set (e). So beschleunigt eine starke Anstrengung des Gemütes, bei schwerer Arbeit, den Pulsschlag, und sie er- regt endlich Wärme und Schweis. Endlich so soll fast kein größrer Schmerz seyn (f), ohne einen geschwindern Pulsschlag, als die so genante Spina, die Helmontius wohl kannte (g). Der Schmerz erregte an einer Stutte von 36 bis 60 und endlich bis 100 Pulsschläge (h). Jn einem andern Pferde waren jederzeit in einerlei Minute 40 Pulsschläge, da es ohne Schmerzen blieb, so gleich aber, da es heftige Marter ausstand, lief der Puls bis auf 65 (i).
Zum Reize zäle ich die Wärme, die vom Reiben ent- steht. Selbst der elektrische Feuerstrom hat sehr oft die Pulsschläge schneller gemacht (k), und bis zehn (l), zwölf (m), und so gar sechszehn Tempos in einer Minute weit ge- trieben. Ein andermal richtete er keine Veränderun- gen an (n).
Die Kraft, einen schnellern Pulsschlag hervorzubrin- gen, liegt viel beständiger im Blute, wiewohl sie ver- borgen wirkt, aber dennoch einiger maaßen dergestalt verändert wird, so daß das Blut stärker, als das Blut in gesunden Menschen, das Herze reizt. So ist der Puls- schlag beschaffen, der von einem dem Blute beigemischten Eiter, nämlich im hektischen Fieber, entsteht, das nicht blos von einem Uebel in der Lunge, sondern ebenfalls da- her entspringt, wenn die Leber, oder Niere, oder einiges Glied von einem Geschwüre zernagt worden, wie ich oft,
auch
(e)[Spaltenumbruch]Recherches sur le pouls par rapport aux crises. S. 65.
(f) Vom Schwersten steigt der Puls bis 86 und 100 in einer Mi- nute. floyer. T. I. S. 224.
(g)Blas humanum. n. 28.
(h)hales angef. Ort. S. 2.
(i) Ebendas. S. 12.
(k) Um den siebenten, sechsten und fünften Theil. des hais de he- miplegia. Auch an einem gelähm- [Spaltenumbruch]
ten. shebreare Princip. of practice T. II. S. 352.
(l) Von 80 bis 90. jallabert S. 75. Bina von elektrischen Wir- kungen.
(m) Von 72 bis 84. des hais de hemiplegia S. 36. Von 72 zu 84 staehelin de pulsu. S. 13.
(n)Memoir. de l'Academ. des scienc. 1749. S. 39.
Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
ſet (e). So beſchleunigt eine ſtarke Anſtrengung des Gemuͤtes, bei ſchwerer Arbeit, den Pulsſchlag, und ſie er- regt endlich Waͤrme und Schweis. Endlich ſo ſoll faſt kein groͤßrer Schmerz ſeyn (f), ohne einen geſchwindern Pulsſchlag, als die ſo genante Spina, die Helmontius wohl kannte (g). Der Schmerz erregte an einer Stutte von 36 bis 60 und endlich bis 100 Pulsſchlaͤge (h). Jn einem andern Pferde waren jederzeit in einerlei Minute 40 Pulsſchlaͤge, da es ohne Schmerzen blieb, ſo gleich aber, da es heftige Marter ausſtand, lief der Puls bis auf 65 (i).
Zum Reize zaͤle ich die Waͤrme, die vom Reiben ent- ſteht. Selbſt der elektriſche Feuerſtrom hat ſehr oft die Pulsſchlaͤge ſchneller gemacht (k), und bis zehn (l), zwoͤlf (m), und ſo gar ſechszehn Tempos in einer Minute weit ge- trieben. Ein andermal richtete er keine Veraͤnderun- gen an (n).
