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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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Tellern thun, auf welchen sich Kompott befindet, was mit dem kleinen Löffel gegessen wird. Doch darf man nie die Schale so hoch heben, daß man sie womöglich gleich ausschlürfen könnte. Der Löffel wird nur zum Essen von Suppe, Kompott und Mehlspeisen, Puddings oder Eis benutzt. Alles andre muß man mit der Gabel dem Mund zuführen. Bei gewissen Speisen ist es nicht möglich, dieselben anders, als mit Gebrauch der Finger zu essen, z. B. Krebse und dergleichen und Artischocken. Ein schöner Anblick ist aber solche Esserei nie, und fast wäre anzuraten, derlei deshalb überhaupt nicht auf das Menü einer größeren Gesellschaft zu setzen. Spargel mit den Händen zu essen ist unanständig; man zerschneidet dieselben wie jede andre Speise und ißt sie mit der Gabel.

Man hüte sich, zu große Bissen auf einmal auf die Gabel zu nehmen und in den Mund zu stecken. Nichts macht einen häßlicheren Eindruck, als einer solchen Fütterung zusehen zu müssen und immer in Zweifel zu sein, ob es der Betreffende nur überhaupt fertig bringt, eine derartige Ladung auf einmal in den Mund zu schieben. Noch häßlicher ist es aber, wenn dies nicht gelingt und auf beiden Seiten die Reste

Tellern thun, auf welchen sich Kompott befindet, was mit dem kleinen Löffel gegessen wird. Doch darf man nie die Schale so hoch heben, daß man sie womöglich gleich ausschlürfen könnte. Der Löffel wird nur zum Essen von Suppe, Kompott und Mehlspeisen, Puddings oder Eis benutzt. Alles andre muß man mit der Gabel dem Mund zuführen. Bei gewissen Speisen ist es nicht möglich, dieselben anders, als mit Gebrauch der Finger zu essen, z. B. Krebse und dergleichen und Artischocken. Ein schöner Anblick ist aber solche Esserei nie, und fast wäre anzuraten, derlei deshalb überhaupt nicht auf das Menü einer größeren Gesellschaft zu setzen. Spargel mit den Händen zu essen ist unanständig; man zerschneidet dieselben wie jede andre Speise und ißt sie mit der Gabel.

Man hüte sich, zu große Bissen auf einmal auf die Gabel zu nehmen und in den Mund zu stecken. Nichts macht einen häßlicheren Eindruck, als einer solchen Fütterung zusehen zu müssen und immer in Zweifel zu sein, ob es der Betreffende nur überhaupt fertig bringt, eine derartige Ladung auf einmal in den Mund zu schieben. Noch häßlicher ist es aber, wenn dies nicht gelingt und auf beiden Seiten die Reste

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[95/0105] Tellern thun, auf welchen sich Kompott befindet, was mit dem kleinen Löffel gegessen wird. Doch darf man nie die Schale so hoch heben, daß man sie womöglich gleich ausschlürfen könnte. Der Löffel wird nur zum Essen von Suppe, Kompott und Mehlspeisen, Puddings oder Eis benutzt. Alles andre muß man mit der Gabel dem Mund zuführen. Bei gewissen Speisen ist es nicht möglich, dieselben anders, als mit Gebrauch der Finger zu essen, z. B. Krebse und dergleichen und Artischocken. Ein schöner Anblick ist aber solche Esserei nie, und fast wäre anzuraten, derlei deshalb überhaupt nicht auf das Menü einer größeren Gesellschaft zu setzen. Spargel mit den Händen zu essen ist unanständig; man zerschneidet dieselben wie jede andre Speise und ißt sie mit der Gabel. Man hüte sich, zu große Bissen auf einmal auf die Gabel zu nehmen und in den Mund zu stecken. Nichts macht einen häßlicheren Eindruck, als einer solchen Fütterung zusehen zu müssen und immer in Zweifel zu sein, ob es der Betreffende nur überhaupt fertig bringt, eine derartige Ladung auf einmal in den Mund zu schieben. Noch häßlicher ist es aber, wenn dies nicht gelingt und auf beiden Seiten die Reste

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/105>, abgerufen am 04.12.2024.