tet werden könne, eine Aenderung vornemen werden. Den Chefs aller Unsrer Truppen aber befelen Wir, keinen von ihren Leuten in den ihnen vorgeschriebenen Pflichten nach- läßig werden zu lassen. Die Befolgung die- ses Unsers Befels werden Wir als einen Be- weis der wahren untertänigen Treue gegen Uns, und des Eifers für das Vaterland, ansehen, den Wir durch Unsre unveränder- liche Gnade und Wolwollen noch mer ermun- tern werden.
Nach dieser Unsrer allergnädigsten Aeuße- rung und Ermanung an Unser Kriegsheer, thun Wir auch aus Mütterlicher Gesinnung kund, wie Wir zu Unserm Leidwesen in Er- farung gebracht, daß viele in Unsrer Armee ungerechter Weise, ohne ihr Verlangen, und wider ihren Willen, zu der Zeit verabschiedet worden, da ihr Eifer gegen Uns und das Vaterland sie lebhaft antrieb, aus bloßer Ehrbegierde ferner unermüdet zu dienen: andre aber bei Beförderungen und Belonun- gen übergangen worden, und zuletzt bei vor- fallenden Vacanzen nicht bei allen Corps
zugleich
der Kaiſerin Katharinaͤ. II.
tet werden koͤnne, eine Aenderung vornemen werden. Den Chefs aller Unſrer Truppen aber befelen Wir, keinen von ihren Leuten in den ihnen vorgeſchriebenen Pflichten nach- laͤßig werden zu laſſen. Die Befolgung die- ſes Unſers Befels werden Wir als einen Be- weis der wahren untertaͤnigen Treue gegen Uns, und des Eifers fuͤr das Vaterland, anſehen, den Wir durch Unſre unveraͤnder- liche Gnade und Wolwollen noch mer ermun- tern werden.
Nach dieſer Unſrer allergnaͤdigſten Aeuße- rung und Ermanung an Unſer Kriegsheer, thun Wir auch aus Muͤtterlicher Geſinnung kund, wie Wir zu Unſerm Leidweſen in Er- farung gebracht, daß viele in Unſrer Armee ungerechter Weiſe, ohne ihr Verlangen, und wider ihren Willen, zu der Zeit verabſchiedet worden, da ihr Eifer gegen Uns und das Vaterland ſie lebhaft antrieb, aus bloßer Ehrbegierde ferner unermuͤdet zu dienen: andre aber bei Befoͤrderungen und Belonun- gen uͤbergangen worden, und zuletzt bei vor- fallenden Vacanzen nicht bei allen Corps
zugleich
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[203/0223]
der Kaiſerin Katharinaͤ. II.
tet werden koͤnne, eine Aenderung vornemen
werden. Den Chefs aller Unſrer Truppen
aber befelen Wir, keinen von ihren Leuten
in den ihnen vorgeſchriebenen Pflichten nach-
laͤßig werden zu laſſen. Die Befolgung die-
ſes Unſers Befels werden Wir als einen Be-
weis der wahren untertaͤnigen Treue gegen
Uns, und des Eifers fuͤr das Vaterland,
anſehen, den Wir durch Unſre unveraͤnder-
liche Gnade und Wolwollen noch mer ermun-
tern werden.
Nach dieſer Unſrer allergnaͤdigſten Aeuße-
rung und Ermanung an Unſer Kriegsheer,
thun Wir auch aus Muͤtterlicher Geſinnung
kund, wie Wir zu Unſerm Leidweſen in Er-
farung gebracht, daß viele in Unſrer Armee
ungerechter Weiſe, ohne ihr Verlangen, und
wider ihren Willen, zu der Zeit verabſchiedet
worden, da ihr Eifer gegen Uns und das
Vaterland ſie lebhaft antrieb, aus bloßer
Ehrbegierde ferner unermuͤdet zu dienen:
andre aber bei Befoͤrderungen und Belonun-
gen uͤbergangen worden, und zuletzt bei vor-
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[Schlözer, August Ludwig von]: Neuverändertes Rußland oder Leben Catharinä der Zweyten Kayserinn von Rußland. Bd. 2. Riga u. a., 1772, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haigold_russland02_1772/223>, abgerufen am 24.11.2024.
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