hierher zu rechnen sein, mag nun die Staubfädenzahl vier (Tetrandria) oder acht (Octandria) betragen. Als Beispiele von sehr reiner Ausbildung der Tetractinoten- Form mögen hier Paris quadrifolia, Epimedium, Erica und verschie- dene andere Ericeen, und aus der (gewöhnlich dreizähligen) Monoco- tyledonen-Gruppe die streng vierzählige Aspidistra angeführt werden. Unter den Cryptogamen scheint die vierseitige reguläre Pyramide die Grundform von sehr vielen Früchten zu sein, so z. B. von den Vier- lingsfrüchten vieler Algen etc.
Die Aequatorialebene dieser Grundform ist das Quadrat. Die durch die Diagonalen des Quadrats bestimmten beiden radialen Kreuz- ebenen, welche sich rechtwinkelig schneiden, können den beiden Richtebenen der orthostauren Autopolen und insbesondere der Tetra- phragmen verglichen werden, mit welchen letzteren diese einfachste Form der isopolen Homostauren durch vielfache Uebergänge allmählig verbunden ist. Sobald, wie es bei einigen Medusen (Saphenia, Stomo- toca) geschieht, zwei gegenständige Antimeren sich durch Entwicke- lung irgend eines besonderen Organes vor den beiden mit ihnen
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System der organischen Grundformen.
Es ist dies die Grundform der grossen Hydromedusen-Klasse, nament-
lich aller höheren Medusen (Acraspeden) und auch der meisten niede-
ren (Craspedoten), von denen nur ein Theil der Siphonophoren-Ordnung,
sowie die im Vorhergehenden einzeln aufgeführten Medusen, nament-
lich Aequoriden, Carmariniden und Aeginiden, ferner viele Hydroid-
polypen, Ausnahmen bilden. Dann gehört auch noch ein anderer
Theil der Coelenteraten hierher, nämlich die gewöhnlich zur Anthozoen-
Klasse gestellten Calycozoen (Lucernarien) und Rugosen (Cystiphylli-
den, Stauriden, Cyathaxoniden und Cyathophylliden, letztere mit Aus-
nahme der Zaphrentinen), endlich auch die meist zu den Malacoder-
men-Polypen gestellten Paranemata (Cereanthiden).
Als sehr wichtig ist hier aber besonders hervorzuheben, dass
auch schon unter den Würmern einzelne Formen vorkommen, die
ebenso aus vier absolut congruenten Antimeren zusammengesetzt sind,
wie die Medusen, und die desshalb streng genommen ebenfalls zu
den Tetractinoten gerechnet werden müssen. Es sind dies diejenigen
Bandwürmer, besonders aus der Gruppe der Tetraphyllideen
(Phyllobothriden, Phyllacanthiden, Phyllorhynchiden) und auch die
Scolex-Metameren vieler anderer Cestoden, bei denen nicht nur die
vier Saugnäpfe oder Hakenrüssel, die den Peristompol gleich vertheilt
umgeben, congruent sind, sondern auch der Excretionsapparat durch
vier (oder acht) ganz gleiche Hauptstämme vertreten ist.
Unter den phanerogamen Blüthen ist die Tetractinoten-Form
ebenfalls sehr weit verbreitet und es dürfte wohl die Mehrzahl der
Dicotyledonen mit vierspaltigem oder vierblättrigem Kelche und mit
vierspaltiger oder vierblättriger Blumenkrone hierher zu rechnen sein,
mag nun die Staubfädenzahl vier (Tetrandria) oder acht (Octandria)
betragen. Als Beispiele von sehr reiner Ausbildung der Tetractinoten-
Form mögen hier Paris quadrifolia, Epimedium, Erica und verschie-
dene andere Ericeen, und aus der (gewöhnlich dreizähligen) Monoco-
tyledonen-Gruppe die streng vierzählige Aspidistra angeführt werden.
Unter den Cryptogamen scheint die vierseitige reguläre Pyramide die
Grundform von sehr vielen Früchten zu sein, so z. B. von den Vier-
lingsfrüchten vieler Algen etc.
Die Aequatorialebene dieser Grundform ist das Quadrat. Die
durch die Diagonalen des Quadrats bestimmten beiden radialen Kreuz-
ebenen, welche sich rechtwinkelig schneiden, können den beiden
Richtebenen der orthostauren Autopolen und insbesondere der Tetra-
phragmen verglichen werden, mit welchen letzteren diese einfachste
Form der isopolen Homostauren durch vielfache Uebergänge allmählig
verbunden ist. Sobald, wie es bei einigen Medusen (Saphenia, Stomo-
toca) geschieht, zwei gegenständige Antimeren sich durch Entwicke-
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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/509>, abgerufen am 23.11.2024.
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