Hagedorn, Friedrich von: Sammlung Neuer Oden und Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1742."braucht wird, wo man spotten will; jenes aber insonderheit "Love's pleasing Cares and the free Joys of Wine. "Der Liebe süsse Quaal, des Weines freye Freuden. Dieser Brief enthält verschiedene gute Anmerkungen; ich ana- b 3
“braucht wird, wo man ſpotten will; jenes aber inſonderheit “Love’s pleaſing Cares and the free Joys of Wine. “Der Liebe ſuͤſſe Quaal, des Weines freye Freuden. Dieſer Brief enthaͤlt verſchiedene gute Anmerkungen; ich ana- b 3
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0017"/> “braucht wird, wo man ſpotten will; jenes aber inſonderheit<lb/> “beſchaͤftiget iſt, (wie der Lord Roſcommon es aus dem Horaz<lb/> “uͤberſetzet):</p><lb/> <quote>“<hi rendition="#aq">Love’s pleaſing Cares and the free Joys of Wine.</hi></quote><lb/> <p>“Der Liebe ſuͤſſe Quaal, des Weines freye Freuden.<lb/> “auszudruͤcken. Zum Beſchluſſe desjenigen, was ich uͤber dieſe<lb/> “Materie zu erinnnern habe, will ich nur anmerken, daß die<lb/> “Franzoſen gar oft Lieder und Sinngedichte mit einander verwech-<lb/> “ſeln, und eines fuͤr das andere nehmen.”</p><lb/> <p>Dieſer Brief enthaͤlt verſchiedene gute Anmerkungen; ich<lb/> ſehe aber doch nicht, wie der Unterſchied der Lieder und Sinnge-<lb/> dichte aus dem Jnhalt zu beſtimmen ſtehet. Man hat ſo viele,<lb/> alte und neue, ſatyriſche Lieder, als man Sinngedichte findet, die<lb/> von Wein und Liebe handeln. Es wuͤrde ſchwer fallen, etwas<lb/> zu benennen, das nicht fuͤglich beſungen werden koͤnnte. Wahr-<lb/> heiten und Traͤume, Ernſt und Scherz, Lob und Tadel, Einſam-<lb/> keit und Geſellſchaft, Liebe und Unempfindlichkeit, Freundſchaft<lb/> und Zwietracht, Freude und Leid, Gluͤck und Widerwaͤrtigkeit,<lb/> ein jedes Alter, ein jeder Stand der Menſchen, was wir empfin-<lb/> den und wiſſen, faſt alles kann, auf unterſchiedene Art, den Jn-<lb/> halt eines Liedes abgeben, folglich auch der Hechelſcherz. Uebrigens<lb/> ſind die eigentlichen Lieder, in einem genauen Verſtande, von den<lb/> heutigen Oden zu unterſcheiden, zumal diejenigen, welche, ohne<lb/> <fw place="bottom" type="sig">b 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ana-</fw><lb/></p> </body> </text> </TEI> [0017]
“braucht wird, wo man ſpotten will; jenes aber inſonderheit
“beſchaͤftiget iſt, (wie der Lord Roſcommon es aus dem Horaz
“uͤberſetzet):
“Love’s pleaſing Cares and the free Joys of Wine.
“Der Liebe ſuͤſſe Quaal, des Weines freye Freuden.
“auszudruͤcken. Zum Beſchluſſe desjenigen, was ich uͤber dieſe
“Materie zu erinnnern habe, will ich nur anmerken, daß die
“Franzoſen gar oft Lieder und Sinngedichte mit einander verwech-
“ſeln, und eines fuͤr das andere nehmen.”
Dieſer Brief enthaͤlt verſchiedene gute Anmerkungen; ich
ſehe aber doch nicht, wie der Unterſchied der Lieder und Sinnge-
dichte aus dem Jnhalt zu beſtimmen ſtehet. Man hat ſo viele,
alte und neue, ſatyriſche Lieder, als man Sinngedichte findet, die
von Wein und Liebe handeln. Es wuͤrde ſchwer fallen, etwas
zu benennen, das nicht fuͤglich beſungen werden koͤnnte. Wahr-
heiten und Traͤume, Ernſt und Scherz, Lob und Tadel, Einſam-
keit und Geſellſchaft, Liebe und Unempfindlichkeit, Freundſchaft
und Zwietracht, Freude und Leid, Gluͤck und Widerwaͤrtigkeit,
ein jedes Alter, ein jeder Stand der Menſchen, was wir empfin-
den und wiſſen, faſt alles kann, auf unterſchiedene Art, den Jn-
halt eines Liedes abgeben, folglich auch der Hechelſcherz. Uebrigens
ſind die eigentlichen Lieder, in einem genauen Verſtande, von den
heutigen Oden zu unterſcheiden, zumal diejenigen, welche, ohne
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