Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.Seit einem Decennium macht sich in der Naturwissen¬ Seit einem Decennium macht sich in der Naturwissen¬ <TEI> <text> <pb facs="#f0013"/> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#in">S</hi>eit einem Decennium macht sich in der Naturwissen¬<lb/> schaft mit stetig wachsender Kraft, eine, philosophische<lb/> Bewegung geltend, deren Wellen immer weitere Kreise<lb/> erregen und im Reiche der Philosophie eine entsprechende<lb/> naturwissenschaftliche Strömung erzeugt haben. Je gewal¬<lb/> tiger einerseits die Masse neuer Entdeckungen anwächst,<lb/> welche der emsige Fleiss zahlreicher Beobachter auf allen<lb/> Gebietstheilen der Naturwissenschaft zusammenhäuft, desto<lb/> stärker empfinden alle denkenden Naturforscher das Be¬<lb/> dürfniss, einheitliche philosophische Gesichtspunkte für<lb/> deren Verständniss zu gewinnen und von der Kenntniss<lb/> der Thatsachen zur Erkenntniss der Ursachen emporzu¬<lb/> steigen. Je weniger anderseits die zahlreichen, der Empirie<lb/> feindlich gegenüberstehenden Systeme der metaphysischen<lb/> Speculation einen bleibenden Erfolg erringen konnten, desto<lb/> mehr drängt sich den weiter blickenden Philosophen die<lb/> Ueberzeugung auf, dass nur auf der sicheren Basis jener<lb/> empirischen Errungenschaften ein dauerhaftes System der<lb/> Erkenntniss errichtet werden kann, und dass dabei noth¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
Seit einem Decennium macht sich in der Naturwissen¬
schaft mit stetig wachsender Kraft, eine, philosophische
Bewegung geltend, deren Wellen immer weitere Kreise
erregen und im Reiche der Philosophie eine entsprechende
naturwissenschaftliche Strömung erzeugt haben. Je gewal¬
tiger einerseits die Masse neuer Entdeckungen anwächst,
welche der emsige Fleiss zahlreicher Beobachter auf allen
Gebietstheilen der Naturwissenschaft zusammenhäuft, desto
stärker empfinden alle denkenden Naturforscher das Be¬
dürfniss, einheitliche philosophische Gesichtspunkte für
deren Verständniss zu gewinnen und von der Kenntniss
der Thatsachen zur Erkenntniss der Ursachen emporzu¬
steigen. Je weniger anderseits die zahlreichen, der Empirie
feindlich gegenüberstehenden Systeme der metaphysischen
Speculation einen bleibenden Erfolg erringen konnten, desto
mehr drängt sich den weiter blickenden Philosophen die
Ueberzeugung auf, dass nur auf der sicheren Basis jener
empirischen Errungenschaften ein dauerhaftes System der
Erkenntniss errichtet werden kann, und dass dabei noth¬
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