in ihm erzeugt werden, als in andern von niedlichern Speisen; so folgt daraus, daß sich auch aus dem Pflan- zenschleime (n) ein thierischer Gallert bereiten lasse; in- dessen verwandelt sich in diesem Exempel, und bei der Bildung der Kügelchen, das saure Salz der Pflanzen- körper in ein, dem menschlichen änliches Salmiaksalz, welches bei dem Feuer eine harnhafte Natur bekömmt. Zu diesem Gallerte gesellet sich auch mehr Oel (o).
Das Blutöl bildet sich aus dem wenig veränderten Pflanzenstoffe, da es offenbar Spuren einer sauern Na- tur an sich trägt (p).
Das Salz im Blute entstehet ohne Widerrede aus dem sauern Salze (q), welches in Pflanzen überflüßig herrscht, welches sich wieder mit dem Exempel der Rin- der bestätigen läst, welche ein wirklich harnhaftes Salz im Blute führen, da sie sich doch blos von säuerlichen Kräutern ernären, so wie man auch an den Seidenwür- mern, und an andern Jnsekten sieht, welche von sauern Speisen fast vollkommen harnhafte Salze herausbringen, wie dieses auch von Menschen bekannt ist, welche von nichts als Molken, die doch sauer wird, viele Jare lang ihr Leben erhalten haben. Selbst die Exempel von einer in alkalisches Salz verwandelten Säure sind nichts Sel- tenes, da nicht nur die Fäulnis änliche Wirkungen her- vorbringt, sondern auch das Feuer solches thut, darunter die Fäulnis aus einer höchst sauern Zitrone ein flüchtig harnhaftes Salz, das Feuer aus dem Sauersalze des Saueramfers (oxydis) ein feuerfestes Laugensalz (r), oder
aus
(n)[Spaltenumbruch]carthevser Mater. medic. T. II. S. 551.
(o) Ebenders. ebendas. lorry des alimens S. 357.
(p) 1 Buch.
(q)boerhaave Element. Chem. T. II. S. 327. senac angef. Ort. T. II. S. 115. quesnai Oeconom. animal. T. II. S. 175. 373. u. f. [Spaltenumbruch]Neumann nach Zimmerm. Aus- gabe S. 2220. T. III. der nach sei- nem Tode herausgegeb. Auflage S. 40.
(r) Aus dem sauern Kristallsalze des Sauerklees (acetosella) wird bei schnellem Feuer ein feuerfestes Salz, indem der saure Theil ins Wasser tritt. nevmann T. III. S. 40.
Q 4
Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f.
in ihm erzeugt werden, als in andern von niedlichern Speiſen; ſo folgt daraus, daß ſich auch aus dem Pflan- zenſchleime (n) ein thieriſcher Gallert bereiten laſſe; in- deſſen verwandelt ſich in dieſem Exempel, und bei der Bildung der Kuͤgelchen, das ſaure Salz der Pflanzen- koͤrper in ein, dem menſchlichen aͤnliches Salmiakſalz, welches bei dem Feuer eine harnhafte Natur bekoͤmmt. Zu dieſem Gallerte geſellet ſich auch mehr Oel (o).
Das Blutoͤl bildet ſich aus dem wenig veraͤnderten Pflanzenſtoffe, da es offenbar Spuren einer ſauern Na- tur an ſich traͤgt (p).
Das Salz im Blute entſtehet ohne Widerrede aus dem ſauern Salze (q), welches in Pflanzen uͤberfluͤßig herrſcht, welches ſich wieder mit dem Exempel der Rin- der beſtaͤtigen laͤſt, welche ein wirklich harnhaftes Salz im Blute fuͤhren, da ſie ſich doch blos von ſaͤuerlichen Kraͤutern ernaͤren, ſo wie man auch an den Seidenwuͤr- mern, und an andern Jnſekten ſieht, welche von ſauern Speiſen faſt vollkommen harnhafte Salze herausbringen, wie dieſes auch von Menſchen bekannt iſt, welche von nichts als Molken, die doch ſauer wird, viele Jare lang ihr Leben erhalten haben. Selbſt die Exempel von einer in alkaliſches Salz verwandelten Saͤure ſind nichts Sel- tenes, da nicht nur die Faͤulnis aͤnliche Wirkungen her- vorbringt, ſondern auch das Feuer ſolches thut, darunter die Faͤulnis aus einer hoͤchſt ſauern Zitrone ein fluͤchtig harnhaftes Salz, das Feuer aus dem Sauerſalze des Saueramfers (oxydis) ein feuerfeſtes Laugenſalz (r), oder
aus
(n)[Spaltenumbruch]carthevſer Mater. medic. T. II. S. 551.