Die Kraft, einen ſchnellern Pulsſchlag hervorzubrin- gen, liegt viel beſtaͤndiger im Blute, wiewohl ſie ver- borgen wirkt, aber dennoch einiger maaßen dergeſtalt veraͤndert wird, ſo daß das Blut ſtaͤrker, als das Blut in geſunden Menſchen, das Herze reizt. So iſt der Puls- ſchlag beſchaffen, der von einem dem Blute beigemiſchten Eiter, naͤmlich im hektiſchen Fieber, entſteht, das nicht blos von einem Uebel in der Lunge, ſondern ebenfalls da- her entſpringt, wenn die Leber, oder Niere, oder einiges Glied von einem Geſchwuͤre zernagt worden, wie ich oft,
auch
(e)[Spaltenumbruch]Recherches ſur le pouls par rapport aux criſes. S. 65.
(f) Vom Schwerſten ſteigt der Puls bis 86 und 100 in einer Mi- nute. floyer. T. I. S. 224.
(g)Blas humanum. n. 28.
(h)haleſ angef. Ort. S. 2.
(i) Ebendaſ. S. 12.
(k) Um den ſiebenten, ſechſten und fuͤnften Theil. des haiſ de he- miplegia. Auch an einem gelaͤhm- [Spaltenumbruch]
ten. ſhebreare Princip. of practice T. II. S. 352.
(l) Von 80 bis 90. jallabert S. 75. Bina von elektriſchen Wir- kungen.
(m) Von 72 bis 84. des haiſ de hemiplegia S. 36. Von 72 zu 84 ſtaehelin de pulſu. S. 13.
(n)Memoir. de l’Academ. des ſcienc. 1749. S. 39.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0428"n="408"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung</hi></fw><lb/>ſet <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">Recherches ſur le pouls<lb/>
par rapport aux criſes.</hi> S. 65.</note>. So beſchleunigt eine ſtarke Anſtrengung des<lb/>
Gemuͤtes, bei ſchwerer Arbeit, den Pulsſchlag, und ſie er-<lb/>
regt endlich Waͤrme und Schweis. Endlich ſo ſoll faſt<lb/>
kein groͤßrer Schmerz ſeyn <noteplace="foot"n="(f)">Vom Schwerſten ſteigt der<lb/>
Puls bis 86 und 100 in einer Mi-<lb/>
nute. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">floyer.</hi> T. I.</hi> S. 224.</note>, ohne einen geſchwindern<lb/>
Pulsſchlag, als die ſo genante <hirendition="#aq">Spina,</hi> die <hirendition="#fr">Helmontius</hi><lb/>
wohl kannte <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Blas humanum. n.</hi> 28.</note>. Der Schmerz erregte an einer Stutte<lb/>
von 36 bis 60 und endlich bis 100 Pulsſchlaͤge <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">haleſ</hi></hi> angef. Ort. S. 2.</note>. Jn<lb/>
einem andern Pferde waren jederzeit in einerlei Minute<lb/>
40 Pulsſchlaͤge, da es ohne Schmerzen blieb, ſo gleich<lb/>
aber, da es heftige Marter ausſtand, lief der Puls bis<lb/>
auf 65 <noteplace="foot"n="(i)">Ebendaſ. S. 12.</note>.</p><lb/><p>Zum Reize zaͤle ich die Waͤrme, die vom Reiben ent-<lb/>ſteht. Selbſt der elektriſche Feuerſtrom hat ſehr oft die<lb/>
Pulsſchlaͤge ſchneller gemacht <noteplace="foot"n="(k)">Um den ſiebenten, ſechſten<lb/>
und fuͤnften Theil. <hirendition="#aq">des <hirendition="#k">haiſ</hi> de he-<lb/>
miplegia.</hi> Auch an einem gelaͤhm-<lb/><cb/>
ten. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſhebreare</hi> Princip. of practice<lb/>
T. II.</hi> S. 352.</note>, und bis zehn <noteplace="foot"n="(l)">Von 80 bis 90. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">jallabert</hi></hi><lb/>
S. 75. <hirendition="#fr">Bina</hi> von elektriſchen Wir-<lb/>
kungen.</note>, zwoͤlf <noteplace="foot"n="(m)">Von 72 bis 84. <hirendition="#aq">des <hirendition="#k">haiſ</hi> de<lb/>
hemiplegia</hi> S. 36. Von 72 zu 84<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſtaehelin</hi> de pulſu.</hi> S. 13.</note>,<lb/>
und ſo gar ſechszehn Tempos in einer Minute weit ge-<lb/>
trieben. Ein andermal richtete er keine Veraͤnderun-<lb/>
gen an <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Memoir. de l’Academ. des<lb/>ſcienc.</hi> 1749. S. 39.</note>.</p><lb/><p>Die Kraft, einen ſchnellern Pulsſchlag hervorzubrin-<lb/>
gen, liegt viel beſtaͤndiger im Blute, wiewohl ſie ver-<lb/>
borgen wirkt, aber dennoch einiger maaßen dergeſtalt<lb/>
veraͤndert wird, ſo daß das Blut ſtaͤrker, als das Blut<lb/>
in geſunden Menſchen, das Herze reizt. So iſt der Puls-<lb/>ſchlag beſchaffen, der von einem dem Blute beigemiſchten<lb/>
Eiter, naͤmlich im hektiſchen Fieber, entſteht, das nicht<lb/>
blos von einem Uebel in der Lunge, ſondern ebenfalls da-<lb/>
her entſpringt, wenn die Leber, oder Niere, oder einiges<lb/>
Glied von einem Geſchwuͤre zernagt worden, wie ich oft,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">auch</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[408/0428]
Sechſtes Buch. Die Seitenbewegung
ſet (e). So beſchleunigt eine ſtarke Anſtrengung des
Gemuͤtes, bei ſchwerer Arbeit, den Pulsſchlag, und ſie er-
regt endlich Waͤrme und Schweis. Endlich ſo ſoll faſt
kein groͤßrer Schmerz ſeyn (f), ohne einen geſchwindern
Pulsſchlag, als die ſo genante Spina, die Helmontius
wohl kannte (g). Der Schmerz erregte an einer Stutte
von 36 bis 60 und endlich bis 100 Pulsſchlaͤge (h). Jn
einem andern Pferde waren jederzeit in einerlei Minute
40 Pulsſchlaͤge, da es ohne Schmerzen blieb, ſo gleich
aber, da es heftige Marter ausſtand, lief der Puls bis
auf 65 (i).
Zum Reize zaͤle ich die Waͤrme, die vom Reiben ent-
ſteht. Selbſt der elektriſche Feuerſtrom hat ſehr oft die
Pulsſchlaͤge ſchneller gemacht (k), und bis zehn (l), zwoͤlf (m),
und ſo gar ſechszehn Tempos in einer Minute weit ge-
trieben. Ein andermal richtete er keine Veraͤnderun-
gen an (n).
Die Kraft, einen ſchnellern Pulsſchlag hervorzubrin-
gen, liegt viel beſtaͤndiger im Blute, wiewohl ſie ver-
borgen wirkt, aber dennoch einiger maaßen dergeſtalt
veraͤndert wird, ſo daß das Blut ſtaͤrker, als das Blut
in geſunden Menſchen, das Herze reizt. So iſt der Puls-
ſchlag beſchaffen, der von einem dem Blute beigemiſchten
Eiter, naͤmlich im hektiſchen Fieber, entſteht, das nicht
blos von einem Uebel in der Lunge, ſondern ebenfalls da-
her entſpringt, wenn die Leber, oder Niere, oder einiges
Glied von einem Geſchwuͤre zernagt worden, wie ich oft,
auch
(e)
Recherches ſur le pouls
par rapport aux criſes. S. 65.
(f) Vom Schwerſten ſteigt der
Puls bis 86 und 100 in einer Mi-
nute. floyer. T. I. S. 224.
(g) Blas humanum. n. 28.
(h) haleſ angef. Ort. S. 2.
(i) Ebendaſ. S. 12.
(k) Um den ſiebenten, ſechſten
und fuͤnften Theil. des haiſ de he-
miplegia. Auch an einem gelaͤhm-
ten. ſhebreare Princip. of practice
T. II. S. 352.
(l) Von 80 bis 90. jallabert
S. 75. Bina von elektriſchen Wir-
kungen.
(m) Von 72 bis 84. des haiſ de
hemiplegia S. 36. Von 72 zu 84
ſtaehelin de pulſu. S. 13.
(n) Memoir. de l’Academ. des
ſcienc. 1749. S. 39.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/428>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
