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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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kann und muß sich jeder angewöhnen, der in feiner Gesellschaft verkehren will.

Ist beim Essen etwas von den Speisen heruntergefallen, so läßt man es ruhig liegen, höchstens kann man es mit dem Fuß unbemerkt unter den Tisch schieben, damit es später beim Aufstehen nicht zertreten wird. Auch vom Tisch gefallene Gabeln, Messer u. s. w. hebt man nicht selbst auf; eine aufmerksame Bedienung muß solchen Unglücksfall gleich bemerken und den fehlenden Gegenstand durch einen neuen, auf einem Teller - ja nicht in der Hand! - gebracht, ersetzen. Zwischen jedem Bissen, ebenso wie mit vollem Mund zu trinken, schickt sich nicht. Auch ist es unpassend, wenn man die Spur der Lippen am Glas bemerkt, oder wenn ein Tropfen am Rand herunterläuft. Man kann beides leicht dadurch vermeiden, daß man das Glas nicht in den Mund nimmt und mit der Unterlippe unterstützt, sondern daß man mit den Lippen die Zähne vor der Berührung mit der kalten Flüssigkeit schützt, also etwa dieselbe Mundstellung hat, wie der Trompeter, wenn er sein Schallzeug ansetzt.

Wenn auch bei einer feinen Mahlzeit alles so hergerichtet sein sollte, daß man nichts in

kann und muß sich jeder angewöhnen, der in feiner Gesellschaft verkehren will.

Ist beim Essen etwas von den Speisen heruntergefallen, so läßt man es ruhig liegen, höchstens kann man es mit dem Fuß unbemerkt unter den Tisch schieben, damit es später beim Aufstehen nicht zertreten wird. Auch vom Tisch gefallene Gabeln, Messer u. s. w. hebt man nicht selbst auf; eine aufmerksame Bedienung muß solchen Unglücksfall gleich bemerken und den fehlenden Gegenstand durch einen neuen, auf einem Teller – ja nicht in der Hand! – gebracht, ersetzen. Zwischen jedem Bissen, ebenso wie mit vollem Mund zu trinken, schickt sich nicht. Auch ist es unpassend, wenn man die Spur der Lippen am Glas bemerkt, oder wenn ein Tropfen am Rand herunterläuft. Man kann beides leicht dadurch vermeiden, daß man das Glas nicht in den Mund nimmt und mit der Unterlippe unterstützt, sondern daß man mit den Lippen die Zähne vor der Berührung mit der kalten Flüssigkeit schützt, also etwa dieselbe Mundstellung hat, wie der Trompeter, wenn er sein Schallzeug ansetzt.

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[98/0108] kann und muß sich jeder angewöhnen, der in feiner Gesellschaft verkehren will. Ist beim Essen etwas von den Speisen heruntergefallen, so läßt man es ruhig liegen, höchstens kann man es mit dem Fuß unbemerkt unter den Tisch schieben, damit es später beim Aufstehen nicht zertreten wird. Auch vom Tisch gefallene Gabeln, Messer u. s. w. hebt man nicht selbst auf; eine aufmerksame Bedienung muß solchen Unglücksfall gleich bemerken und den fehlenden Gegenstand durch einen neuen, auf einem Teller – ja nicht in der Hand! – gebracht, ersetzen. Zwischen jedem Bissen, ebenso wie mit vollem Mund zu trinken, schickt sich nicht. Auch ist es unpassend, wenn man die Spur der Lippen am Glas bemerkt, oder wenn ein Tropfen am Rand herunterläuft. Man kann beides leicht dadurch vermeiden, daß man das Glas nicht in den Mund nimmt und mit der Unterlippe unterstützt, sondern daß man mit den Lippen die Zähne vor der Berührung mit der kalten Flüssigkeit schützt, also etwa dieselbe Mundstellung hat, wie der Trompeter, wenn er sein Schallzeug ansetzt. Wenn auch bei einer feinen Mahlzeit alles so hergerichtet sein sollte, daß man nichts in

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/108>, abgerufen am 04.12.2024.