reits der Pflanzen Erwänung gethan (x*), indessen ver- dient es noch die Anmerkung des Edmunds Mariotte, daß wir sie hier berüren, und er meldet, daß sich in den anfänglichen Theilen der Pflanzen viel von einem Lau- gensalze, wenig Säure und, in erwachsnen Pflanzen, viel von einer säuerlichen Materie entdekken lasse (x**).
Wir haben also erstlich gezeigt, daß sich weder in der Leber, noch im Auge, in der Gebärmutter, in der Niere, im Zellgewebe, noch in irgend einem Durchsei- her der Frucht, oder der Empfängnis, ein solcher Saft aufhalte, der auch in erwachsnen Thieren von gleicher Beschaffenheit und von einerlei Durchseiher abgesondert werde, und welcher, seines gleichen folgsame Stoffe aus dem allgemeinen Blutstrome an sich zu reissen, die Ga- be hätte.
Folglich ist es nicht eben nötig, sich in die Unter- suchung einzulassen, ob Durchseiher eine so getreue Wa- che halten, als man ihnen zugetraut hat, und ob das alles glaubwürdig sey, was man von den öligen Durch- seihern erzält, daß solche blos Oele, und von den Wasserseihern, daß solche nichts, als Wasser in ihre Löcher aufnehmen. Denn ob es gleich Personen gibt, welche solches bejahen (y), so felt es doch auch nicht an solchen, welche die Erfolge wiedrig befunden und bezeugt haben, daß ein mit Oele getränktes Pappier (z), besonders wenn sich Wärme dabei befindet (a), Wasser in sich sauge.
§. 32.
(x*)[Spaltenumbruch]
7. Buch. 1. Abschn. §. 4.
(x**)de la Vegetat. S. 162.
(y)löscher Specim. anthropol. experim. S. 31.
(z)El. camerarivs Tentamin. [Spaltenumbruch]
S. 144. Phil. verheyen L. II. S. 297. geelhavsen de secret. ani- mal. n. 27.
(a)helvetivs de glandularum structura. S. 65.
Siebendes Buch. Die Urſachen
reits der Pflanzen Erwaͤnung gethan (x*), indeſſen ver- dient es noch die Anmerkung des Edmunds Mariotte, daß wir ſie hier beruͤren, und er meldet, daß ſich in den anfaͤnglichen Theilen der Pflanzen viel von einem Lau- genſalze, wenig Saͤure und, in erwachsnen Pflanzen, viel von einer ſaͤuerlichen Materie entdekken laſſe (x**).
Wir haben alſo erſtlich gezeigt, daß ſich weder in der Leber, noch im Auge, in der Gebaͤrmutter, in der Niere, im Zellgewebe, noch in irgend einem Durchſei- her der Frucht, oder der Empfaͤngnis, ein ſolcher Saft aufhalte, der auch in erwachsnen Thieren von gleicher Beſchaffenheit und von einerlei Durchſeiher abgeſondert werde, und welcher, ſeines gleichen folgſame Stoffe aus dem allgemeinen Blutſtrome an ſich zu reiſſen, die Ga- be haͤtte.
Folglich iſt es nicht eben noͤtig, ſich in die Unter- ſuchung einzulaſſen, ob Durchſeiher eine ſo getreue Wa- che halten, als man ihnen zugetraut hat, und ob das alles glaubwuͤrdig ſey, was man von den oͤligen Durch- ſeihern erzaͤlt, daß ſolche blos Oele, und von den Waſſerſeihern, daß ſolche nichts, als Waſſer in ihre Loͤcher aufnehmen. Denn ob es gleich Perſonen gibt, welche ſolches bejahen (y), ſo felt es doch auch nicht an ſolchen, welche die Erfolge wiedrig befunden und bezeugt haben, daß ein mit Oele getraͤnktes Pappier (z), beſonders wenn ſich Waͤrme dabei befindet (a), Waſſer in ſich ſauge.
§. 32.
(x*)[Spaltenumbruch]
7. Buch. 1. Abſchn. §. 4.
(x**)de la Vegetat. S. 162.
(y)löſcher Specim. anthropol. experim. S. 31.
(z)El. camerarivſ Tentamin. [Spaltenumbruch]
S. 144. Phil. verheyen L. II. S. 297. geelhavſen de ſecret. ani- mal. n. 27.
(a)helvetivſ de glandularum ſtructura. S. 65.
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Siebendes Buch. Die Urſachen
reits der Pflanzen Erwaͤnung gethan (x*), indeſſen ver-
dient es noch die Anmerkung des Edmunds Mariotte,
daß wir ſie hier beruͤren, und er meldet, daß ſich in den
anfaͤnglichen Theilen der Pflanzen viel von einem Lau-
genſalze, wenig Saͤure und, in erwachsnen Pflanzen, viel
von einer ſaͤuerlichen Materie entdekken laſſe (x**).
Wir haben alſo erſtlich gezeigt, daß ſich weder in
der Leber, noch im Auge, in der Gebaͤrmutter, in der
Niere, im Zellgewebe, noch in irgend einem Durchſei-
her der Frucht, oder der Empfaͤngnis, ein ſolcher Saft
aufhalte, der auch in erwachsnen Thieren von gleicher
Beſchaffenheit und von einerlei Durchſeiher abgeſondert
werde, und welcher, ſeines gleichen folgſame Stoffe aus
dem allgemeinen Blutſtrome an ſich zu reiſſen, die Ga-
be haͤtte.
Folglich iſt es nicht eben noͤtig, ſich in die Unter-
ſuchung einzulaſſen, ob Durchſeiher eine ſo getreue Wa-
che halten, als man ihnen zugetraut hat, und ob das
alles glaubwuͤrdig ſey, was man von den oͤligen Durch-
ſeihern erzaͤlt, daß ſolche blos Oele, und von den
Waſſerſeihern, daß ſolche nichts, als Waſſer in ihre
Loͤcher aufnehmen. Denn ob es gleich Perſonen gibt,
welche ſolches bejahen (y), ſo felt es doch auch nicht
an ſolchen, welche die Erfolge wiedrig befunden und
bezeugt haben, daß ein mit Oele getraͤnktes Pappier (z),
beſonders wenn ſich Waͤrme dabei befindet (a), Waſſer in
ſich ſauge.
§. 32.
(x*)
7. Buch. 1. Abſchn. §. 4.
(x**) de la Vegetat. S. 162.
(y) löſcher Specim. anthropol.
experim. S. 31.
(z) El. camerarivſ Tentamin.
S. 144. Phil. verheyen L. II. S.
297. geelhavſen de ſecret. ani-
mal. n. 27.
(a) helvetivſ de glandularum
ſtructura. S. 65.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 776. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/796>, abgerufen am 21.11.2024.
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