[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 1. Riga u. a., 1767.Leben Catharinä der zweyten paarweise nach der Ordnung ihrer Ankunft inder Stadt. In der Kirche wohnen sie dem Gottesdienste mit aller Andacht bey: und nach- dem die Wasserweihe vollendet, und alle zu- sammen mit Weihwasser besprenget worden, läßt der Befehlshaber das Manifest wegen des zu machenden Entwurfs zu einem neuen Ge- setzbuche, so wie auch die Wahlordnung der Deputirten, nebst den übrigen Beylagen, vor- lesen; worauf der ganze anwesende Adel nach hier folgender Formel den Eid ablegt: b. "Ich Endesbenannter verspreche und "kayser-
Leben Catharinaͤ der zweyten paarweiſe nach der Ordnung ihrer Ankunft inder Stadt. In der Kirche wohnen ſie dem Gottesdienſte mit aller Andacht bey: und nach- dem die Waſſerweihe vollendet, und alle zu- ſammen mit Weihwaſſer beſprenget worden, laͤßt der Befehlshaber das Manifeſt wegen des zu machenden Entwurfs zu einem neuen Ge- ſetzbuche, ſo wie auch die Wahlordnung der Deputirten, nebſt den uͤbrigen Beylagen, vor- leſen; worauf der ganze anweſende Adel nach hier folgender Formel den Eid ablegt: b. „Ich Endesbenannter verſpreche und „kayſer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0280" n="256"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben Catharinaͤ der zweyten</hi></fw><lb/> paarweiſe nach der Ordnung ihrer Ankunft in<lb/> der Stadt. In der Kirche wohnen ſie dem<lb/> Gottesdienſte mit aller Andacht bey: und nach-<lb/> dem die Waſſerweihe vollendet, und alle zu-<lb/> ſammen mit Weihwaſſer beſprenget worden,<lb/> laͤßt der Befehlshaber das Manifeſt wegen des<lb/> zu machenden Entwurfs zu einem neuen Ge-<lb/> ſetzbuche, ſo wie auch die Wahlordnung der<lb/> Deputirten, nebſt den uͤbrigen Beylagen, vor-<lb/> leſen; worauf der ganze anweſende Adel nach<lb/> hier folgender Formel den Eid ablegt:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b.</hi> „Ich Endesbenannter verſpreche und<lb/> „gelobe zu Gott dem Allmaͤchtigen bey ſeinem hei-<lb/> „ligen Evangelio, daß ich ſoll und will bey der be-<lb/> „vorſtehenden Wahl eines Bevollmaͤchtigten von<lb/> „dem [Adel dieſes Diſtricts] zu der Commiſſion,<lb/> „die an dem Entwurfe zu einem neuen Geſetzbuche<lb/> „arbeiten ſoll, nach meinem beſten Wiſſen und<lb/> „Gewiſſen, [und bey meiner Ehre], ohne Par-<lb/> „theylichkeit und Eigennutz, noch vielweniger aus<lb/> „Freundſchaft oder Haß, einen ſolchen unter mei-<lb/> „nen Mitbruͤdern [dieſes Diſtricts] waͤhlen, den<lb/> „ich in meinem Gewiſſen hiezu fuͤr den Tuͤchtigſten<lb/> „erkenne, und von dem ich hoffe, daß er bey die-<lb/> „ſem ihm aufzutragenden gemeinſamen Geſchaͤfte<lb/> „ſich als ein treuer Diener Ihro kayſerlichen Ma-<lb/> „jeſtaͤt, und als ein redlichgeſinnter Patriot und<lb/> „eifriger Mitbuͤrger, in Anſehung des allgemei-<lb/> „nen Wohls und der getreulichen Erfuͤllung<lb/> „der dahin abzielenden huldreichſten Abſicht Ihro<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„kayſer-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0280]
Leben Catharinaͤ der zweyten
paarweiſe nach der Ordnung ihrer Ankunft in
der Stadt. In der Kirche wohnen ſie dem
Gottesdienſte mit aller Andacht bey: und nach-
dem die Waſſerweihe vollendet, und alle zu-
ſammen mit Weihwaſſer beſprenget worden,
laͤßt der Befehlshaber das Manifeſt wegen des
zu machenden Entwurfs zu einem neuen Ge-
ſetzbuche, ſo wie auch die Wahlordnung der
Deputirten, nebſt den uͤbrigen Beylagen, vor-
leſen; worauf der ganze anweſende Adel nach
hier folgender Formel den Eid ablegt:
b. „Ich Endesbenannter verſpreche und
„gelobe zu Gott dem Allmaͤchtigen bey ſeinem hei-
„ligen Evangelio, daß ich ſoll und will bey der be-
„vorſtehenden Wahl eines Bevollmaͤchtigten von
„dem [Adel dieſes Diſtricts] zu der Commiſſion,
„die an dem Entwurfe zu einem neuen Geſetzbuche
„arbeiten ſoll, nach meinem beſten Wiſſen und
„Gewiſſen, [und bey meiner Ehre], ohne Par-
„theylichkeit und Eigennutz, noch vielweniger aus
„Freundſchaft oder Haß, einen ſolchen unter mei-
„nen Mitbruͤdern [dieſes Diſtricts] waͤhlen, den
„ich in meinem Gewiſſen hiezu fuͤr den Tuͤchtigſten
„erkenne, und von dem ich hoffe, daß er bey die-
„ſem ihm aufzutragenden gemeinſamen Geſchaͤfte
„ſich als ein treuer Diener Ihro kayſerlichen Ma-
„jeſtaͤt, und als ein redlichgeſinnter Patriot und
„eifriger Mitbuͤrger, in Anſehung des allgemei-
„nen Wohls und der getreulichen Erfuͤllung
„der dahin abzielenden huldreichſten Abſicht Ihro
„kayſer-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |