Hagenauer, Arnold: Muspilli. Linz u. a., 1900.Karten und theile ihnen das freudige Familienereignis mit, vergiß aber nicht, darunterzusetzen: ,Mitleid verbeten'." Er: "Man braucht ja gar nicht in dem Lande zu bleiben, wo einem die Scholle unterm Fuß glühend wird. Wenn alle Stricke reißen, gibt's immer einen Ausweg, hinaus aus dem Neste, fort, fort, weit weg, nach Amerika oder anders wohin, wo einen kein Rattenschwanz kennt. Ich weiß wohl, meine Studien, die eigentlich nur in einem Zeugnis der Reife und einem wohl in Ordnung gehaltenen Index der juristischen Facultät bestehen, helfen mir drüben erbärmlich wenig. Aber da kann ich ja als Kellner in ein Restaurant gehen oder als Stiefelwichser an die Straßenecke, hier - hier kann ich nur standesgemäß verhungern oder mit einer eleganten Verbeugung vor dem "Sechsläufigen" verschwinden. Und das letztere eigentlich auch nicht so recht. Ich lasse andere zurück, die dies nicht können oder wollen und dann dreimal so unglücklich werden wie ich." Ich: "Ganz richtig, bemerkte der Igel und kratzte sich die Schnauze. Das habe ich eigentlich in allem Anfange gesagt. Überhaupt Kräfte sparen. Spannkraft anhäufen, wenn mal die Geschichte zum Platzen Karten und theile ihnen das freudige Familienereignis mit, vergiß aber nicht, darunterzusetzen: ‚Mitleid verbeten‘.“ Er: „Man braucht ja gar nicht in dem Lande zu bleiben, wo einem die Scholle unterm Fuß glühend wird. Wenn alle Stricke reißen, gibt’s immer einen Ausweg, hinaus aus dem Neste, fort, fort, weit weg, nach Amerika oder anders wohin, wo einen kein Rattenschwanz kennt. Ich weiß wohl, meine Studien, die eigentlich nur in einem Zeugnis der Reife und einem wohl in Ordnung gehaltenen Index der juristischen Facultät bestehen, helfen mir drüben erbärmlich wenig. Aber da kann ich ja als Kellner in ein Restaurant gehen oder als Stiefelwichser an die Straßenecke, hier – hier kann ich nur standesgemäß verhungern oder mit einer eleganten Verbeugung vor dem „Sechsläufigen“ verschwinden. Und das letztere eigentlich auch nicht so recht. Ich lasse andere zurück, die dies nicht können oder wollen und dann dreimal so unglücklich werden wie ich.“ Ich: „Ganz richtig, bemerkte der Igel und kratzte sich die Schnauze. Das habe ich eigentlich in allem Anfange gesagt. Überhaupt Kräfte sparen. Spannkraft anhäufen, wenn mal die Geschichte zum Platzen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0067" n="69"/> Karten und theile ihnen das freudige Familienereignis mit, vergiß aber nicht, darunterzusetzen: ‚Mitleid verbeten‘.“</p> <p>Er: „Man braucht ja gar nicht in dem Lande zu bleiben, wo einem die Scholle unterm Fuß glühend wird. Wenn alle Stricke reißen, gibt’s immer einen Ausweg, hinaus aus dem Neste, fort, fort, weit weg, nach Amerika oder anders wohin, wo einen kein Rattenschwanz kennt. Ich weiß wohl, meine Studien, die eigentlich nur in einem Zeugnis der Reife und einem wohl in Ordnung gehaltenen Index der juristischen Facultät bestehen, helfen mir drüben erbärmlich wenig. Aber da kann ich ja als Kellner in ein Restaurant gehen oder als Stiefelwichser an die Straßenecke, hier – hier kann ich nur standesgemäß verhungern oder mit einer eleganten Verbeugung vor dem „Sechsläufigen“ verschwinden. Und das letztere eigentlich auch nicht so recht. Ich lasse andere zurück, die dies nicht können oder wollen und dann dreimal so unglücklich werden wie ich.“</p> <p>Ich: „Ganz richtig, bemerkte der Igel und kratzte sich die Schnauze. Das habe ich eigentlich in allem Anfange gesagt. Überhaupt Kräfte sparen. Spannkraft anhäufen, wenn mal die Geschichte zum Platzen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0067]
Karten und theile ihnen das freudige Familienereignis mit, vergiß aber nicht, darunterzusetzen: ‚Mitleid verbeten‘.“
Er: „Man braucht ja gar nicht in dem Lande zu bleiben, wo einem die Scholle unterm Fuß glühend wird. Wenn alle Stricke reißen, gibt’s immer einen Ausweg, hinaus aus dem Neste, fort, fort, weit weg, nach Amerika oder anders wohin, wo einen kein Rattenschwanz kennt. Ich weiß wohl, meine Studien, die eigentlich nur in einem Zeugnis der Reife und einem wohl in Ordnung gehaltenen Index der juristischen Facultät bestehen, helfen mir drüben erbärmlich wenig. Aber da kann ich ja als Kellner in ein Restaurant gehen oder als Stiefelwichser an die Straßenecke, hier – hier kann ich nur standesgemäß verhungern oder mit einer eleganten Verbeugung vor dem „Sechsläufigen“ verschwinden. Und das letztere eigentlich auch nicht so recht. Ich lasse andere zurück, die dies nicht können oder wollen und dann dreimal so unglücklich werden wie ich.“
Ich: „Ganz richtig, bemerkte der Igel und kratzte sich die Schnauze. Das habe ich eigentlich in allem Anfange gesagt. Überhaupt Kräfte sparen. Spannkraft anhäufen, wenn mal die Geschichte zum Platzen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |