Hagenauer, Arnold: Muspilli. Linz u. a., 1900.einen langen, dunklen Rock und einen weichen, grauen Hut und war sehr blaß im Gesicht. Er kam von der Knippelsbro her und schritt gegen die Höibro zu. Er gieng rasch an mir vorbei, wandte aber sein Gesicht nach rechts und deckte die Hand über die Augen. Das verwunderte mich sehr, aber noch während ich darüber nachdachte, wie er wohl hieherkommen möge, und warum er mir ausweiche, stand ich hoch oben am runden Thurm und blickte über die Stadt hin, die heute rein und klar vor mir lag. Draußen glitzerte im Sonnenschein das Meer. Aus dem Fort von Trekover stieg bläulicher Rauch auf. Mir gegenüber schimmerten im ersten Stock eines ansehnlichen Gebäudes die großen Fenster des Restaurants Alaska in der Sonne. Durch die Krystallgade fuhr ein schwerbeladener Wagen. Auf einmal wurde ich in der Zeit um mehr als fünfzehn Jahre zurückversetzt. Ich stand mit einem Schulkameraden, den ich einst gerne gesehen hatte, auf der Plattform des Thurmes. Die Mutter hatte jedem von uns 10 Öre gegeben, und wir waren ganz selig, so hoch heroben über den Dächern zu sein und draußen das Meer glitzern zu sehen und die Inseln. Dann, als wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir über die Treppen und liefen die mit einen langen, dunklen Rock und einen weichen, grauen Hut und war sehr blaß im Gesicht. Er kam von der Knippelsbro her und schritt gegen die Höibro zu. Er gieng rasch an mir vorbei, wandte aber sein Gesicht nach rechts und deckte die Hand über die Augen. Das verwunderte mich sehr, aber noch während ich darüber nachdachte, wie er wohl hieherkommen möge, und warum er mir ausweiche, stand ich hoch oben am runden Thurm und blickte über die Stadt hin, die heute rein und klar vor mir lag. Draußen glitzerte im Sonnenschein das Meer. Aus dem Fort von Trekover stieg bläulicher Rauch auf. Mir gegenüber schimmerten im ersten Stock eines ansehnlichen Gebäudes die großen Fenster des Restaurants Alaska in der Sonne. Durch die Krystallgade fuhr ein schwerbeladener Wagen. Auf einmal wurde ich in der Zeit um mehr als fünfzehn Jahre zurückversetzt. Ich stand mit einem Schulkameraden, den ich einst gerne gesehen hatte, auf der Plattform des Thurmes. Die Mutter hatte jedem von uns 10 Öre gegeben, und wir waren ganz selig, so hoch heroben über den Dächern zu sein und draußen das Meer glitzern zu sehen und die Inseln. Dann, als wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir über die Treppen und liefen die mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0101" n="103"/> einen langen, dunklen Rock und einen weichen, grauen Hut und war sehr blaß im Gesicht. Er kam von der Knippelsbro her und schritt gegen die Höibro zu. Er gieng rasch an mir vorbei, wandte aber sein Gesicht nach rechts und deckte die Hand über die Augen. Das verwunderte mich sehr, aber noch während ich darüber nachdachte, wie er wohl hieherkommen möge, und warum er mir ausweiche, stand ich hoch oben am runden Thurm und blickte über die Stadt hin, die heute rein und klar vor mir lag. Draußen glitzerte im Sonnenschein das Meer. Aus dem Fort von Trekover stieg bläulicher Rauch auf. Mir gegenüber schimmerten im ersten Stock eines ansehnlichen Gebäudes die großen Fenster des Restaurants Alaska in der Sonne. Durch die Krystallgade fuhr ein schwerbeladener Wagen. Auf einmal wurde ich in der Zeit um mehr als fünfzehn Jahre zurückversetzt. Ich stand mit einem Schulkameraden, den ich einst gerne gesehen hatte, auf der Plattform des Thurmes. Die Mutter hatte jedem von uns 10 Öre gegeben, und wir waren ganz selig, so hoch heroben über den Dächern zu sein und draußen das Meer glitzern zu sehen und die Inseln. Dann, als wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir über die Treppen und liefen die mit </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0101]
einen langen, dunklen Rock und einen weichen, grauen Hut und war sehr blaß im Gesicht. Er kam von der Knippelsbro her und schritt gegen die Höibro zu. Er gieng rasch an mir vorbei, wandte aber sein Gesicht nach rechts und deckte die Hand über die Augen. Das verwunderte mich sehr, aber noch während ich darüber nachdachte, wie er wohl hieherkommen möge, und warum er mir ausweiche, stand ich hoch oben am runden Thurm und blickte über die Stadt hin, die heute rein und klar vor mir lag. Draußen glitzerte im Sonnenschein das Meer. Aus dem Fort von Trekover stieg bläulicher Rauch auf. Mir gegenüber schimmerten im ersten Stock eines ansehnlichen Gebäudes die großen Fenster des Restaurants Alaska in der Sonne. Durch die Krystallgade fuhr ein schwerbeladener Wagen. Auf einmal wurde ich in der Zeit um mehr als fünfzehn Jahre zurückversetzt. Ich stand mit einem Schulkameraden, den ich einst gerne gesehen hatte, auf der Plattform des Thurmes. Die Mutter hatte jedem von uns 10 Öre gegeben, und wir waren ganz selig, so hoch heroben über den Dächern zu sein und draußen das Meer glitzern zu sehen und die Inseln. Dann, als wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir über die Treppen und liefen die mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |