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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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leitet, etwas Unwahres, Halbwahres oder
anders Vorhandnes aus Bequemlichkeit oder
dem Fragenden zu Gefallen, zu bejahen
oder zu verneinen, wodurch ein falsches
Bild der Krankheit und eine unpassende
Heilart entstehen muß.

Anm. Er darf, mit einem Worte, weder
den Kranken, noch den Krankenwärter
bei der ersten Erkundigung fragen: "war
nicht etwa auch dieser oder jener Um-
stand da?" "Nicht wahr, es war so und
so?" Dergleichen zu einer falschen An-
gabe verführende Suggestionen darf sich
der Arzt nie zu Schulden kommen lassen.
67.

Ist nun bei diesen freiwilligen Anga-
ben von mehrern Theilen oder Funktio-
nen des Körpers nichts erwähnt worden,
so fragt der Arzt, was in Rücksicht die-
ser Theile und dieser Funktionen noch zu
erinnern sei, aber in allgemeinen Aus-
drücken, damit der Berichtgeber genöthigt
sei, sich speciell darüber zu äußern.

antworten könnte, sonst wird derselbe ver-
leitet, etwas Unwahres, Halbwahres oder
anders Vorhandnes aus Bequemlichkeit oder
dem Fragenden zu Gefallen, zu bejahen
oder zu verneinen, wodurch ein falsches
Bild der Krankheit und eine unpassende
Heilart entstehen muß.

Anm. Er darf, mit einem Worte, weder
den Kranken, noch den Krankenwärter
bei der ersten Erkundigung fragen: „war
nicht etwa auch dieser oder jener Um-
stand da?“ „Nicht wahr, es war so und
so?“ Dergleichen zu einer falschen An-
gabe verführende Suggestionen darf sich
der Arzt nie zu Schulden kommen lassen.
67.

Ist nun bei diesen freiwilligen Anga-
ben von mehrern Theilen oder Funktio-
nen des Körpers nichts erwähnt worden,
so fragt der Arzt, was in Rücksicht die-
ser Theile und dieser Funktionen noch zu
erinnern sei, aber in allgemeinen Aus-
drücken, damit der Berichtgeber genöthigt
sei, sich speciell darüber zu äußern.

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[66/0122] antworten könnte, sonst wird derselbe ver- leitet, etwas Unwahres, Halbwahres oder anders Vorhandnes aus Bequemlichkeit oder dem Fragenden zu Gefallen, zu bejahen oder zu verneinen, wodurch ein falsches Bild der Krankheit und eine unpassende Heilart entstehen muß. Anm. Er darf, mit einem Worte, weder den Kranken, noch den Krankenwärter bei der ersten Erkundigung fragen: „war nicht etwa auch dieser oder jener Um- stand da?“ „Nicht wahr, es war so und so?“ Dergleichen zu einer falschen An- gabe verführende Suggestionen darf sich der Arzt nie zu Schulden kommen lassen. 67. Ist nun bei diesen freiwilligen Anga- ben von mehrern Theilen oder Funktio- nen des Körpers nichts erwähnt worden, so fragt der Arzt, was in Rücksicht die- ser Theile und dieser Funktionen noch zu erinnern sei, aber in allgemeinen Aus- drücken, damit der Berichtgeber genöthigt sei, sich speciell darüber zu äußern.

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/122>, abgerufen am 27.11.2024.