(o) Ebenderſ. ebendaſ. lorry des alimens S. 357.
(p) 1 Buch.
(q)boerhaave Element. Chem. T. II. S. 327. ſenac angef. Ort. T. II. S. 115. queſnai Oeconom. animal. T. II. S. 175. 373. u. f. [Spaltenumbruch]Neumann nach Zimmerm. Aus- gabe S. 2220. T. III. der nach ſei- nem Tode herausgegeb. Auflage S. 40.
(r) Aus dem ſauern Kriſtallſalze des Sauerklees (acetoſella) wird bei ſchnellem Feuer ein feuerfeſtes Salz, indem der ſaure Theil ins Waſſer tritt. nevmann T. III. S. 40.
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Verhaͤltnis der Blutſtoffe u. ſ. f.
in ihm erzeugt werden, als in andern von niedlichern
Speiſen; ſo folgt daraus, daß ſich auch aus dem Pflan-
zenſchleime (n) ein thieriſcher Gallert bereiten laſſe; in-
deſſen verwandelt ſich in dieſem Exempel, und bei der
Bildung der Kuͤgelchen, das ſaure Salz der Pflanzen-
koͤrper in ein, dem menſchlichen aͤnliches Salmiakſalz,
welches bei dem Feuer eine harnhafte Natur bekoͤmmt.
Zu dieſem Gallerte geſellet ſich auch mehr Oel (o).
Das Blutoͤl bildet ſich aus dem wenig veraͤnderten
Pflanzenſtoffe, da es offenbar Spuren einer ſauern Na-
tur an ſich traͤgt (p).
Das Salz im Blute entſtehet ohne Widerrede aus
dem ſauern Salze (q), welches in Pflanzen uͤberfluͤßig
herrſcht, welches ſich wieder mit dem Exempel der Rin-
der beſtaͤtigen laͤſt, welche ein wirklich harnhaftes Salz
im Blute fuͤhren, da ſie ſich doch blos von ſaͤuerlichen
Kraͤutern ernaͤren, ſo wie man auch an den Seidenwuͤr-
mern, und an andern Jnſekten ſieht, welche von ſauern
Speiſen faſt vollkommen harnhafte Salze herausbringen,
wie dieſes auch von Menſchen bekannt iſt, welche von
nichts als Molken, die doch ſauer wird, viele Jare lang
ihr Leben erhalten haben. Selbſt die Exempel von einer
in alkaliſches Salz verwandelten Saͤure ſind nichts Sel-
tenes, da nicht nur die Faͤulnis aͤnliche Wirkungen her-
vorbringt, ſondern auch das Feuer ſolches thut, darunter
die Faͤulnis aus einer hoͤchſt ſauern Zitrone ein fluͤchtig
harnhaftes Salz, das Feuer aus dem Sauerſalze des
Saueramfers (oxydis) ein feuerfeſtes Laugenſalz (r), oder
aus
(n)
carthevſer Mater. medic.
T. II. S. 551.
(o) Ebenderſ. ebendaſ. lorry
des alimens S. 357.
(p) 1 Buch.
(q) boerhaave Element. Chem.
T. II. S. 327. ſenac angef. Ort.
T. II. S. 115. queſnai Oeconom.
animal. T. II. S. 175. 373. u. f.
Neumann nach Zimmerm. Aus-
gabe S. 2220. T. III. der nach ſei-
nem Tode herausgegeb. Auflage
S. 40.
(r) Aus dem ſauern Kriſtallſalze
des Sauerklees (acetoſella) wird
bei ſchnellem Feuer ein feuerfeſtes
Salz, indem der ſaure Theil ins
Waſſer tritt. nevmann T. III.
S. 40.
Q 4
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/267>, abgerufen am 16.07.2024.
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