Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.mit Speise und Trank zu versehen, nur in sehr großen Gesellschaften anwenden, wenn man ein feierliches und umständliches Souper vermeiden will. Es sind dann in einem besonderen Zimmer alle möglichen kalten Schüsseln aufgestellt in mehr oder weniger großer Auswahl, Vorspeisen, kaltes Fleisch, Salate, süße Schüsseln, Butter, Käse u. s. w. Ebenso befinden sich da Teller, Servietten, Bestecke, Gläser, kurz alles, was zu einer Tafel gehört, und jeder Herr muß nun seine Dame zu einem der überall aufgestellten kleineren Tische geleiten, ihr ein Couvert bringen und sie mit allem, was sie sich nur irgend wünscht, versehen. Glaubt man, dies ohne sie vorher zu fragen, mit welchen Speisen man ihr dienen darf, thun zu können, so bringe man ihr nach eignem Gutdünken, andernfalls erkundige man sich vorher nach ihren Befehlen. Der Wein steht gewöhnlich schon vorher auf allen Tischen, an denen gegessen werden soll; im andern Fall muß man sich auch damit am Büffett versorgen. Nur sei man bei dieser Gelegenheit nicht zaghaft, denn da die ganze Veranstaltung etwas sehr Zwangloses hat, so wird es auch immer bei einem solchen Angriff auf ein Büffett, besonders da nur Herren dabei sind, nicht immer sehr förmlich zugehen, und manche werden ihre Formlosigkeit mit Speise und Trank zu versehen, nur in sehr großen Gesellschaften anwenden, wenn man ein feierliches und umständliches Souper vermeiden will. Es sind dann in einem besonderen Zimmer alle möglichen kalten Schüsseln aufgestellt in mehr oder weniger großer Auswahl, Vorspeisen, kaltes Fleisch, Salate, süße Schüsseln, Butter, Käse u. s. w. Ebenso befinden sich da Teller, Servietten, Bestecke, Gläser, kurz alles, was zu einer Tafel gehört, und jeder Herr muß nun seine Dame zu einem der überall aufgestellten kleineren Tische geleiten, ihr ein Couvert bringen und sie mit allem, was sie sich nur irgend wünscht, versehen. Glaubt man, dies ohne sie vorher zu fragen, mit welchen Speisen man ihr dienen darf, thun zu können, so bringe man ihr nach eignem Gutdünken, andernfalls erkundige man sich vorher nach ihren Befehlen. Der Wein steht gewöhnlich schon vorher auf allen Tischen, an denen gegessen werden soll; im andern Fall muß man sich auch damit am Büffett versorgen. Nur sei man bei dieser Gelegenheit nicht zaghaft, denn da die ganze Veranstaltung etwas sehr Zwangloses hat, so wird es auch immer bei einem solchen Angriff auf ein Büffett, besonders da nur Herren dabei sind, nicht immer sehr förmlich zugehen, und manche werden ihre Formlosigkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="114"/> mit Speise und Trank zu versehen, nur in sehr großen Gesellschaften anwenden, wenn man ein feierliches und umständliches Souper vermeiden will. Es sind dann in einem besonderen Zimmer alle möglichen kalten Schüsseln aufgestellt in mehr oder weniger großer Auswahl, Vorspeisen, kaltes Fleisch, Salate, süße Schüsseln, Butter, Käse u. s. w. Ebenso befinden sich da Teller, Servietten, Bestecke, Gläser, kurz alles, was zu einer Tafel gehört, und jeder Herr muß nun seine Dame zu einem der überall aufgestellten kleineren Tische geleiten, ihr ein Couvert bringen und sie mit allem, was sie sich nur irgend wünscht, versehen. Glaubt man, dies ohne sie vorher zu fragen, mit welchen Speisen man ihr dienen darf, thun zu können, so bringe man ihr nach eignem Gutdünken, andernfalls erkundige man sich vorher nach ihren Befehlen. Der Wein steht gewöhnlich schon vorher auf allen Tischen, an denen gegessen werden soll; im andern Fall muß man sich auch damit am Büffett versorgen. Nur sei man bei dieser Gelegenheit nicht zaghaft, denn da die ganze Veranstaltung etwas sehr Zwangloses hat, so wird es auch immer bei einem solchen Angriff auf ein Büffett, besonders da nur Herren dabei sind, nicht immer sehr förmlich zugehen, und manche werden ihre Formlosigkeit </p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
mit Speise und Trank zu versehen, nur in sehr großen Gesellschaften anwenden, wenn man ein feierliches und umständliches Souper vermeiden will. Es sind dann in einem besonderen Zimmer alle möglichen kalten Schüsseln aufgestellt in mehr oder weniger großer Auswahl, Vorspeisen, kaltes Fleisch, Salate, süße Schüsseln, Butter, Käse u. s. w. Ebenso befinden sich da Teller, Servietten, Bestecke, Gläser, kurz alles, was zu einer Tafel gehört, und jeder Herr muß nun seine Dame zu einem der überall aufgestellten kleineren Tische geleiten, ihr ein Couvert bringen und sie mit allem, was sie sich nur irgend wünscht, versehen. Glaubt man, dies ohne sie vorher zu fragen, mit welchen Speisen man ihr dienen darf, thun zu können, so bringe man ihr nach eignem Gutdünken, andernfalls erkundige man sich vorher nach ihren Befehlen. Der Wein steht gewöhnlich schon vorher auf allen Tischen, an denen gegessen werden soll; im andern Fall muß man sich auch damit am Büffett versorgen. Nur sei man bei dieser Gelegenheit nicht zaghaft, denn da die ganze Veranstaltung etwas sehr Zwangloses hat, so wird es auch immer bei einem solchen Angriff auf ein Büffett, besonders da nur Herren dabei sind, nicht immer sehr förmlich zugehen, und manche werden ihre Formlosigkeit
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