Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.offen stehendem Munde, u. s. w. wird von der kleinsten Gabe Mohnsaft binnen weni- gen Stunden zur Besinnung gebracht und binnen noch einigen Stunden zur Gesund- heit wieder hergestellt, wenn auch die Gabe millionmahl kleiner war, als sie je ein Arzt auf der Welt verordnete. Die Empfindlichkeit des kranken oder kränk- lichen Körpers steigt in vielen Fällen so hoch, daß äußere Potenzen auf ihn zu wirken und ihn zu erregen anfangen, de- ren Existenz sogar oft geleugnet ward, weil sie auf den gesunden, festen Körper und in manchen dazu nicht geeigneten Krankheiten keine in die Augen fal- lende Wirkung zeigen, wie z. B. der thierische Magnetism (Animalism), jene bei gewissen Arten der Berührung oder Fast-Berührung von einem lebenden Kör- per auf den andern influirende Kraft, wel- che in schwächlichen, zärtlichen und em- pfindlichen Personen beider Geschlechter eine erstaunenswürdige Erregung hervor- bringt. Wie unbegreiflich klein werden hienach die immer noch materiellen Gaben homöopathischer Arznei bereitet werden können, um doch noch in dem so empfind- lichen kranken Körper erstaunenswürdige Erregung hervorzubringen! offen stehendem Munde, u. s. w. wird von der kleinsten Gabe Mohnsaft binnen weni- gen Stunden zur Besinnung gebracht und binnen noch einigen Stunden zur Gesund- heit wieder hergestellt, wenn auch die Gabe millionmahl kleiner war, als sie je ein Arzt auf der Welt verordnete. Die Empfindlichkeit des kranken oder kränk- lichen Körpers steigt in vielen Fällen so hoch, daß äußere Potenzen auf ihn zu wirken und ihn zu erregen anfangen, de- ren Existenz sogar oft geleugnet ward, weil sie auf den gesunden, festen Körper und in manchen dazu nicht geeigneten Krankheiten keine in die Augen fal- lende Wirkung zeigen, wie z. B. der thierische Magnetism (Animalism), jene bei gewissen Arten der Berührung oder Fast-Berührung von einem lebenden Kör- per auf den andern influirende Kraft, wel- che in schwächlichen, zärtlichen und em- pfindlichen Personen beider Geschlechter eine erstaunenswürdige Erregung hervor- bringt. Wie unbegreiflich klein werden hienach die immer noch materiellen Gaben homöopathischer Arznei bereitet werden können, um doch noch in dem so empfind- lichen kranken Körper erstaunenswürdige Erregung hervorzubringen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note place="end"><pb facs="#f0250" n="194"/> offen stehendem Munde, u. s. w. wird von<lb/> der kleinsten Gabe Mohnsaft binnen weni-<lb/> gen Stunden zur Besinnung gebracht und<lb/> binnen noch einigen Stunden zur Gesund-<lb/> heit wieder hergestellt, wenn auch die<lb/> Gabe millionmahl kleiner war, als sie je<lb/> ein Arzt auf der Welt verordnete. Die<lb/> Empfindlichkeit des kranken oder kränk-<lb/> lichen Körpers steigt in vielen Fällen so<lb/> hoch, daß äußere Potenzen auf ihn zu<lb/> wirken und ihn zu erregen anfangen, de-<lb/> ren Existenz sogar oft geleugnet ward,<lb/> weil sie auf den gesunden, festen Körper<lb/> und in manchen dazu nicht geeigneten<lb/> Krankheiten keine <hi rendition="#g">in die Augen fal-<lb/> lende</hi> Wirkung zeigen, wie z. B. der<lb/><hi rendition="#g">thierische Magnetism</hi> (Animalism),<lb/> jene bei gewissen Arten der Berührung oder<lb/> Fast-Berührung von einem lebenden Kör-<lb/> per auf den andern influirende Kraft, wel-<lb/> che in schwächlichen, zärtlichen und em-<lb/> pfindlichen Personen beider Geschlechter<lb/> eine erstaunenswürdige Erregung hervor-<lb/> bringt. Wie unbegreiflich klein werden<lb/> hienach die immer noch materiellen Gaben<lb/> homöopathischer Arznei bereitet werden<lb/> können, um doch noch in dem so empfind-<lb/> lichen kranken Körper erstaunenswürdige<lb/> Erregung hervorzubringen!</note> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [194/0250]
offen stehendem Munde, u. s. w. wird von
der kleinsten Gabe Mohnsaft binnen weni-
gen Stunden zur Besinnung gebracht und
binnen noch einigen Stunden zur Gesund-
heit wieder hergestellt, wenn auch die
Gabe millionmahl kleiner war, als sie je
ein Arzt auf der Welt verordnete. Die
Empfindlichkeit des kranken oder kränk-
lichen Körpers steigt in vielen Fällen so
hoch, daß äußere Potenzen auf ihn zu
wirken und ihn zu erregen anfangen, de-
ren Existenz sogar oft geleugnet ward,
weil sie auf den gesunden, festen Körper
und in manchen dazu nicht geeigneten
Krankheiten keine in die Augen fal-
lende Wirkung zeigen, wie z. B. der
thierische Magnetism (Animalism),
jene bei gewissen Arten der Berührung oder
Fast-Berührung von einem lebenden Kör-
per auf den andern influirende Kraft, wel-
che in schwächlichen, zärtlichen und em-
pfindlichen Personen beider Geschlechter
eine erstaunenswürdige Erregung hervor-
bringt. Wie unbegreiflich klein werden
hienach die immer noch materiellen Gaben
homöopathischer Arznei bereitet werden
können, um doch noch in dem so empfind-
lichen kranken Körper erstaunenswürdige
Erregung hervorzubringen!
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