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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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gentlicher, und ihre Verführung zur em-
pirischen Behandlung immer gefährlicher,
wenn sie eine noch größere Verschieden-
heit von Krankheitszuständen unter sich
begreifen, welche kaum mit ein Paar
ähnlichen Symptomen sich einander, blos
in der Entfernung, nähern, während die
große Zahl ihrer übrigen Zufälle und Ei-
genheiten sehr weit von einander abwei-
chen. Die vieldeutigen Namen von kal-
ten Fiebern, Gelbsucht, Wassersucht,
Schwindsucht, Leukorrhöe, Hämorrhoi-
den, Rheumatism, Schlagfluß, Krämpfe,
Lähmung, Melancholie, Manie, u. s. w.
mögen zu Beispielen dienen.

Anm. Welche unzählige, höchst von einander
abweichende Arten von sogenannten Wech-
selfiebern
giebt es nicht, die höchstens
das Phänomen von Frost und Hitze, und
etwas typusähnliches, und oft auch wohl
dieses nicht einmahl, mit einander gemein
haben! Bei näherer Erforschung ihrer
übrigen Zeichen findet man, daß fast je-
de dieser abweichenden Arten eine Krank-
heit sui generis ist. -- Mit welchem Rech-
te könnte man die vielen höchst verschied-
nen Krankheiten, die in ihren übrigen

gentlicher, und ihre Verführung zur em-
pirischen Behandlung immer gefährlicher,
wenn sie eine noch größere Verschieden-
heit von Krankheitszuständen unter sich
begreifen, welche kaum mit ein Paar
ähnlichen Symptomen sich einander, blos
in der Entfernung, nähern, während die
große Zahl ihrer übrigen Zufälle und Ei-
genheiten sehr weit von einander abwei-
chen. Die vieldeutigen Namen von kal-
ten Fiebern, Gelbsucht, Wassersucht,
Schwindsucht, Leukorrhöe, Hämorrhoi-
den, Rheumatism, Schlagfluß, Krämpfe,
Lähmung, Melancholie, Manie, u. s. w.
mögen zu Beispielen dienen.

Anm. Welche unzählige, höchst von einander
abweichende Arten von sogenannten Wech-
selfiebern
giebt es nicht, die höchstens
das Phänomen von Frost und Hitze, und
etwas typusähnliches, und oft auch wohl
dieses nicht einmahl, mit einander gemein
haben! Bei näherer Erforschung ihrer
übrigen Zeichen findet man, daß fast je-
de dieser abweichenden Arten eine Krank-
heit sui generis ist. — Mit welchem Rech-
te könnte man die vielen höchst verschied-
nen Krankheiten, die in ihren übrigen
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[52/0108] gentlicher, und ihre Verführung zur em- pirischen Behandlung immer gefährlicher, wenn sie eine noch größere Verschieden- heit von Krankheitszuständen unter sich begreifen, welche kaum mit ein Paar ähnlichen Symptomen sich einander, blos in der Entfernung, nähern, während die große Zahl ihrer übrigen Zufälle und Ei- genheiten sehr weit von einander abwei- chen. Die vieldeutigen Namen von kal- ten Fiebern, Gelbsucht, Wassersucht, Schwindsucht, Leukorrhöe, Hämorrhoi- den, Rheumatism, Schlagfluß, Krämpfe, Lähmung, Melancholie, Manie, u. s. w. mögen zu Beispielen dienen. Anm. Welche unzählige, höchst von einander abweichende Arten von sogenannten Wech- selfiebern giebt es nicht, die höchstens das Phänomen von Frost und Hitze, und etwas typusähnliches, und oft auch wohl dieses nicht einmahl, mit einander gemein haben! Bei näherer Erforschung ihrer übrigen Zeichen findet man, daß fast je- de dieser abweichenden Arten eine Krank- heit sui generis ist. — Mit welchem Rech- te könnte man die vielen höchst verschied- nen Krankheiten, die in ihren übrigen

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/108>, abgerufen am 23.11.2024.