Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.des Blutes, in den Blutadern. die meinigen ihm wohl bekannt gewesen (x), und daß diemeinige ehe als die seinige gemein gemacht worden wa- ren. Wenigstens hat sich der berümte Mann durch ei- nen unbilligen Brief schüzzen wollen (y), denn es war nicht notwendig, daß derjenige angeklagt werden muste, den Niemand angeklagt hatte, und den ich mit dem besten Eifer überfürt hatte: ob ich schon diese Anklage wieder ihn zu führen niemals entschlossen war, so hat er selbige doch wieder mich gerichtet, daß mir nämlich bei der ganzen Sache nichts eigentümlich angehöre, als die Erklärung (z), daß Versuche und Auslegungen über die Erscheinung fremden eigen wären. Ueberhaupt geht derselbe sehr unbillig mit mir um, wenn er mich, ob ich gleich damals schon so viele Thierzerlegungen, die ich an lebendigen Thieren unternommen hatte, durch den Drukk gemein gemacht hatte, für einen solchen ansieht, der als ein Beglaubigungszeuge fremde Versuche nieder geschrie- ben und daß mich dieser eigensinnige Mann noch wieder- rechtlicher darüber anklagt, daß meine Versuche lange schon, und ihm selbst viel ehe bekannt geworden, als er etwas davon herausgegeben. Wiewol nun die Ausle- gungen, die wir beide diesen Sachen geben, von einan- der unterschieden sind, so wird doch so gleich daraus er- hellen, daß sowohl meine, als die Lamurische, von der ich nichts gewust, wahr sey; daß ich hingegen viel zalrei- chere Versuche gemacht, und viel mehr Ursachen (a) von der Bewegung des Blutes in den Blutadern entdekkt, und daß ich an andern Blutadern, als der berümte Mann gethan (b), vieles wargenommen, wie es von Natur (x) [Spaltenumbruch]
Mittelst eines Schreibens des berümten Sauvages unter- zeichnet den 1. Märzmonats 1752. (y) Lettre a M. d'aumont u. f. Lyon 1756. 8. (z) S. 9. 13. 14. 27. (a) [Spaltenumbruch]
Jch habe noch die Thätigkeit des Zwerchfells und des rechten Herzohres hinzugefügt. (b) Der berümte Mann vergas die Blutadern des Armes. L l 5
des Blutes, in den Blutadern. die meinigen ihm wohl bekannt geweſen (x), und daß diemeinige ehe als die ſeinige gemein gemacht worden wa- ren. Wenigſtens hat ſich der beruͤmte Mann durch ei- nen unbilligen Brief ſchuͤzzen wollen (y), denn es war nicht notwendig, daß derjenige angeklagt werden muſte, den Niemand angeklagt hatte, und den ich mit dem beſten Eifer uͤberfuͤrt hatte: ob ich ſchon dieſe Anklage wieder ihn zu fuͤhren niemals entſchloſſen war, ſo hat er ſelbige doch wieder mich gerichtet, daß mir naͤmlich bei der ganzen Sache nichts eigentuͤmlich angehoͤre, als die Erklaͤrung (z), daß Verſuche und Auslegungen uͤber die Erſcheinung fremden eigen waͤren. Ueberhaupt geht derſelbe ſehr unbillig mit mir um, wenn er mich, ob ich gleich damals ſchon ſo viele Thierzerlegungen, die ich an lebendigen Thieren unternommen hatte, durch den Drukk gemein gemacht hatte, fuͤr einen ſolchen anſieht, der als ein Beglaubigungszeuge fremde Verſuche nieder geſchrie- ben und daß mich dieſer eigenſinnige Mann noch wieder- rechtlicher daruͤber anklagt, daß meine Verſuche lange ſchon, und ihm ſelbſt viel ehe bekannt geworden, als er etwas davon herausgegeben. Wiewol nun die Ausle- gungen, die wir beide dieſen Sachen geben, von einan- der unterſchieden ſind, ſo wird doch ſo gleich daraus er- hellen, daß ſowohl meine, als die Lamuriſche, von der ich nichts gewuſt, wahr ſey; daß ich hingegen viel zalrei- chere Verſuche gemacht, und viel mehr Urſachen (a) von der Bewegung des Blutes in den Blutadern entdekkt, und daß ich an andern Blutadern, als der beruͤmte Mann gethan (b), vieles wargenommen, wie es von Natur (x) [Spaltenumbruch]
Mittelſt eines Schreibens des beruͤmten Sauvages unter- zeichnet den 1. Maͤrzmonats 1752. (y) Lettre a M. d’aumont u. f. Lyon 1756. 8. (z) S. 9. 13. 14. 27. (a) [Spaltenumbruch]
