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Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868.

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Znsammensetzung des Säugethiereies.
Mischung, in der molekularen Zusammensetzung der eiweißartigen
Kohlenstoffverbindung, aus welcher das Ei wesentlich besteht. Diese
feinen individuellen Unterschiede aller Eier, welche auf der indirecten
oder potentiellen Anpassung (und zwar speciell auf dem Gesetze der indi-
viduellen Anpassung) beruhen, sind zwar für die außerordentlich gro-
ben Erkenntnißmittel des Menschen nicht direct sinnlich wahrnehmbar,
aber durch indirecte Schlüsse als die ersten Ursachen des Unterschiedes
aller Jndividuen erkennbar.

[Abbildung] [Spaltenumbruch] Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
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Fig. 5. Das Ei des Menschen. Fig. 6. Das
Ei des Affen. Fig. 7. Das Ei des Hundes. Alle
drei Eier sind hundertmal vergrößert. Die Buch-
staben bedeuten in allen drei Figuren dasselbe: a
Kernkörperchen oder Nucleolus (sogenannter Keimfleck
des Eies); b Kern oder Nucleus (sogenanntes Keim-
bläschen des Eies); c Zellstoff oder Protoplasma
(sogenannter Dotter des Eies); d Zellhaut oder
Membrana (Dotterhaut des Eies, beim Säugethier
wegen ihrer Durchsichtigkeit Zona pellucida genannt).
Bei sehr starker Vergrößerung erscheint die Dotter-
haut des Säugethiereies von sehr feinen und zahl-
reichen Kanälen in radialer oder strahliger Richtung
durchsetzt.

Das Ei des Menschen ist, wie das
aller anderen Säugethiere, ein kugeliges
Bläschen, welches alle wesentlichen Bestand-
theile einer einfachen organischen Zelle ent-
hält (Fig. 5 -- 7). Der wesentlichste Theil
desselben ist der schleimartige Zellstoff
oder das Protoplasma (c), welches beim
Ei "Dotter" genannt wird, und der davon
umschlossene Zellenkern oder Nucleus (b),
welcher hier den besonderen Namen des
"Keimbläschens" führt. Der letztere ist ein zartes, glashelles Eiweiß-
kügelchen von ungefähr ''' Durchmesser, und umschließt noch ein viel
kleineres, scharf abgegrenztes rundes Körnchen (a), das Kernkörper-

Znſammenſetzung des Saͤugethiereies.
Miſchung, in der molekularen Zuſammenſetzung der eiweißartigen
Kohlenſtoffverbindung, aus welcher das Ei weſentlich beſteht. Dieſe
feinen individuellen Unterſchiede aller Eier, welche auf der indirecten
oder potentiellen Anpaſſung (und zwar ſpeciell auf dem Geſetze der indi-
viduellen Anpaſſung) beruhen, ſind zwar fuͤr die außerordentlich gro-
ben Erkenntnißmittel des Menſchen nicht direct ſinnlich wahrnehmbar,
aber durch indirecte Schluͤſſe als die erſten Urſachen des Unterſchiedes
aller Jndividuen erkennbar.

[Abbildung] [Spaltenumbruch] Fig. 5.
Fig. 6.
Fig. 7.
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Fig. 5. Das Ei des Menſchen. Fig. 6. Das
Ei des Affen. Fig. 7. Das Ei des Hundes. Alle
drei Eier ſind hundertmal vergroͤßert. Die Buch-
ſtaben bedeuten in allen drei Figuren daſſelbe: a
Kernkoͤrperchen oder Nucleolus (ſogenannter Keimfleck
des Eies); b Kern oder Nucleus (ſogenanntes Keim-
blaͤschen des Eies); c Zellſtoff oder Protoplasma
(ſogenannter Dotter des Eies); d Zellhaut oder
Membrana (Dotterhaut des Eies, beim Saͤugethier
wegen ihrer Durchſichtigkeit Zona pellucida genannt).
Bei ſehr ſtarker Vergroͤßerung erſcheint die Dotter-
haut des Saͤugethiereies von ſehr feinen und zahl-
reichen Kanaͤlen in radialer oder ſtrahliger Richtung
durchſetzt.

Das Ei des Menſchen iſt, wie das
aller anderen Saͤugethiere, ein kugeliges
Blaͤschen, welches alle weſentlichen Beſtand-
theile einer einfachen organiſchen Zelle ent-
haͤlt (Fig. 5 — 7). Der weſentlichſte Theil
deſſelben iſt der ſchleimartige Zellſtoff
oder das Protoplasma (c), welches beim
Ei „Dotter“ genannt wird, und der davon
umſchloſſene Zellenkern oder Nucleus (b),
welcher hier den beſonderen Namen des
„Keimblaͤschens“ fuͤhrt. Der letztere iſt ein zartes, glashelles Eiweiß-
kuͤgelchen von ungefaͤhr ‴ Durchmeſſer, und umſchließt noch ein viel
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[242/0267] Znſammenſetzung des Saͤugethiereies. Miſchung, in der molekularen Zuſammenſetzung der eiweißartigen Kohlenſtoffverbindung, aus welcher das Ei weſentlich beſteht. Dieſe feinen individuellen Unterſchiede aller Eier, welche auf der indirecten oder potentiellen Anpaſſung (und zwar ſpeciell auf dem Geſetze der indi- viduellen Anpaſſung) beruhen, ſind zwar fuͤr die außerordentlich gro- ben Erkenntnißmittel des Menſchen nicht direct ſinnlich wahrnehmbar, aber durch indirecte Schluͤſſe als die erſten Urſachen des Unterſchiedes aller Jndividuen erkennbar. [Abbildung Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 5. Das Ei des Menſchen. Fig. 6. Das Ei des Affen. Fig. 7. Das Ei des Hundes. Alle drei Eier ſind hundertmal vergroͤßert. Die Buch- ſtaben bedeuten in allen drei Figuren daſſelbe: a Kernkoͤrperchen oder Nucleolus (ſogenannter Keimfleck des Eies); b Kern oder Nucleus (ſogenanntes Keim- blaͤschen des Eies); c Zellſtoff oder Protoplasma (ſogenannter Dotter des Eies); d Zellhaut oder Membrana (Dotterhaut des Eies, beim Saͤugethier wegen ihrer Durchſichtigkeit Zona pellucida genannt). Bei ſehr ſtarker Vergroͤßerung erſcheint die Dotter- haut des Saͤugethiereies von ſehr feinen und zahl- reichen Kanaͤlen in radialer oder ſtrahliger Richtung durchſetzt.] Das Ei des Menſchen iſt, wie das aller anderen Saͤugethiere, ein kugeliges Blaͤschen, welches alle weſentlichen Beſtand- theile einer einfachen organiſchen Zelle ent- haͤlt (Fig. 5 — 7). Der weſentlichſte Theil deſſelben iſt der ſchleimartige Zellſtoff oder das Protoplasma (c), welches beim Ei „Dotter“ genannt wird, und der davon umſchloſſene Zellenkern oder Nucleus (b), welcher hier den beſonderen Namen des „Keimblaͤschens“ fuͤhrt. Der letztere iſt ein zartes, glashelles Eiweiß- kuͤgelchen von ungefaͤhr [FORMEL]‴ Durchmeſſer, und umſchließt noch ein viel kleineres, ſcharf abgegrenztes rundes Koͤrnchen (a), das Kernkoͤrper-

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Zitationshilfe: Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Berlin, 1868, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haeckel_schoepfungsgeschichte_1868/267>, abgerufen am 24.11.2024.