Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
106.

Wäre auf die erste Gabe gar nichts
erfolgt, wenigstens nichts Deutliches, Be-
stimmbares, so wird eine zweite, doppelt
stärkere den zweiten Tag, und wenn auch
diese der Absicht noch nicht entspräche,
allenfalls eine noch stärkere am dritten
Tage, ihre Wirkung schon zu erkennen
geben.

107.

Diese Wiederholung wird jedoch sel-
ten nöthig seyn, wenn die Versuchsper-
son und der Arzt gleich aufmerksam sind;
so wie es auch weit sichrer ist, um ei-
nen reinen Erfolg, wenigstens in Hinsicht
der Succession der Symptome auf einander,
zu sehen, wenn bei einer Person nur mit
einer einzigen Gabe der Versuch angestellt
wird, und erst nach Wochen vielleicht
mit einer zweiten Gabe derselben, oder
besser, nach geraumer Zeit, mit einer einzel-
nen Gabe einer andern Arzneisubstanz.

108.

So erfährt man die Aufeinanderfolge
der Arzneisymptomen genauer, als wenn

106.

Wäre auf die erste Gabe gar nichts
erfolgt, wenigstens nichts Deutliches, Be-
stimmbares, so wird eine zweite, doppelt
stärkere den zweiten Tag, und wenn auch
diese der Absicht noch nicht entspräche,
allenfalls eine noch stärkere am dritten
Tage, ihre Wirkung schon zu erkennen
geben.

107.

Diese Wiederholung wird jedoch sel-
ten nöthig seyn, wenn die Versuchsper-
son und der Arzt gleich aufmerksam sind;
so wie es auch weit sichrer ist, um ei-
nen reinen Erfolg, wenigstens in Hinsicht
der Succession der Symptome auf einander,
zu sehen, wenn bei einer Person nur mit
einer einzigen Gabe der Versuch angestellt
wird, und erst nach Wochen vielleicht
mit einer zweiten Gabe derselben, oder
besser, nach geraumer Zeit, mit einer einzel-
nen Gabe einer andern Arzneisubstanz.

108.

So erfährt man die Aufeinanderfolge
der Arzneisymptomen genauer, als wenn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0152" n="96"/>
        <div n="2">
          <head>106.</head><lb/>
          <p>Wäre auf die erste Gabe gar nichts<lb/>
erfolgt, wenigstens nichts Deutliches, Be-<lb/>
stimmbares, so wird eine zweite, doppelt<lb/>
stärkere den zweiten Tag, und wenn auch<lb/>
diese der Absicht noch nicht entspräche,<lb/>
allenfalls eine noch stärkere am dritten<lb/>
Tage, ihre Wirkung schon zu erkennen<lb/>
geben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>107.</head><lb/>
          <p>Diese Wiederholung wird jedoch sel-<lb/>
ten nöthig seyn, wenn die Versuchsper-<lb/>
son und der Arzt gleich aufmerksam sind;<lb/>
so wie es auch weit sichrer ist, um ei-<lb/>
nen reinen Erfolg, wenigstens in Hinsicht<lb/>
der Succession der Symptome auf einander,<lb/>
zu sehen, wenn bei einer Person nur mit<lb/>
einer einzigen Gabe der Versuch angestellt<lb/>
wird, und erst nach Wochen vielleicht<lb/>
mit einer zweiten Gabe <hi rendition="#g">derselben</hi>, oder<lb/>
besser, nach geraumer Zeit, mit einer einzel-<lb/>
nen Gabe <hi rendition="#g">einer andern</hi> Arzneisubstanz.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>108.</head><lb/>
          <p>So erfährt man die Aufeinanderfolge<lb/>
der Arzneisymptomen genauer, als wenn<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0152] 106. Wäre auf die erste Gabe gar nichts erfolgt, wenigstens nichts Deutliches, Be- stimmbares, so wird eine zweite, doppelt stärkere den zweiten Tag, und wenn auch diese der Absicht noch nicht entspräche, allenfalls eine noch stärkere am dritten Tage, ihre Wirkung schon zu erkennen geben. 107. Diese Wiederholung wird jedoch sel- ten nöthig seyn, wenn die Versuchsper- son und der Arzt gleich aufmerksam sind; so wie es auch weit sichrer ist, um ei- nen reinen Erfolg, wenigstens in Hinsicht der Succession der Symptome auf einander, zu sehen, wenn bei einer Person nur mit einer einzigen Gabe der Versuch angestellt wird, und erst nach Wochen vielleicht mit einer zweiten Gabe derselben, oder besser, nach geraumer Zeit, mit einer einzel- nen Gabe einer andern Arzneisubstanz. 108. So erfährt man die Aufeinanderfolge der Arzneisymptomen genauer, als wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/152
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/152>, abgerufen am 23.11.2024.