Jch habe noch die Thaͤtigkeit des Zwerchfells und des rechten Herzohres hinzugefuͤgt. (b) Der beruͤmte Mann vergas die Blutadern des Armes. L l 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0557" n="537"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Blutes, in den Blutadern.</hi></fw><lb/> die meinigen ihm wohl bekannt geweſen <note place="foot" n="(x)"><cb/> Mittelſt eines Schreibens<lb/> des beruͤmten <hi rendition="#fr">Sauvages</hi> unter-<lb/> zeichnet den 1. Maͤrzmonats 1752.</note>, und daß die<lb/> meinige ehe als die ſeinige gemein gemacht worden wa-<lb/> ren. Wenigſtens hat ſich der beruͤmte Mann durch ei-<lb/> nen unbilligen Brief ſchuͤzzen wollen <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Lettre a M. <hi rendition="#k">d’aumont</hi></hi> u. f.<lb/><hi rendition="#aq">Lyon</hi> 1756. 8.</note>, denn es war<lb/> nicht notwendig, daß derjenige angeklagt werden muſte,<lb/> den Niemand angeklagt hatte, und den ich mit dem<lb/> beſten Eifer uͤberfuͤrt hatte: ob ich ſchon dieſe Anklage<lb/> wieder ihn zu fuͤhren niemals entſchloſſen war, ſo hat er<lb/> ſelbige doch wieder mich gerichtet, daß mir naͤmlich bei<lb/> der ganzen Sache nichts eigentuͤmlich angehoͤre, als die<lb/> Erklaͤrung <note place="foot" n="(z)">S. 9. 13. 14. 27.</note>, daß Verſuche und Auslegungen uͤber die<lb/> Erſcheinung fremden eigen waͤren. Ueberhaupt geht<lb/> derſelbe ſehr unbillig mit mir um, wenn er mich, ob ich<lb/> gleich damals ſchon ſo viele Thierzerlegungen, die ich an<lb/> lebendigen Thieren unternommen hatte, durch den Drukk<lb/> gemein gemacht hatte, fuͤr einen ſolchen anſieht, der als<lb/> ein Beglaubigungszeuge fremde Verſuche nieder geſchrie-<lb/> ben und daß mich dieſer eigenſinnige Mann noch wieder-<lb/> rechtlicher daruͤber anklagt, daß meine Verſuche lange<lb/> ſchon, und ihm ſelbſt viel ehe bekannt geworden, als er<lb/> etwas davon herausgegeben. Wiewol nun die Ausle-<lb/> gungen, die wir beide dieſen Sachen geben, von einan-<lb/> der unterſchieden ſind, ſo wird doch ſo gleich daraus er-<lb/> hellen, daß ſowohl meine, als die <hi rendition="#fr">Lamuriſche,</hi> von der<lb/> ich nichts gewuſt, wahr ſey; daß ich hingegen viel zalrei-<lb/> chere Verſuche gemacht, und viel mehr Urſachen <note place="foot" n="(a)"><cb/> Jch habe noch die Thaͤtigkeit<lb/> des Zwerchfells und des rechten<lb/> Herzohres hinzugefuͤgt.</note> von<lb/> der Bewegung des Blutes in den Blutadern entdekkt,<lb/> und daß ich an andern Blutadern, als der beruͤmte<lb/> Mann gethan <note place="foot" n="(b)">Der beruͤmte Mann vergas<lb/> die Blutadern des Armes.</note>, vieles wargenommen, wie es von<lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Natur</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [537/0557]
des Blutes, in den Blutadern.
die meinigen ihm wohl bekannt geweſen (x), und daß die
meinige ehe als die ſeinige gemein gemacht worden wa-
ren. Wenigſtens hat ſich der beruͤmte Mann durch ei-
nen unbilligen Brief ſchuͤzzen wollen (y), denn es war
nicht notwendig, daß derjenige angeklagt werden muſte,
den Niemand angeklagt hatte, und den ich mit dem
beſten Eifer uͤberfuͤrt hatte: ob ich ſchon dieſe Anklage
wieder ihn zu fuͤhren niemals entſchloſſen war, ſo hat er
ſelbige doch wieder mich gerichtet, daß mir naͤmlich bei
der ganzen Sache nichts eigentuͤmlich angehoͤre, als die
Erklaͤrung (z), daß Verſuche und Auslegungen uͤber die
Erſcheinung fremden eigen waͤren. Ueberhaupt geht
derſelbe ſehr unbillig mit mir um, wenn er mich, ob ich
gleich damals ſchon ſo viele Thierzerlegungen, die ich an
lebendigen Thieren unternommen hatte, durch den Drukk
gemein gemacht hatte, fuͤr einen ſolchen anſieht, der als
ein Beglaubigungszeuge fremde Verſuche nieder geſchrie-
ben und daß mich dieſer eigenſinnige Mann noch wieder-
rechtlicher daruͤber anklagt, daß meine Verſuche lange
ſchon, und ihm ſelbſt viel ehe bekannt geworden, als er
etwas davon herausgegeben. Wiewol nun die Ausle-
gungen, die wir beide dieſen Sachen geben, von einan-
der unterſchieden ſind, ſo wird doch ſo gleich daraus er-
hellen, daß ſowohl meine, als die Lamuriſche, von der
ich nichts gewuſt, wahr ſey; daß ich hingegen viel zalrei-
chere Verſuche gemacht, und viel mehr Urſachen (a) von
der Bewegung des Blutes in den Blutadern entdekkt,
und daß ich an andern Blutadern, als der beruͤmte
Mann gethan (b), vieles wargenommen, wie es von
Natur
(x)
Mittelſt eines Schreibens
des beruͤmten Sauvages unter-
zeichnet den 1. Maͤrzmonats 1752.
(y) Lettre a M. d’aumont u. f.
Lyon 1756. 8.
(z) S. 9. 13. 14. 27.
(a)
Jch habe noch die Thaͤtigkeit
des Zwerchfells und des rechten
Herzohres hinzugefuͤgt.
(b) Der beruͤmte Mann vergas
die Blutadern des Armes.
L l 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |