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Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898.

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genügend groß sei, so daß alle Personen vollständig bequem an ihm Platz nehmen können. Viele haben die Gewohnheit beim Essen die Ellbogen weit von sich abzuspreizen; wenn dies auch durchaus nicht schön ist, so muß man doch beim Auflegen der Couverts darauf Rücksicht nehmen, damit die beiden Nachbarn eines solchen Unholdes unbehelligt essen, und was noch mehr ist, trinken können, ohne im gefährlichsten Augenblick gestoßen zu werden. Zu weit voneinander sitzen ist allerdings auch nicht angenehm, doch ist dieser Schade immerhin weit geringer; ist man im Zweifel, ob man noch eine Platte mehr in den Ausziehtisch einschieben soll, so thue man es stets und lasse lieber seine Gäste etwas weiter voneinander Platz nehmen, als daß man sie in die Notwendigkeit versetzt, sich immer eine Viertelwendung herumzudrehen, wenn ihnen selbst oder dem Nachbar serviert wird, ganz abgesehen davon, daß selbst bei der geschicktesten Bedienung die Gefahr sehr nahe liegt, daß die Gäste durch die gereichten Schüsseln beschmutzt werden. Man vermeide ferner, daß einer oder der andre gerade vor die Beine des Tisches zu sitzen kommt, was besonders für Damen höchst unangenehm ist. Der Tisch soll aber stets so stehen, daß er von allen

genügend groß sei, so daß alle Personen vollständig bequem an ihm Platz nehmen können. Viele haben die Gewohnheit beim Essen die Ellbogen weit von sich abzuspreizen; wenn dies auch durchaus nicht schön ist, so muß man doch beim Auflegen der Couverts darauf Rücksicht nehmen, damit die beiden Nachbarn eines solchen Unholdes unbehelligt essen, und was noch mehr ist, trinken können, ohne im gefährlichsten Augenblick gestoßen zu werden. Zu weit voneinander sitzen ist allerdings auch nicht angenehm, doch ist dieser Schade immerhin weit geringer; ist man im Zweifel, ob man noch eine Platte mehr in den Ausziehtisch einschieben soll, so thue man es stets und lasse lieber seine Gäste etwas weiter voneinander Platz nehmen, als daß man sie in die Notwendigkeit versetzt, sich immer eine Viertelwendung herumzudrehen, wenn ihnen selbst oder dem Nachbar serviert wird, ganz abgesehen davon, daß selbst bei der geschicktesten Bedienung die Gefahr sehr nahe liegt, daß die Gäste durch die gereichten Schüsseln beschmutzt werden. Man vermeide ferner, daß einer oder der andre gerade vor die Beine des Tisches zu sitzen kommt, was besonders für Damen höchst unangenehm ist. Der Tisch soll aber stets so stehen, daß er von allen

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[76/0086] genügend groß sei, so daß alle Personen vollständig bequem an ihm Platz nehmen können. Viele haben die Gewohnheit beim Essen die Ellbogen weit von sich abzuspreizen; wenn dies auch durchaus nicht schön ist, so muß man doch beim Auflegen der Couverts darauf Rücksicht nehmen, damit die beiden Nachbarn eines solchen Unholdes unbehelligt essen, und was noch mehr ist, trinken können, ohne im gefährlichsten Augenblick gestoßen zu werden. Zu weit voneinander sitzen ist allerdings auch nicht angenehm, doch ist dieser Schade immerhin weit geringer; ist man im Zweifel, ob man noch eine Platte mehr in den Ausziehtisch einschieben soll, so thue man es stets und lasse lieber seine Gäste etwas weiter voneinander Platz nehmen, als daß man sie in die Notwendigkeit versetzt, sich immer eine Viertelwendung herumzudrehen, wenn ihnen selbst oder dem Nachbar serviert wird, ganz abgesehen davon, daß selbst bei der geschicktesten Bedienung die Gefahr sehr nahe liegt, daß die Gäste durch die gereichten Schüsseln beschmutzt werden. Man vermeide ferner, daß einer oder der andre gerade vor die Beine des Tisches zu sitzen kommt, was besonders für Damen höchst unangenehm ist. Der Tisch soll aber stets so stehen, daß er von allen

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Zitationshilfe: Hahn, Alban von: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig, ca. 1898, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahn_verkehr_1898/86>, abgerufen am 04.12.2024.