führen, zu dem sich schwerlich ein entschuldigender Ver- stand aussinnen läst.
§. 4. Die vornemsten Zweige.
Unter diesen Aesten ist indessen die rechte Schlüssel- ader der gröste, da sie sich denn aufwerts und nach in- wendig zu (k), und kurz hernach gerader nach oben zu, in die Halsschlagader von eben der Seite zerästelt (l). Die aber eigentlich so genante Schlüsselader, neigt sich allmälich, und läufet endlich, wenn sie sich in die Queere gelegt, oberhalb dem Schlüsselbeine (m) und neben die- sem Knochen, nach dem gleichseitigen Oberarme fort. Diese Schlüsselader, die man im engern Verstande so zu nennen pflegt, ist ein wenig grösser, als ihre linke Neben- ader (n), welches ich ebenfalls so befunden habe. Jhre Verhältnisse habe ich wie 35 zu 29, und wie 27 zu 25, wie 24 zu 20 geschäzzt. Es hat sich der vortrefliche Senac grösserer Zalen hierbei bedient, und ihre Eben- maaße gegen einander durch 23309 zu 15129 (o) ausge- drükkt. Nach ihm hat der ehemals berümte Sylva(p) ein ansenlich Verhältnis herausgebracht, da er ihre Durchmesser wie 18 zu 14 geschäzzt. Jst diese Propor- tion sicher genung, und wird dieselbe durch öftere Ver- suche bestätigt, so erhellet daraus, warum der rechte Arm beim Menschen überhaupt nicht nur grösser, sondern auch zugleich stärker an Kraft ist (q).
(m) Es nennt sie superclauias Io. riolanvs Anthropol. S. 344. Enchirid. anat. path. S. 410. vergl. damit unsrer Tab. Fascic. I.
(n)helvetivs Lettre au sujet de la critique de M. besse S. 181.
(o) Angef. Ort T. I. S. 246.
(p)[Spaltenumbruch]Traite de la saignee S 189.
(q) Da sie nicht nur einzig und allein stärker, sondern auch von etwas grosserm Jnnhalte ist, so kann die grössere Stärke des rech- ten Arms nicht durch die grössere Geschwindigkeit des in die klei- nere Schlüsselader der rechten Sei- te hineinfallenden Blutes erklärt werden. Comparative Anatomy S. 112.
v. Hall. Phis.II.Th. R
in den Schlagadern.
fuͤhren, zu dem ſich ſchwerlich ein entſchuldigender Ver- ſtand ausſinnen laͤſt.
§. 4. Die vornemſten Zweige.
Unter dieſen Aeſten iſt indeſſen die rechte Schluͤſſel- ader der groͤſte, da ſie ſich denn aufwerts und nach in- wendig zu (k), und kurz hernach gerader nach oben zu, in die Halsſchlagader von eben der Seite zeraͤſtelt (l). Die aber eigentlich ſo genante Schluͤſſelader, neigt ſich allmaͤlich, und laͤufet endlich, wenn ſie ſich in die Queere gelegt, oberhalb dem Schluͤſſelbeine (m) und neben die- ſem Knochen, nach dem gleichſeitigen Oberarme fort. Dieſe Schluͤſſelader, die man im engern Verſtande ſo zu nennen pflegt, iſt ein wenig groͤſſer, als ihre linke Neben- ader (n), welches ich ebenfalls ſo befunden habe. Jhre Verhaͤltniſſe habe ich wie 35 zu 29, und wie 27 zu 25, wie 24 zu 20 geſchaͤzzt. Es hat ſich der vortrefliche Senac groͤſſerer Zalen hierbei bedient, und ihre Eben- maaße gegen einander durch 23309 zu 15129 (o) ausge- druͤkkt. Nach ihm hat der ehemals beruͤmte Sylva(p) ein anſenlich Verhaͤltnis herausgebracht, da er ihre Durchmeſſer wie 18 zu 14 geſchaͤzzt. Jſt dieſe Propor- tion ſicher genung, und wird dieſelbe durch oͤftere Ver- ſuche beſtaͤtigt, ſo erhellet daraus, warum der rechte Arm beim Menſchen uͤberhaupt nicht nur groͤſſer, ſondern auch zugleich ſtaͤrker an Kraft iſt (q).
(m) Es nennt ſie ſuperclauias Io. riolanvſ Anthropol. S. 344. Enchirid. anat. path. S. 410. vergl. damit unſrer Tab. Faſcic. I.
(n)helvetivſ Lettre au ſujet de la critique de M. beſſe S. 181.
(o) Angef. Ort T. I. S. 246.
(p)[Spaltenumbruch]Traité de la ſaignée S 189.
(q) Da ſie nicht nur einzig und allein ſtaͤrker, ſondern auch von etwas groſſerm Jnnhalte iſt, ſo kann die groͤſſere Staͤrke des rech- ten Arms nicht durch die groͤſſere Geſchwindigkeit des in die klei- nere Schluͤſſelader der rechten Sei- te hineinfallenden Blutes erklaͤrt werden. Comparative Anatomy S. 112.
v. Hall. Phiſ.II.Th. R
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in den Schlagadern.
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§. 4.
Die vornemſten Zweige.
Unter dieſen Aeſten iſt indeſſen die rechte Schluͤſſel-
ader der groͤſte, da ſie ſich denn aufwerts und nach in-
wendig zu (k), und kurz hernach gerader nach oben zu,
in die Halsſchlagader von eben der Seite zeraͤſtelt (l).
Die aber eigentlich ſo genante Schluͤſſelader, neigt ſich
allmaͤlich, und laͤufet endlich, wenn ſie ſich in die Queere
gelegt, oberhalb dem Schluͤſſelbeine (m) und neben die-
ſem Knochen, nach dem gleichſeitigen Oberarme fort.
Dieſe Schluͤſſelader, die man im engern Verſtande ſo zu
nennen pflegt, iſt ein wenig groͤſſer, als ihre linke Neben-
ader (n), welches ich ebenfalls ſo befunden habe. Jhre
Verhaͤltniſſe habe ich wie 35 zu 29, und wie 27 zu 25,
wie 24 zu 20 geſchaͤzzt. Es hat ſich der vortrefliche
Senac groͤſſerer Zalen hierbei bedient, und ihre Eben-
maaße gegen einander durch 23309 zu 15129 (o) ausge-
druͤkkt. Nach ihm hat der ehemals beruͤmte Sylva (p)
ein anſenlich Verhaͤltnis herausgebracht, da er ihre
Durchmeſſer wie 18 zu 14 geſchaͤzzt. Jſt dieſe Propor-
tion ſicher genung, und wird dieſelbe durch oͤftere Ver-
ſuche beſtaͤtigt, ſo erhellet daraus, warum der rechte Arm
beim Menſchen uͤberhaupt nicht nur groͤſſer, ſondern auch
zugleich ſtaͤrker an Kraft iſt (q).
Die
(k)
cant angef. Ort. Unſre
Tab. tot. corp. anat.
(l) Ebendaſ. Faſcic. VI. T. I.
(m) Es nennt ſie ſuperclauias
Io. riolanvſ Anthropol. S. 344.
Enchirid. anat. path. S. 410.
vergl. damit unſrer Tab. Faſcic. I.
(n) helvetivſ Lettre au ſujet
de la critique de M. beſſe S. 181.
(o) Angef. Ort T. I. S. 246.
(p)
Traité de la ſaignée S 189.
(q) Da ſie nicht nur einzig und
allein ſtaͤrker, ſondern auch von
etwas groſſerm Jnnhalte iſt, ſo
kann die groͤſſere Staͤrke des rech-
ten Arms nicht durch die groͤſſere
Geſchwindigkeit des in die klei-
nere Schluͤſſelader der rechten Sei-
te hineinfallenden Blutes erklaͤrt
werden. Comparative Anatomy
S. 112.
v. Hall. Phiſ. II. Th. R
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/277>, abgerufen am 24.11.2024.
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