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Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876.

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auch die Wellenbewegung eine Fortpflanzung der
Wellen. Diesen Sprachgebrauch umkehrend, kann man
auch die Fortpflanzung der Organismen als eine eigen¬
thümliche "Wellenbewegung" auffassen.

Abgesehen von dieser Differenz scheint mir Elsberg
auch darin zu weit zu gehen, dass er die Zellen-Theorie
durch die histologischen Anschauungen von Beale und
Heitzmann für überwunden erklärt und die netzförmige An¬
ordnung der Plastidulreihen im Plasson oder der "formen¬
den Substanz" für eine allgemeine und wesentliche Eigen¬
schaft aller Plastiden hält. Ich fasse dagegen diese netz¬
förmige Anordnung der Plastidul-Reihen in der "Inter¬
plastidul-Substanz" als ein secundäres Phänomen auf und
nehme an, dass ursprünglich (z. B. in den einfachsten
Moneren) die Plastidule allein, dicht an einander gelagert,
den ganzen Plastiden-Körper bilden. Erst in Folge ihrer
weiteren bildenden Thätigkeit treten sie aus einander, lagern
"Interplastidul-Massen" zwischen sich ab und können die
netzförmige Anordnung annehmen, welche wir so weit ver¬
breitet (wenngleich keineswegs allgemein) in den Cytoden
und Zellen wahrnehmen. Jedenfalls bleibt aber Elsberg
im Rechte, wenn er die hohe Bedeutung der Plastidule
betont und sie als die eigentlichen activen Factoren des
Lebens-Processes ansieht.

Die grossen Gruppen von Thatsachen, auf welche wir
unsere Perigenesis-Hypothese stützen, sind als empirische
Grundlagen der Entwickelungs-Lehre zum grössten Theile
längst anerkannt, und die darauf gegründeten Theorien,
die wir durch die Idee der Perigenesis zu einem Ganzen
verbunden haben, von den meisten Biologen gegenwärtig

auch die Wellenbewegung eine Fortpflanzung der
Wellen. Diesen Sprachgebrauch umkehrend, kann man
auch die Fortpflanzung der Organismen als eine eigen¬
thümliche „Wellenbewegung“ auffassen.

Abgesehen von dieser Differenz scheint mir Elsberg
auch darin zu weit zu gehen, dass er die Zellen-Theorie
durch die histologischen Anschauungen von Beale und
Heitzmann für überwunden erklärt und die netzförmige An¬
ordnung der Plastidulreihen im Plasson oder der „formen¬
den Substanz“ für eine allgemeine und wesentliche Eigen¬
schaft aller Plastiden hält. Ich fasse dagegen diese netz¬
förmige Anordnung der Plastidul-Reihen in der „Inter¬
plastidul-Substanz“ als ein secundäres Phänomen auf und
nehme an, dass ursprünglich (z. B. in den einfachsten
Moneren) die Plastidule allein, dicht an einander gelagert,
den ganzen Plastiden-Körper bilden. Erst in Folge ihrer
weiteren bildenden Thätigkeit treten sie aus einander, lagern
„Interplastidul-Massen“ zwischen sich ab und können die
netzförmige Anordnung annehmen, welche wir so weit ver¬
breitet (wenngleich keineswegs allgemein) in den Cytoden
und Zellen wahrnehmen. Jedenfalls bleibt aber Elsberg
im Rechte‚ wenn er die hohe Bedeutung der Plastidule
betont und sie als die eigentlichen activen Factoren des
Lebens-Processes ansieht.

Die grossen Gruppen von Thatsachen, auf welche wir
unsere Perigenesis-Hypothese stützen, sind als empirische
Grundlagen der Entwickelungs-Lehre zum grössten Theile
längst anerkannt, und die darauf gegründeten Theorien,
die wir durch die Idee der Perigenesis zu einem Ganzen
verbunden haben, von den meisten Biologen gegenwärtig

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[75/0081] auch die Wellenbewegung eine Fortpflanzung der Wellen. Diesen Sprachgebrauch umkehrend, kann man auch die Fortpflanzung der Organismen als eine eigen¬ thümliche „Wellenbewegung“ auffassen. Abgesehen von dieser Differenz scheint mir Elsberg auch darin zu weit zu gehen, dass er die Zellen-Theorie durch die histologischen Anschauungen von Beale und Heitzmann für überwunden erklärt und die netzförmige An¬ ordnung der Plastidulreihen im Plasson oder der „formen¬ den Substanz“ für eine allgemeine und wesentliche Eigen¬ schaft aller Plastiden hält. Ich fasse dagegen diese netz¬ förmige Anordnung der Plastidul-Reihen in der „Inter¬ plastidul-Substanz“ als ein secundäres Phänomen auf und nehme an, dass ursprünglich (z. B. in den einfachsten Moneren) die Plastidule allein, dicht an einander gelagert, den ganzen Plastiden-Körper bilden. Erst in Folge ihrer weiteren bildenden Thätigkeit treten sie aus einander, lagern „Interplastidul-Massen“ zwischen sich ab und können die netzförmige Anordnung annehmen, welche wir so weit ver¬ breitet (wenngleich keineswegs allgemein) in den Cytoden und Zellen wahrnehmen. Jedenfalls bleibt aber Elsberg im Rechte‚ wenn er die hohe Bedeutung der Plastidule betont und sie als die eigentlichen activen Factoren des Lebens-Processes ansieht. Die grossen Gruppen von Thatsachen, auf welche wir unsere Perigenesis-Hypothese stützen, sind als empirische Grundlagen der Entwickelungs-Lehre zum grössten Theile längst anerkannt, und die darauf gegründeten Theorien, die wir durch die Idee der Perigenesis zu einem Ganzen verbunden haben, von den meisten Biologen gegenwärtig

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Die Perigenesis der Plastidule oder die Wellenerzeugung der Lebenstheilchen. Berlin, 1876, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_plastidule_1876/81>, abgerufen am 22.11.2024.