Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.Man darf sich nicht wundern, daß Man darf sich nicht wundern, daß <TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0049" n="XLI"/> <p>Man darf sich nicht wundern, daß<lb/><hi rendition="#i">Marcus</hi> (Magaz. II. 2.) eine <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Entzündung und<lb/> Geschwulst der Zunge und des Ra-<lb/> chens</hi></hi> schnell und dauerhaft mit einem<lb/> Mittel geheilt hat, welches nach der tägli-<lb/> chen, tausendfachen Erfahrung aller Aerz-<lb/> te ganz specifisch Entzündung der innern<lb/> Theile des Mundes erzeugt (mit <hi rendition="#g">Queck-<lb/> silber</hi>) welches dergleichen schon bei<lb/> äußerer Auflegung (der merkurialischen<lb/> Salben, Pflaster oder des Sublimats) auf die<lb/> Haut des übrigen Körpers thut, wie <hi rendition="#i">Degner</hi><lb/> nebst Andern erfuhr. — Die <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Gemüthsstö-<lb/> rung</hi></hi> und die <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Herzensangst</hi></hi>, welche, un-<lb/> ter Andern, <hi rendition="#i">Hill</hi> vom Quecksilbergebrau-<lb/> che wahrnahm, und die bekannte, fast<lb/> specifische Tendenz dieses Metalls, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Spei-<lb/> chelfluß</hi></hi> zu erregen, erklärt sehr einleuch-<lb/> tend, wie <hi rendition="#i">W. Perfect</hi> eine mit <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Speichel-<lb/> fluß</hi></hi> abwechselnde <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Melancholie</hi></hi> mit<lb/> Quecksilber dauerhaft heilen konnte. —<lb/> Woher kömmt des Quecksilbers guter Ruf<lb/> in der <hi rendition="#g">häutigen <hi rendition="#i">Bräune</hi></hi>? Warum war<lb/><hi rendition="#i">Seelig</hi> in Heilung der von Frieselfieber be-<lb/> gleiteten <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">bösartigen Bräune</hi></hi> so glücklich<lb/> mit Kalomel? Macht wohl irgend eine Arz-<lb/> nei in der Welt vor sich eine schlimmere<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Bräune</hi></hi> als Kalomel? — Heilte <hi rendition="#i">Sauter</hi> je-<lb/> ne <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">geschwürige Mundentzündung mit<lb/></hi></hi></p> </div> </front> </text> </TEI> [XLI/0049]
Man darf sich nicht wundern, daß
Marcus (Magaz. II. 2.) eine Entzündung und
Geschwulst der Zunge und des Ra-
chens schnell und dauerhaft mit einem
Mittel geheilt hat, welches nach der tägli-
chen, tausendfachen Erfahrung aller Aerz-
te ganz specifisch Entzündung der innern
Theile des Mundes erzeugt (mit Queck-
silber) welches dergleichen schon bei
äußerer Auflegung (der merkurialischen
Salben, Pflaster oder des Sublimats) auf die
Haut des übrigen Körpers thut, wie Degner
nebst Andern erfuhr. — Die Gemüthsstö-
rung und die Herzensangst, welche, un-
ter Andern, Hill vom Quecksilbergebrau-
che wahrnahm, und die bekannte, fast
specifische Tendenz dieses Metalls, Spei-
chelfluß zu erregen, erklärt sehr einleuch-
tend, wie W. Perfect eine mit Speichel-
fluß abwechselnde Melancholie mit
Quecksilber dauerhaft heilen konnte. —
Woher kömmt des Quecksilbers guter Ruf
in der häutigen Bräune? Warum war
Seelig in Heilung der von Frieselfieber be-
gleiteten bösartigen Bräune so glücklich
mit Kalomel? Macht wohl irgend eine Arz-
nei in der Welt vor sich eine schlimmere
Bräune als Kalomel? — Heilte Sauter je-
ne geschwürige Mundentzündung mit
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