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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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angeordnet, daß sie in einer Fläche liegen und ganz bequem mit der Gabel beiseite geschoben werden können, wenn man nur die richtige Stelle des Angriffspunktes findet. Man kann dies schon an einem Fischskelett studieren und sollte nicht versäumen, dies zu thun, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Bekommt man doch eine Gräte in den Mund, so entfernt man sie nicht etwa mit der Hand, sondern legt sie säuberlich mit den Lippen auf die Gabel und mit dieser zu den übrigen auf den Rand des Tellers. Beim Fischessen ist die einzige Gelegenheit, wo die Gabel in die rechte Hand genommen wird, sonst hat man sie stets und ausnahmslos in der linken und das Messer in der rechten Hand. Beide weiter unten, als am Griff anzufassen, oder bei der Gabel den einen Finger gar dahin zu legen, wo die Zinken anfangen, ist unpassend.

Man ißt, außer bei Fisch, stets mit Messer und Gabel. Hat man nichts zu schneiden, so hilft man mit dem Messer nach. Dagegen wird dieses nie, unter keiner Bedingung zum Mund geführt oder sonst irgendwie als Löffel, überhaupt zu einem andern Zweck, als zum Zerschneiden gebraucht. Es ist anzuraten,

angeordnet, daß sie in einer Fläche liegen und ganz bequem mit der Gabel beiseite geschoben werden können, wenn man nur die richtige Stelle des Angriffspunktes findet. Man kann dies schon an einem Fischskelett studieren und sollte nicht versäumen, dies zu thun, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Bekommt man doch eine Gräte in den Mund, so entfernt man sie nicht etwa mit der Hand, sondern legt sie säuberlich mit den Lippen auf die Gabel und mit dieser zu den übrigen auf den Rand des Tellers. Beim Fischessen ist die einzige Gelegenheit, wo die Gabel in die rechte Hand genommen wird, sonst hat man sie stets und ausnahmslos in der linken und das Messer in der rechten Hand. Beide weiter unten, als am Griff anzufassen, oder bei der Gabel den einen Finger gar dahin zu legen, wo die Zinken anfangen, ist unpassend.

Man ißt, außer bei Fisch, stets mit Messer und Gabel. Hat man nichts zu schneiden, so hilft man mit dem Messer nach. Dagegen wird dieses nie, unter keiner Bedingung zum Mund geführt oder sonst irgendwie als Löffel, überhaupt zu einem andern Zweck, als zum Zerschneiden gebraucht. Es ist anzuraten,

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[92/0102] angeordnet, daß sie in einer Fläche liegen und ganz bequem mit der Gabel beiseite geschoben werden können, wenn man nur die richtige Stelle des Angriffspunktes findet. Man kann dies schon an einem Fischskelett studieren und sollte nicht versäumen, dies zu thun, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Bekommt man doch eine Gräte in den Mund, so entfernt man sie nicht etwa mit der Hand, sondern legt sie säuberlich mit den Lippen auf die Gabel und mit dieser zu den übrigen auf den Rand des Tellers. Beim Fischessen ist die einzige Gelegenheit, wo die Gabel in die rechte Hand genommen wird, sonst hat man sie stets und ausnahmslos in der linken und das Messer in der rechten Hand. Beide weiter unten, als am Griff anzufassen, oder bei der Gabel den einen Finger gar dahin zu legen, wo die Zinken anfangen, ist unpassend. Man ißt, außer bei Fisch, stets mit Messer und Gabel. Hat man nichts zu schneiden, so hilft man mit dem Messer nach. Dagegen wird dieses nie, unter keiner Bedingung zum Mund geführt oder sonst irgendwie als Löffel, überhaupt zu einem andern Zweck, als zum Zerschneiden gebraucht. Es ist anzuraten,

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/102>, abgerufen am 14.05.2024.