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Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866.

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Regulär-pyramidale Grundformen. Homostaura.
als Grundform von Personen sowohl im Thier- als im Pflanzenreiche
nur selten deutlich ausgebildet vor. Von den Thieren ist uns nur
ein einziges Beispiel von constanter Siebenzahl bekannt, der schöne
siebenstrahlige Seestern Luidia Savignyi. Auch unter den Pflanzen
ist sieben als constante homotypische Grundzahl sehr selten und nur
bei einigen wenigen Phanerogamenblüthen rein durchgebildet, z. B.
bei einigen Species von Sempervivum und bei der naheverwandten
Crassulaceen-Gattung Septas, die einen siebentheiligen Kelch, sieben
Blumenblätter, sieben Staubfäden, sieben Griffel und sieben Frucht-
blätter besitzt. Von den deutschen Phanerogamen gehört nur eine
einzige Art hierher, die Trientalis europaea, welche ebenfalls sieben
Kelchblätter, eine siebentheilige Krone und sieben Staubfäden (nur
einen Griffel und eine Beere) hat, bei der aber bisweilen die Blüthe
auch fünf bis acht Antimeren besitzt. Die übrigen Phanerogamen,
welche wegen sieben Staubfäden zu den Heptandria gestellt werden,
haben meist die homotypische Grundzahl fünf (z. B. Aesculus) oder
vier (z. B. Saururus) und es ist hier die Siebenzahl durch theilweises
Fehlschlagen des verdoppelten Staubblattkreises bedingt.

Vierte Art der anisopolen Homostauren:
Fünfstrahler. Pentactinota.
Stereometrische Grundform: Fünfseitige reguläre Pyramide.
Realer Typus: Ophiura (oder Primula)
Taf. I, Fig. 6.

Die Pentactinoten-Form, die Grundform der anisopolen Homo-
stauren mit fünf Antimeren, ist von allen regulären Pyramiden mit
ungerader Seitenzahl bei weitem die häufigste. Nicht nur ist der
ganze umfangreiche Stamm der Echinodermen fast constant aus fünf
Antimeren zusammengesetzt; sondern es gilt dies auch für die bei
weitem überwiegende Mehrzahl aller Dicotyledonen-Blüthen. Doch
geht allerdings bei einem sehr grossen Theile beider Abtheilungen
die streng reguläre Form vielfach in die bilateral-symmetrische (amphi-
pleure) bis zu deren vollkommenster Ausbildung über, so dass es oft
sehr schwierig ist, die Grenze zwischen der fünfseitigen regulären und
der halben amphithecten Pyramide zu bestimmen.

Als streng reguläre fünfseitige Pyramiden haben wir von
den Thieren nur einen Theil des Echinodermen-Stammes zu betrachten,
und zwar 1) einen sehr kleinen Theil der Crinoiden-Klasse und zwar
nur aus der Subclasse der Brachiaten, z. B. Eucalyptocrinus, Cupresso-
crinus
etc.; 2) die grosse Mehrzahl der Asteriden, namentlich sämmt-
liche Ophiuren und Euryalen, und die Mehrzahl der Asterien; 3)
einen sehr kleinen Theil der Echiniden (die Palaechiniden und einige
Cidariden). Diesen absolut regulären Echinodermen schliesst sich

Regulär-pyramidale Grundformen. Homostaura.
als Grundform von Personen sowohl im Thier- als im Pflanzenreiche
nur selten deutlich ausgebildet vor. Von den Thieren ist uns nur
ein einziges Beispiel von constanter Siebenzahl bekannt, der schöne
siebenstrahlige Seestern Luidia Savignyi. Auch unter den Pflanzen
ist sieben als constante homotypische Grundzahl sehr selten und nur
bei einigen wenigen Phanerogamenblüthen rein durchgebildet, z. B.
bei einigen Species von Sempervivum und bei der naheverwandten
Crassulaceen-Gattung Septas, die einen siebentheiligen Kelch, sieben
Blumenblätter, sieben Staubfäden, sieben Griffel und sieben Frucht-
blätter besitzt. Von den deutschen Phanerogamen gehört nur eine
einzige Art hierher, die Trientalis europaea, welche ebenfalls sieben
Kelchblätter, eine siebentheilige Krone und sieben Staubfäden (nur
einen Griffel und eine Beere) hat, bei der aber bisweilen die Blüthe
auch fünf bis acht Antimeren besitzt. Die übrigen Phanerogamen,
welche wegen sieben Staubfäden zu den Heptandria gestellt werden,
haben meist die homotypische Grundzahl fünf (z. B. Aesculus) oder
vier (z. B. Saururus) und es ist hier die Siebenzahl durch theilweises
Fehlschlagen des verdoppelten Staubblattkreises bedingt.

Vierte Art der anisopolen Homostauren:
Fünfstrahler. Pentactinota.
Stereometrische Grundform: Fünfseitige reguläre Pyramide.
Realer Typus: Ophiura (oder Primula)
Taf. I, Fig. 6.

Die Pentactinoten-Form, die Grundform der anisopolen Homo-
stauren mit fünf Antimeren, ist von allen regulären Pyramiden mit
ungerader Seitenzahl bei weitem die häufigste. Nicht nur ist der
ganze umfangreiche Stamm der Echinodermen fast constant aus fünf
Antimeren zusammengesetzt; sondern es gilt dies auch für die bei
weitem überwiegende Mehrzahl aller Dicotyledonen-Blüthen. Doch
geht allerdings bei einem sehr grossen Theile beider Abtheilungen
die streng reguläre Form vielfach in die bilateral-symmetrische (amphi-
pleure) bis zu deren vollkommenster Ausbildung über, so dass es oft
sehr schwierig ist, die Grenze zwischen der fünfseitigen regulären und
der halben amphithecten Pyramide zu bestimmen.

Als streng reguläre fünfseitige Pyramiden haben wir von
den Thieren nur einen Theil des Echinodermen-Stammes zu betrachten,
und zwar 1) einen sehr kleinen Theil der Crinoiden-Klasse und zwar
nur aus der Subclasse der Brachiaten, z. B. Eucalyptocrinus, Cupresso-
crinus
etc.; 2) die grosse Mehrzahl der Asteriden, namentlich sämmt-
liche Ophiuren und Euryalen, und die Mehrzahl der Asterien; 3)
einen sehr kleinen Theil der Echiniden (die Palaechiniden und einige
Cidariden). Diesen absolut regulären Echinodermen schliesst sich

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[473/0512] Regulär-pyramidale Grundformen. Homostaura. als Grundform von Personen sowohl im Thier- als im Pflanzenreiche nur selten deutlich ausgebildet vor. Von den Thieren ist uns nur ein einziges Beispiel von constanter Siebenzahl bekannt, der schöne siebenstrahlige Seestern Luidia Savignyi. Auch unter den Pflanzen ist sieben als constante homotypische Grundzahl sehr selten und nur bei einigen wenigen Phanerogamenblüthen rein durchgebildet, z. B. bei einigen Species von Sempervivum und bei der naheverwandten Crassulaceen-Gattung Septas, die einen siebentheiligen Kelch, sieben Blumenblätter, sieben Staubfäden, sieben Griffel und sieben Frucht- blätter besitzt. Von den deutschen Phanerogamen gehört nur eine einzige Art hierher, die Trientalis europaea, welche ebenfalls sieben Kelchblätter, eine siebentheilige Krone und sieben Staubfäden (nur einen Griffel und eine Beere) hat, bei der aber bisweilen die Blüthe auch fünf bis acht Antimeren besitzt. Die übrigen Phanerogamen, welche wegen sieben Staubfäden zu den Heptandria gestellt werden, haben meist die homotypische Grundzahl fünf (z. B. Aesculus) oder vier (z. B. Saururus) und es ist hier die Siebenzahl durch theilweises Fehlschlagen des verdoppelten Staubblattkreises bedingt. Vierte Art der anisopolen Homostauren: Fünfstrahler. Pentactinota. Stereometrische Grundform: Fünfseitige reguläre Pyramide. Realer Typus: Ophiura (oder Primula) Taf. I, Fig. 6. Die Pentactinoten-Form, die Grundform der anisopolen Homo- stauren mit fünf Antimeren, ist von allen regulären Pyramiden mit ungerader Seitenzahl bei weitem die häufigste. Nicht nur ist der ganze umfangreiche Stamm der Echinodermen fast constant aus fünf Antimeren zusammengesetzt; sondern es gilt dies auch für die bei weitem überwiegende Mehrzahl aller Dicotyledonen-Blüthen. Doch geht allerdings bei einem sehr grossen Theile beider Abtheilungen die streng reguläre Form vielfach in die bilateral-symmetrische (amphi- pleure) bis zu deren vollkommenster Ausbildung über, so dass es oft sehr schwierig ist, die Grenze zwischen der fünfseitigen regulären und der halben amphithecten Pyramide zu bestimmen. Als streng reguläre fünfseitige Pyramiden haben wir von den Thieren nur einen Theil des Echinodermen-Stammes zu betrachten, und zwar 1) einen sehr kleinen Theil der Crinoiden-Klasse und zwar nur aus der Subclasse der Brachiaten, z. B. Eucalyptocrinus, Cupresso- crinus etc.; 2) die grosse Mehrzahl der Asteriden, namentlich sämmt- liche Ophiuren und Euryalen, und die Mehrzahl der Asterien; 3) einen sehr kleinen Theil der Echiniden (die Palaechiniden und einige Cidariden). Diesen absolut regulären Echinodermen schliesst sich

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Zitationshilfe: Haeckel, Erich: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1. Berlin, 1866, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_morphologie01_1866/512>, abgerufen am 23.11.2024.