Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
(und alle mögliche Gährung und Verder-
bung auf immer unmöglich zu machen);
so hat man doch für Pflanzen, welche
viel zähen Schleim oder ein Uebermas an
Eiweißstoff enthalten (z. B. Beinwell-
wurzel, Freisamveilchen, Hundsdillgleiß,
Schwarznachtschatten, u. s. w.) gewöhn-
lich ein doppeltes Verhältniß an Wein-
geist zu dieser Absicht nöthig. -- Von
dem, nach Tag und Nacht in verstopften
Gläsern abgesetzten Eiweißstoffe wird das
Helle abgegossen zum Verwahren für den
arzneilichen Gebrauch.
231.

Die übrigen, nicht frisch zu erlangen-
den und ausländischen Gewächse wird der
rationelle Arzt nie in Pulverform auf Treu
und Glauben annehmen, sondern sich von
ihrer Aechtheit in ihrem rohen, ganzen
Zustande vorher überzeugen, ehe er die
mindeste arzneiliche Anwendung von ih-
nen macht.

Anm. Um sie als Pulver zu verwahren, be-
darf man Vorsicht. Die auch völlig trock-
nen, ganzen, rohen Gewächssubstanzen
enthalten doch noch immer innerhalb ih-
(und alle mögliche Gährung und Verder-
bung auf immer unmöglich zu machen);
so hat man doch für Pflanzen, welche
viel zähen Schleim oder ein Uebermas an
Eiweißstoff enthalten (z. B. Beinwell-
wurzel, Freisamveilchen, Hundsdillgleiß,
Schwarznachtschatten, u. s. w.) gewöhn-
lich ein doppeltes Verhältniß an Wein-
geist zu dieser Absicht nöthig. — Von
dem, nach Tag und Nacht in verstopften
Gläsern abgesetzten Eiweißstoffe wird das
Helle abgegossen zum Verwahren für den
arzneilichen Gebrauch.
231.

Die übrigen, nicht frisch zu erlangen-
den und ausländischen Gewächse wird der
rationelle Arzt nie in Pulverform auf Treu
und Glauben annehmen, sondern sich von
ihrer Aechtheit in ihrem rohen, ganzen
Zustande vorher überzeugen, ehe er die
mindeste arzneiliche Anwendung von ih-
nen macht.

Anm. Um sie als Pulver zu verwahren, be-
darf man Vorsicht. Die auch völlig trock-
nen, ganzen, rohen Gewächssubstanzen
enthalten doch noch immer innerhalb ih-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <note place="end"><pb facs="#f0240" n="184"/>
(und alle mögliche Gährung und Verder-<lb/>
bung auf immer unmöglich zu machen);<lb/>
so hat man doch für Pflanzen, welche<lb/>
viel zähen Schleim oder ein Uebermas an<lb/>
Eiweißstoff enthalten (z. B. Beinwell-<lb/>
wurzel, Freisamveilchen, Hundsdillgleiß,<lb/>
Schwarznachtschatten, u. s. w.) gewöhn-<lb/>
lich ein doppeltes Verhältniß an Wein-<lb/>
geist zu dieser Absicht nöthig. &#x2014; Von<lb/>
dem, nach Tag und Nacht in verstopften<lb/>
Gläsern abgesetzten Eiweißstoffe wird das<lb/>
Helle abgegossen zum Verwahren für den<lb/>
arzneilichen Gebrauch.</note>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>231.</head><lb/>
          <p>Die übrigen, nicht frisch zu erlangen-<lb/>
den und ausländischen Gewächse wird der<lb/>
rationelle Arzt nie in Pulverform auf Treu<lb/>
und Glauben annehmen, sondern sich von<lb/>
ihrer Aechtheit in ihrem rohen, ganzen<lb/>
Zustande vorher überzeugen, ehe er die<lb/>
mindeste arzneiliche Anwendung von ih-<lb/>
nen macht.</p><lb/>
          <note place="end"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Um sie als Pulver zu verwahren, be-<lb/>
darf man Vorsicht. Die auch völlig trock-<lb/>
nen, ganzen, rohen Gewächssubstanzen<lb/>
enthalten doch noch immer innerhalb ih-<lb/></note>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184/0240] (und alle mögliche Gährung und Verder- bung auf immer unmöglich zu machen); so hat man doch für Pflanzen, welche viel zähen Schleim oder ein Uebermas an Eiweißstoff enthalten (z. B. Beinwell- wurzel, Freisamveilchen, Hundsdillgleiß, Schwarznachtschatten, u. s. w.) gewöhn- lich ein doppeltes Verhältniß an Wein- geist zu dieser Absicht nöthig. — Von dem, nach Tag und Nacht in verstopften Gläsern abgesetzten Eiweißstoffe wird das Helle abgegossen zum Verwahren für den arzneilichen Gebrauch. 231. Die übrigen, nicht frisch zu erlangen- den und ausländischen Gewächse wird der rationelle Arzt nie in Pulverform auf Treu und Glauben annehmen, sondern sich von ihrer Aechtheit in ihrem rohen, ganzen Zustande vorher überzeugen, ehe er die mindeste arzneiliche Anwendung von ih- nen macht. Anm. Um sie als Pulver zu verwahren, be- darf man Vorsicht. Die auch völlig trock- nen, ganzen, rohen Gewächssubstanzen enthalten doch noch immer innerhalb ih-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/240
Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/240>, abgerufen am 23.11.2024.